Medizinische Grund- und Regelversorgung in Mümmelmannsberg erhalten (Antrag der SPD-, CDU- und FDP-Fraktion)

In den 1970er-Jahren wurden im Stadtraum Billstedt gleich mehrere großdimensionierte Wohnungsbauprojekte realisiert, so dass sich die Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner Billstedts in wenigen Jahren nahezu verdoppelte. Eines der größten Projekte ist die Siedlung Mümmelmannsberg, ein multikulturelles Quartier mit guter Anbindung an den ÖPNV, umgeben von großen Naherholungsgebieten.

Mehr als ein Viertel der Einwohnerinnen und Einwohner Billstedts lebt heute in Mümmelmannsberg - durch die Autobahn A1 stadträumlich vom übrigen Billstedt getrennt, bildet es mit rd. 18.300 Menschen auf ca. 240 ha Fläche ein für sich stehendes Quartier mit eigenem Stadtteilcharakter. Im Rahmen eines umfassenden Sanierungsprozesses wurden seit 1991 zahllose bauliche, soziale und kulturelle Maßnahmen eingeleitet, um den Stadtteil weiterzuentwickeln und die gesamte Standortsituation zu verbessern.

Ein wichtiger Aspekt einer nachhaltigen Quartiersentwicklung ist die Sicherstellung einer funktionierenden medizinischen Versorgung aller Bewohnerinnen und Bewohner. Die Menschen dürfen keine weiten Strecken zurücklegen müssen, um die nächste Praxis oder Klinik zu besuchen.

Das Ärztezentrum an der Oskar-Schlemmer-Straße leistet hierzu einen wichtigen Beitrag. Hier können die Bürgerinnen und Bürger an einem gut erreichbaren Ort, mitten im Zentrum Mümmelmannsbergs ihre Termine wahrnehmen und müssen nicht erst in andere Stadtteile oder Bezirke fahren.

Gerade auch vor dem Hintergrund aktueller Planungen zur baulichen Erweiterung Mümmelmannsbergs, sowie zur Entwicklung der Gartenstadt Öjendorf und eines damit einhergehenden Bevölkerungszuwachses darf diese bestehende Infrastruktur nicht eingeschränkt werden. Dies würde vielschichtige Benachteiligungen der Bewohnerschaft des Quartiers bedeuten und die Attraktivität des Standortes vermindern. 

1. Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte spricht sich für den Erhalt des Ärztezentrums in Mümmelmannsberg ohne Reduzierung des Leistungsumfangs am Standort Oskar-Schlemmer-Straße 9-17 aus.

2. Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte erklärt, dass die Festsetzung der Nutzung als Mischgebiet am Standort des Ärztezentrums nach dem Bebauungsplan Billstedt 58 (von 18.02.1970) nicht verändert wird und dass hier auch in Zukunft planrechtlich keine andere Nutzung zugelassen wird.

3. Aufgrund der planrechtlich geforderten Nutzungsmischung ist jedoch der gesamte Baublock (Flurstücke 1788, 1795 sowie 3691) zu betrachten, der durch eine hohe Anzahl an Wohnungen gekennzeichnet ist. Daher wird der Bezirksamtsleiter aufgefordert, auf den Flurstücken 1788 und 1795 keinerlei Wohnnutzung zu genehmigen.

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