Kulturelle Entwicklung auf den Elbinseln auf dem Abstellgleis? (Anfrage der CDU-Fraktion)
Fragesteller: Jörn Frommann, Dr. Gunter Böttcher, Roland Hoitz
Die Bürgerschaft hat den Senat in ihrer Sitzung am 13. September 2023 u.a. ersucht, die Gestaltung der Flächen Am Veringhof 1-7 gemeinsam mit dem Bezirk voranzutreiben. Das Areal befindet sich im Eigentum der städtischen Sprinkenhof GmbH.
Auf Grund des baulichen Zustandes der Halle auf dem Grundstück Am Veringhof 1, die vormalig durch Lebensmittel-Einzelhändler genutzt wurden, ist eine Instandsetzung des Gebäudekörpers unwirtschaftlich. Es wurde ein Abbruchantrag gestellt. Für eine Entwicklung des Grundstücks wurden auch die benachbarten Grundstücke mit den Hausnummern 3 und 5 in Betracht gezogen, die auf Grund ihrer geringen Größe nur im Zusammenhang mit der Hausnummer 1 entwickelt werden können. Den Mietparteien wurde mitgeteilt, dass sie voraussichtlich im Jahr 2024 mit einer Aufkündigung der Mietverträge wegen der anstehenden Grundstücksentwicklung zu rechnen haben.Nach Aussagen des Senats in seiner Drucksache 22/16495 vom 08.10.2024 ist das Interessenbekundungsverfahren für die Grundstücksentwicklung Am Veringhof 1-5 abgeschlossen. Es konnten nach Aussage des Senats zwei Bieter mit überzeugenden Konzepten identifiziert werden, mit denen die Sprinkenhof die finalisierenden Bietergespräche führen wollte.
Vor diesem Hintergrund fragen wir die zuständigen Stellen:
1. Wurden die Mietverträge der Flächen Am Veringhof 3 und 5 gekündigt?
Wenn ja, zu wann?
Wenn nein, warum nicht?
2. Wurden den bisherigen Mietern Alternativflächen durch die HIW oder die Sprinkenhof angeboten?
Wenn ja, mit welchem Ergebnis?
Wenn nein, warum nicht?
3. Ist das Verfahren für den Abrissantrag der Halle Am Veringhof 1-3 abgeschlossen?
Wenn ja, wann wird die Halle abgerissen?
Wenn nein, warum nicht?
4. Sind die Gespräche mit den beiden Bietern mit „überzeugenden Konzepten“ für die Entwicklung der Grundstücksflächen Am Veringhof 1- 5 abgeschlossen?
Wenn ja, mit welchem konkreten Ergebnis?
Wenn nein, warum nicht?
5. Wann und wie wurde das Interessenbekundungsverfahren für die Grundstücke unter 4. angeschoben bzw. bekannt gemacht?
Der ehemalige Bezirksamtsleiter Andy Grote hatte 2013 die Vokabel „Kultur Kanal“ für den Bereich Veringkanal kommuniziert und damit große Hoffnungen geweckt, dass neue Kulturorte Am Veringhof entstehen würden. Diese Hoffnung verwandelten sich für Wilhelmsburg in eine Enttäuschung. Die Gebäude verfallen und die Zinnwerke können nur eingeschränkt durch bestimmte Gruppen genutzt werden. Die Initiative Soulvillage, ein Zusammenschluss aus Wilhelmsburgerinnen und Wilhelmsburger legte nach der Schließung der Soulkitchen-Halle 2015 nochmals ein umfassend ausgearbeitetes und kulturell sehr vielseitiges Konzept für die weitere Nutzung der Soulfläche vor. Stadt und Sprinkenhof GmbH fehlte damals aber der Wille diese besondere Vorarbeit durch Kulturschaffende zu nutzen. Viele bis dahin aktive Kulturaktivisten waren daraufhin frustriert.
6. Welches Konzept verfolgen Bezirk und Senat für das gesamte Areal entlang des Veringkanals, der bis vor wenigen Jahren noch als „Kulturkanal“ vom damaligen Bezirksamtsleiter tituliert wurde? Werden die Bürgerinnen und Bürger in das Verfahren in Zukunft eingebunden?
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.