Fortbestand des Duschdorfes für Obdachlose sichern (Antrag der SPD-, CDU- und FDP-Fraktion) (geändert)

Aufgrund der Corona-Pandemie haben verschiedene Hilfsorganisationen Ihre Angebote für Obdachlose zurückfahren bzw. ganz einstellen müssen, was in einigen Bereichen zu einer Unterversorgung von wohnungslosen Menschen geführt hat.

Seit Dezember 2020 stellt das Bezirksamt Hamburg-Mitte daher gemeinsam mit dem FC St. Pauli und GoBanyo Duschcontainer für wohnungslose und obdachlose Menschen auf dem Harald-Stender-Platz bereit. Seitdem können Personen drei Duschcontainer mit jeweils einer Dusche, einem WC und Urinal nutzen. Die Nutzung der Duschcontainer ist kostenlos und erfolgt ohne vorherige Anmeldung. Es erfolgt keine Überprüfung der Bedürftigkeit. Ein Corona sicherer Betrieb wird gewährleistet. Die Container werden nach jeder Benutzung gereinigt.

Im ersten Monat haben binnen einer Woche fast 100 Personen das Duschdorf genutzt. Seit Anfang März wurde ein stetiger Anstieg der Gästezahl verzeichnet. Im Mai wurden über 1.440 Duschen im Duschdorf ausgegeben. Ebenso häufig Kleidung, Hygieneprodukte, Corona Schutzmaterial, Heißgetränke. Dies zeigt den hohen Bedarf an Hilfe für die Menschen.

Nach Rückmeldung des FC. St. Pauli kann bei heutigem Wissensstand das Duschdorf bis zum 30.06.2021 auf dem Harald-Stender-Platz stehen und benötigt dann einen neuen Standort.

Da nun die bereitgestellten Mittel nahezu komplett aufgebraucht sind, der Bedarf aber weiterhin hoch ist, unterstützt die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte dieses Vorhaben.

Die Vorsitzende der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte wird zu den Vorsitzenden der Bezirksversammlungen in den anderen Bezirken Kontakt aufnehmen, um über eine Finanzierung über den Bezirk Hamburg-Mitte hinaus und eine Weiterfinanzierung des Projektes bis nächstes Jahr zu sprechen und dort für Mittel zu werben.

Dies vorausgeschickt beschließt die Bezirksversammlung:

1. Die Bezirksversammlung spricht sich für die Weiterführung des Duschdorfes auf St.Pauli aus und bittet das Bezirksamt um Benennung eines Alternativstandortes.

1. Die Bezirksversammlung beschließt, die Betreiber des Duschdorfes zu unterstützen und stellt hierfür von Juli bis September bis zu 5000 Euro monatlich (insgesamt vorerst 15.000 Euro) aus bezirklichen Sondermitteln (konsumtiv) zur Verfügung.

1. Der Bezirksamtsleiter wird gebeten sich bei der BAGSFI oder anderen zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass das Duschdorf in eine Regelfinanzierung überführt wird.