23-0476

Gemeinsam. Hinsehen. Handeln. Initiative §25/11 - Haus ohne häusliche Gewalt im Bezirk Hamburg-Mitte unterstützen (Antrag der GRÜNE-, SPD-, Volt-Fraktion und Fraktion DIE LINKE)

Antrag öffentlich

Letzte Beratung: 13.02.2025 Bezirksversammlung Hamburg-Mitte Ö 8.3

Sachverhalt

Jede vierte Frau im Alter von 16 bis 85 Jahren hat mindestens einmal in ihrem Leben

rperliche und/oder sexualisierte Gewalt durch Beziehungspartner erlebt.Zwei von drei der betroffenen Frauen haben schwere oder sehr schwere körperliche und/oder sexualisierte Gewalt erlitten.

Kinder, die dies miterleben müssen, sind Leidtragende der Situation und werden mitunter selbst zu Geschädigten von gewaltsamen Übergriffen.

Das eigene Zuhause ist damit kein Schutzraum, sondern Tatort. Häusliche Gewalt ist eine Straftat.

Diese Form von Gewalt kommt in allen gesellschaftlichen Schichten und allen ethnischen Zugehörigkeiten vor. Ein besonders hohes Risiko haben Frauen in Trennungsphasen und rund zwei Drittel der Opfer suchten keine Hilfe bei der Polizei oder anderen Einrichtungen. Als möglichst niedrigschwelliges Angebot, wurde bereits im Jahr 2013 durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" eingerichtet.Das Hilfetelefon ist an 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr erreichbar und Frauen können sich auch anonym melden. Das Angebot ist kostenlos, mehrsprachig und barrierefrei.

Hamburg informiert auf seinem Internetauftritt über diese und weitere Hilfsangebote für Opfer von häuslicher Gewalt. Dabei sind die Polizei (110), der Kinder- und Jugendnotdienst (040 428 15 32 00) und das Hilfetelefon für Frauen (08000 116 016) die ersten Anlaufstellen.

Mit der Kampagne §25/11, deren Name vom Gewaltschutzparagrafen abgeleitet ist, werden u.a. Vermieter*innen dazu aufgerufen, durch Poster in den Hausfluren auf das Thema "Häuslicher Gewaltschutz" aufmerksam zu machen und niedrigschwellig über Hilfsangebote und Anlaufstellen für Betroffene und Zeug*innen zu informieren. Auch besteht das Angebot, Mietverträge um eine Anlage zur häuslichen Gewalt zu erweitern, mit der sich Vermieter*innen und Mieter*innen mit ihren Unterschriften gegen häusliche Gewalt positionieren.

Die Initiatoren der Kampagne haben bereits viele Wohnungsbaugesellschaften und Hausverwaltungen in Berlin zur Teilnahme motivieren können, 10.000 erreichte Haushalte sind ein guter Anfang.

Es ist wünschenswert, auch in Hamburg-Mitte ansässige Wohnungsunternehmen und Genossenschaften zur Teilnahme und Unterstützung der bundesweiten Kampagne §25/11 zu motivieren, damit ein Zeichen gegen häusliche Gewalt setzen und Betroffenen niederschwellige Informationen zu Hilfsangeboten zu bieten.

Petitum/Beschluss

Die Fachbehörde

  1. wird gebeten, in Hamburg-Mitte ansässige Genossenschaften und Wohnungsunternehmen über die Kampagne „§25/11 Haus ohne häusliche Gewalt“ mit einem Anschreiben zu informieren und anzuregen, sich an der Kampagne zu beteiligen.
  1. ge prüfen, welche Möglichkeiten bestehen, dass die SAGA Hamburg als städtisches Wohnungsunternehmen sich an der Kampagne §25/11 beteiligt und in den Treppenhäusern informiert. Das Ergebnis des Austausches mit der SAGA Hamburg soll im Ausschuss für Sozialraumentwicklung kommuniziert werden.
  1. ge die Quartiersbeiräte auf die Kampagne §25/11Haus ohne häusliche Gewalt hinweisen.
Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
Lokalisation Beta
Hamburg-Mitte

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