Erläuterungsschilder für die Budapester Straße: Erinnerung an den Ungarischen Volksaufstand von 1956 sichtbar machen
Letzte Beratung: 08.07.2025 Hauptausschuss Ö 7.3
Die Bezirksversammlung hat in ihrer Sitzung am 27.03.2025 dem nachfolgend aufgeführten Antrag der CDU-Fraktion mehrheitlich - gegen die Stimmen der Fraktion DIE LINKE und bei vier Enthaltungen der AfD-Fraktion - zugestimmt.
Ungarn war 1945 unter sowjetische Kontrolle geraten, und in den folgenden Jahren errichtete die stalinistische Diktatur ein System brutaler Unterdrückung und Überwachung, dass das Land in Angst und Schrecken versetzte. Am 23. Oktober 1956 hatten Studenten in Budapest den Mut, zu demonstrieren und Reformen zu fordern. Daraufhin schoss die Polizei in die Menschenmenge und die Demonstration eskalierte. Die ungarische Bevölkerung erhob sich in einem nationalen Aufstand gegen das kommunistische Regime und kämpfte tagelang gegen die sowjetischen Kräfte. Die sowjetischen Truppen zogen sich zurück, ein Regierungswechsel wurde eingeleitet und Reformen angekündigt. Am 4. November 1956 griff allerdings die Sowjetunion mit massiver Gewalt wieder ein, um den Aufstand niederzuschlagen. Tausende Menschen wurden getötet, inhaftiert oder hingerichtet und über 200.000 Menschen flohen ins Ausland. Das kommunistische Regime ergriff erneut die Macht. Ungarn blieb bis zur friedlichen Revolution 1989 ein kommunistisches Land, was die ungarische Bevölkerung bis heute prägt.
Die Ereignisse von 1956 sind heute aktueller denn je. Der Kampf um Freiheit und Souveränität, den die Ukrainer heute führen, erinnert uns daran, wie zerbrechlich diese Werte sind und wie wichtig es ist, jeden Tag für sie einzustehen. Es gilt, diese Freiheit jeden Tag mutig zu schützen und unseren europäischen Vorfahren zu gedenken, die sich mit ihrem Leben für diese Freiheit eingesetzt haben.
Als Ausdruck der Solidarität mit der ungarischen Bevölkerung wurde die „Ernst-Thälmann-Straße“ im Bezirk Hamburg-Mitte 1956 in „Budapester Straße“ umbenannt.
Erläuterungsschilder über den Hintergrund der Straßenbenennung, wie sie vielfach eingesetzt werden, fehlen jedoch.
Solche Erläuterungsschilder an der Budapester Straße sollen an den Mut der ungarischen Bevölkerung 1956 erinnern.
Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte möge beschließen:
Das Bezirksamt nimmt zu dem Beschluss wie folgt Stellung:
Nach Angaben des Staatsarchivs kann der Text des Erläuterungsschilds für die Budapester Straße wie folgt lauten:„1956 zu Ehren des Ungarischen Volksaufstandes gegen die Sowjetunion benannt.“
Der Hauptausschuss wird um Zustimmung zu dem o.g. Text des Erläuterungsschildes wird gebeten.
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