Gedenken an Kürsat Timuroglu (Antrag der GRÜNE-Fraktion, SPD-Fraktion und FDP-Gruppe)
Letzte Beratung: 11.12.2025 Bezirksversammlung Hamburg-Mitte Ö 8.9
Anlässlich des 40. Todestags von Kürşat Timuroğlu planen seine Familie und sein Freundeskreis ein öffentliches Gedenken in St. Georg. Neben einer Kranzniederlegung und der Einweihung einer Gedenktafel in der Stiftstraße ist eine Abschlussveranstaltung für bis zu 200 Personen geplant, für die noch eine geeignete Räumlichkeit gesucht wird.
Timuroğlu floh 1976 als Linker und Oppositioneller aus der Türkei nach Hamburg. Hier engagierte er sich im ehemaligen Deutsch-Türkisch-Kurdischen Solidaritätsverein und leistete ab Anfang der 1980er Jahre im Haus der Jugend St. Georg (heute bekannt als SCHORSCH) beispielhafte Jugend- und Integrationsarbeit. Am 23. Februar 1986 wurde er vor seiner Wohnung in der Stiftstraße zweimal angeschossen und erlag zwei Tage später seinen Verletzungen. Offenbar hatte die Tat einen politischen Hintergrund.
Zum Trauermarsch am 8. März 1986 riefen verschiedene soziale, kulturelle und politische Einrichtungen und Organisationen auf, darunter die Grün-Alternative Liste (GAL), die Jusos, die Grünen, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die Gesellschaft für bedrohte Völker, Terre des Hommes und der Bundeskongress entwicklungspolitischer Aktionsgruppen (BUKO).
Timuroğlu hinterließ neben seiner Familie und seinen Freunden auch eine große Lücke in der Jugend- und Integrationsarbeit in St. Georg.
Die Bezirksversammlung stellt dem Freundeskreis Kürşat Timuroğlu bis zu 1.000 € aus dem Förderfonds konsumtiv zur Verfügung, um die Gedenkveranstaltung zu finanzieren.
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