Gemeinsamer Antrag der Abgeordneten Benizar Gündogdu (SPD), Mehmet Kizil (SPD), Markus Sass (SPD), Arne Thomsen (SPD) und Dennis Wacker (SPD) betr. Denkmal für Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter im Bezirk Harburg - Würdigung, Sichtbarmachung und Beteiligung
Harburg wurde durch Hafen, Industrie, Handwerk und Dienstleistungen über Jahrzehnte maßgeblich vom Einsatz und der Lebensleistung migrantischer Arbeitskräfte geprägt.
Ab den 1950er- und 1960er-Jahren kamen im Rahmen der sogenannten Anwerbeabkommen hunderttausende Menschen aus Südeuropa, der Türkei und Nordafrika nach Deutschland, auch nach Harburg. Sie arbeiteten in Werften, Fabriken, Reinigungsbetrieben, in der Pflege und Gastronomie. Ihre Arbeit, oft unter schwierigen Bedingungen und fern der Heimat, bildete eine tragende Säule des wirtschaftlichen Aufschwungs.
Viele dieser Männer und Frauen litten unter Diskriminierung, Heimweh und beengten Lebensverhältnissen und fanden dennoch Wege, sich ein neues Zuhause zu schaffen. Sie gründeten Familien, engagierten sich in Vereinen, eröffneten Geschäfte und prägten mit ihrer Kultur und Vielfalt den Bezirk.
Bis heute existiert in Hamburg kein Denkmal, das die Leistungen und Erfahrungen der Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter würdigt. Dabei gehört ihre Geschichte untrennbar zur Identität der Stadt und des Bezirks.
Ein solches Denkmal soll:
Beispiele aus anderen Städten belegen den gesellschaftlichen und kulturellen Wert solcher Projekte:
Diese Projekte zeigen, dass offene Wettbewerbe mit Jurybeteiligung und Beteiligung der migrantischen Communities zu hoher Identifikation und künstlerischer Qualität führen.
Harburg, als industriell geprägter und vielfältiger Bezirk, eignet sich in besonderer Weise, diesen Schritt zu gehen und mit einem Denkmal ein dauerhaftes Zeichen von Dankbarkeit, Respekt und Zusammenhalt zu setzen.
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