Jan Fedder ehren - im Einklang mit gleichstellungspolitischen Senatsvorgaben (Antrag der GRÜNE-Fraktion)
Letzte Beratung: 02.02.2021 Hauptausschuss Ö 8.2
Die GRÜNEN Bezirksfraktion Hamburg-Mitte begrüßt das Vorhaben, eine Verkehrsfläche nach dem kürzlich verstorbenen Volksschauspieler Jan Fedder zu benennen. Eine Benennung kann jedoch, auf Grund der Senatsvorgaben für die Benennung von Straßen und Verkehrsflächen (Zweijahresfrist), frühestens in einem Jahr erfolgen.
Diese Benennung wird das Ungleichgewicht, zwischen nach Männern und Frauen benannten Verkehrsflächen, weiter zu Ungunsten der Frauen verschieben. Bereits 2015 hat der Senat sich in seinem Gleichstellungspolitischen Rahmenprogramm „Gleichstellungspolitisches Rahmenprogramm 2013–2015 des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg” zum Thema der Benennung von Verkehrsflächen wie folgt positioniert und festgelegt: (https://www.hamburg.de/contentblob/3876940/a34c81005a6ed74107a7379dc3a74403/data/gleichstellungspolitisches-rahmenprogramm.pdf , S. 85)
3. Benennung von Straßen und Verkehrsflächen
Die Benennung von Straßen und Verkehrsflächen ist mehr als schlichte Namensgebung, sondern kann auch Ausdruck der Anerkennung und Wertschätzung sein. Personennamenbenennungen von Straßen und Plätzen sind Konzentrationspunkte öffentlicher Aufmerksamkeit. Diese Benennungen sind unter Umständen Anlass für die Betrachterin und den Betrachter, sich mit dem Lebenswerk oder auch Leidensweg der jeweiligen Persönlichkeit zu befassen. Umgekehrt können die Straßenbenennungen auch als ein Abbild der gesellschaftlichen und damit auch gleichstellungspolitischen Erinnerungskultur begriffen werden. Von den derzeit nach Personennamen benannten Hamburger Straßen ist ein ganz überwiegender Teil nach Männern und nur ein kleinerer Teil nach Frauen benannt.
Der Senat ist daher bestrebt, die Anzahl der nach Frauen benannten Verkehrsflächen künftig zu erhöhen. Er hat die Bezirke, die die Namensvorschläge vorbringen, in diesem Sinne bereits in Kenntnis gesetzt und sie ausdrücklich auf die von der Landeszentrale für politische Bildung erarbeitete „Hamburger Frauenbiographie- Datenbank” als wesentliches Instrument bei deren Auswahl von Namensvorschlägen hingewiesen (→ Maßnahme 157).
Heute wird bereits mehr auf die Präsenz von Frauen im Straßenverzeichnis geachtet, aber es herrscht noch ein Ungleichgewicht. Während seit 1974 in Hamburg 404 Verkehrsflächen nach Männern benannt wurden, waren es nur 162 Straßen und Plätze, die nach Frauen benannt wurden.
Um die gleichstellungspolitischen Ziele des Senats zu verwirklichen bzw. voranzutreiben, fordert die Fraktion Die GRÜNEN, dass ab sofort, wenn Verkehrsflächen nach cis-Männern benannt werden, dies nur geschieht, wenn zeitgleich eine Verkehrsfläche nach einer realen Frau, inter, trans* oder non-binary Person benannt wird (als cis-Männer werden diejenigen Männer begriffen, die sich mit dem ihnen bei der Geburt zugeschriebenen Geschlecht identifizieren). Damit soll erreicht werden, dass die Präsenz und Sichtbarkeit von Frauen, inter, trans* und non-binary Personen im Stadtbild - endlich - erhöht wird.
Der Hauptausschuss beschließt:
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