ELBDOME am Billehafen (Antrag der SPD- und GRÜNE-Fraktion)
Letzte Beratung: 24.01.2019 Bezirksversammlung Hamburg-Mitte Ö 8.13
In den Medien wurde in den vergangen Wochen über den "Elbdome" am Billehafen berichtet. Den Berichten zufolge soll diese Sporthalle mit bis zu 9000 Plätzen den Basketballern und Handballern eine mögliche neue Heimat in Hamburg bieten. Von der Kapazität würde eine Halle dieser Größe zwischen der Barclaycard-Arena im Volkspark und den kleineren Sporthallen Wandsbek und Wilhelmsburg sowie dem Mehr-Theater im Großmarkt angesiedelt. Aus Sicht der Sportvereine ist dies Entwicklung zu begrüßen. Gerade die Handballer und Basketballer haben in den letzten Jahren sehr gute Entwicklungen durchlaufen und sich eine stetig wachsende Fangemeinde erarbeitet. Bei weiteren sportlichen Erfolgen ist eine Halle mit 6.000 – 9.000 Plätzen in Hamburg wohl notwendig.
Bislang sind die Planung und veröffentlichten Informationen sehr vage, daher fällt es schwer , sich eine abschließende Meinung über dieses Projekt zu bilden. Zu viele Bausteine fehlen und sind im Bereich der Mutmaßung.
Eine Sport- bzw. Mehrzweckhalle wie in Drucksache 21-4364 ist für Rothenburgsort zu begrüßen. Sie muss aber auch den Rothenburgsorterinnen und Rothenburgsortern zur Verfügung stehen. In Rothenburgsort fehlen seit Jahren Flächen für Trainings- und Spielbetrieb sowie Veranstaltungsmöglichkeiten für Vereine und Bürgerinnen und Bürger aus dem Stadtteil.
Im Rahmen des Testplanverfahrens Stadteingang Elbbrücken wird eine räumliche Studie für die Bebauung der nächsten Jahrzehnte geplant. Die übergeordnete Planung des Gesamtraums mit dem Anspruch , einen würdigen Stadteingang zu formulieren , kann gelingen, wenn diese die bereits vorhandenen baulichen und sozialen Situationen geschickt aufnimmt und zum Wohle des Stadtteils weiterentwickelt. Bislang wurde viel über das Potential und die grundsätzliche Notwendigkeit des „Elbdome“ berichtet und gesprochen. Niemand hat bislang den Standort oder die notwendigen Bedingungen für eine Akzeptanz im Stadtteil erfragt oder thematisiert. Außerdem fehlt eine umfassende ökologische Beurteilung zu einer möglichen Zuschüttung des Hafenbeckens.
Die Projekte Elbbrücken und Elbdome wurden bislang ohne Beteiligung der Kommunalpolitik vorangetrieben Beide Projekte können dazu führen, dass es zu negativen Auswirkungen für Rothenburgsort und die Veddel kommen kann. Die Koalition setzt sich für eine stadtteilverträgliche Entwicklung ein. Die Bedarfe der Sportstadt Hamburg und die Bedarfe der anliegenden Stadtteile müssen einander nicht widersprechen und können sich bei geschickter Planung ergänzen.
Dies vorausgeschickt, möge die Bezirksversammlung beschließen:
1. Die Bezirksversammlung unterstützt die Sportvereine und ist stolz auf die sportlichen Leistungen und erkennt Bedarf einer Sporthalle in der Größe grundsätzlich an.
2. Die Verwaltung wird gebeten , bei den zuständigen Stellen zu prüfen:
2. 1 Ob und welche alternativen Standorte für den Bau einer Sport- und Eventhalle geprüft wurden und warum der angestrebte Standort am geeignetsten ist.
2. 2 Wie ein Verkehrskonzept aussehen kann und welche zusätzlichen Belastungen sich für den Stadtteil Rothenburgsort ergeben könnten.
2. 3 Wie das Gesamtkonzept für die Nutzung der Halle aussieht.
2. 4 In welcher Form Vereine aus dem Stadtteil von der geplanten Bebauung profitieren können.
2. 5 In welcher Art und Weise es Nutzungsmöglichkeiten für die Bürger des Stadtteils gibt,
2. 6 ob durch die geplante Zu- und -aufschüttung des Billehafens der Erhalt der Billeflußlandschaft gefährdet ist.
3. Die Verwaltung wird gebeten sich bei den zuständigen Stellen und bei allen Gelegenheiten dafür einzusetzen,
3. 1 dass im Rahmen der Planungen ein würdiger Umgang mit dem identitätsstiftenden Industriedenkmal am Brandshofer Deich gefunden wird und möglichst die Sichtbarkeit erhalten bleibt.
3. 2 dass ein permanenter öffentlicher Zugang zur Elbe unter Berücksichtigung der Tide gefunden wird.
3. 3 dass auch alternative Nutzungskonzepte für den Billehafen erarbeitet und vorgestellt werden.
3. 4 dass die vorhandenen Wegebeziehungen erhalten bleiben.
3. 5 dass ein Verkehrskonzept für den Elbdome möglichst keine negative Auswirkungen für die Stadtteile Rothenburgsort und Veddel hat und die Ziel und Quellverkehre aus MIV minimiert werden.
4. Die Verwaltung wird gebeten zu ermitteln:
4. 1 welche Kosten für die Teilzu- und -aufschüttung nach bisherigen Erfahrungswerten in etwa anfallen.
4. 2 Welche ökologischen Folgen durch eine Zuschüttung des Hafenbeckens zu erwarten sind.
4. 3 welche Kosten im Rahmen des Projekts die FHH/HCH/BBEG übernehmen sollen/müssen.
5. Im Stadtentwicklungsausschuss Ost sollen die Projekte "Elbdome" und Stadteingang Elbbrücken zeitnah vorgestellt und regelmäßig über die Ergebnisse der Prüfung und die Entwicklungen berichtet werden.
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.