Konzeptstudie für die Dachnutzung im Bezirk Hamburg Mitte (Antrag der SPD-Fraktion)
Die Einwohnerzahl Hamburgs wächst jedes Jahr um ca. 20.000 Personen; voraussichtlich in den 2030er-Jahren wird die Grenze von 2 Millionen Einwohnern überschritten. Die Attraktivität der Stadt für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sowie Studentinnen und Studenten führt dabei zu einer sehr angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt und ist eine stadtplanerische Herausforderung für alle Bezirke. Der SPD geführte Senat hat darauf das erfolgreiche Wohnungsbauprogramm des Senats und Bündnis für das Wohnen in Hamburg mit der SAGA und der Immobilienwirtschaft initiiert. Derzeit werden jährlich über 10.000 Genehmigungen für Wohnungen erteilt, davon 3.000 geförderte Wohnungen. In den hoch verdichteten Stadtteilen wie zum Beispiel Neustadt, Altstadt, Hammerbrook, Borgfelde und St. Georg erfolgt dies vor allem durch Nachverdichtung, da es keine frei bebaubaren Grundstücke gibt. Lücken werden geschlossen oder Grundstücksflächen effizienter, sprich höher, genutzt als in der Vergangenheit.
Die Gebiete der Innenstadt sind überwiegend als MK (Kerngebiet) ausgewiesen. Die Nutzung ist also überwiegend für Handel, Wirtschaft und Kultur vorgesehen, trotzdem können hier bis zu 30% Wohnen genehmigt werden. Die SPD möchte diesen Wohnanteil u.a. wegen der oben beschriebenen Wohnungsknappheit ausschöpfen, aber auch um die Innenstadt auch außerhalb der Geschäftszeiten zu belegen und so attraktiver zu machen.
Gesundes und attraktives Wohnen verlangt aber auch nach Naherholung und Entspannungsmöglichkeiten in der unmittelbaren Wohnumgebung. Grünflächen und Parks sind hierfür ideal. Die Flächen hierfür sind aber in den Innenstadtlagen sehr begrenzt. Der Bezirk Mitte unternimmt erhebliche Anstrengungen, um die zentralen, sehr attraktiven Parks zu pflegen und für die Bewohner attraktiv zu gestalten. Eine Ausweitung dieser Parkflächen ist aber in weiten Teilen des Bezirks nicht möglich. Die Stadt New York City geht seit einigen Jahren neue Wege. Dort werden Dachflächen für die Freizeitgestaltung und Erholung genutzt. Sogar ganze Parkanlagen sind in der Plus-Ebene angelegt. Der Highline-Park auf einer alten Hochbahntrasse ist das Paradebeispiel für gestapelte Nutzungen.
Hamburg-Mitte sollte als urbanster Bezirk eine Vorreiter Rolle einnehmen und prüfen inwieweit weitere Erholungsflächen auf den Dächern ermöglicht werden können und untersuchen inwieweit die Nutzung der Dachflächen realisiert werden können. Diese „5. Fassade“ bietet erhebliches Potenzial für Erholungs- und Grünflächen, Rückzugsmöglichkeiten und Naturerleben. Intensive Begrünung, Inseln der Ruhe, Entspannungs-Oasen, die Möglichkeiten für Pausen in grüner Umgebung, Spielmöglichkeiten und Sport – all das und mehr könnte dort stattfinden. Zeitliche und anderweitige Nutzungsbeschränkungen können über Hausordnungen geregelt werden. Grüne Dächer, die gleichzeitig für die Freizeit der Hausbewohner genutzt werden können sind unserer Meinung daher die richtige Antwort auf eine zunehmend versiegelte Innenstadt und leisten zudem einen Betrag zur Verbesserung des Mikroklimas in der Stadt, wenn sie Flächendeckend gebaut werden
Die SPD Fraktion Hamburg-Mitte setzt sich daher für eine Studie ein, die die verschiedenen Aspekte zum Thema Dachnutzung prüft. Dazu gehören u.a. die Belange des Bauordungsrechts, der Lärmemissionen, aber auch positive Effekte für das Regenwassermanagement und Mikroklima. Beispielhaft soll anhand von in Hamburg geläufigen Bautypen eine Machbarkeitsstudie erfolgen und Referenzbeispiele aus anderen Städten aufgezeigt werden.
Vor diesem Hintergrund möge der Hauptausschuss beschließen:
1.Der Hauptausschuss spricht sich für eine Nutzung der Dachflächen in Hamburg-Mitte aus.
2.Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, eine Studie in Auftrag zu geben, um die Potentiale der Dachnutzung in Hamburg-Mitte zu ermitteln.
3.Hierfür stellt die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte bis zu 20.000,00 € aus dem Förderfond Bezirke konsumtiv mit dem PSP-Element: 3-20501050-000002.02 zur Verfügung.
Keine Orte erkannt.
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.