Die Zinnwerke in Wilhelmsburg als Ort der Kreativität (Antrag der SPD- und GRÜNE-Fraktion) (geändert beschlossen)
Die Zinnwerke in Wilhelmsburg sind ein gelebter Ort der Kreativität. Seit 2011 entwickeln sich dort kreative Nutzungen wie zum Beispiel Filmproduktion, Grafik Journalismus, Bildhauerei, Photographie, NGO´s und Initiativen – sie sind eine soziale Begegnungsstätte für Alle: Kulturstifter und Kreativwirtschaft. Die notwendige Sanierung der Hallen ist seit langem im Gespräch. Bisher sind alle Bemühungen gescheitert.
Die Koalition aus Grünen und SPD hat in ihrem Koalitionsvertrag versprochen, sich für die Sanierung der Zinnwerke einzusetzen und hat 60.000 Euro für die Erarbeitung eines Nutzungskonzepts durch die Hamburger Kreativgesellschaft bereitgestellt.
Ziel des Konzepts soll es sein, dass langfristig kostengünstige Räume für kreative Nutzungen im Stadtteil gesichert und erweitert werden, die sich selbst tragen können. Im Rahmen der Konzeptentwicklung fand ein umfangreicher Beteiligungsprozess mit den Nutzerinnen und Nutzern der Zinnwerke, den Aktiven von vor Ort und den Bürgerinnen und Bürgern statt. Die Ergebnisse und Wünsche des Prozesses wurden durch die Kreativgesellschaft in fünf thematische Konzepte gegliedert, die der BV am 21.03.2019 vorgelegt wurden. Am gleichen Tag haben die Nutzerinnen und Nutzer ihr Konzept für die Zinnwerke der Bezirksversammlung übergeben.
Die Bezirksversammlung dankt der Kreativgesellschaft und den Nutzerinnen und Nutzern der Zinnwerke für die Erarbeitung der vorliegenden Konzepte.
Alle Konzepte zeigen, dass der Ort vielfältiges Potenzial hat, das unbedingt kreativ genutzt werden sollte. In dem Konzept der Zinnwerkenden und der Kreativgesellschaft gibt es viele Übereinstimmungen und ähnliche Gedankenansätze. Es freut uns, dass in so kurzer Zeit unter hohem Druck so gute Ideen entstanden sind, aus denen die Zukunft der Zinnwerke gestaltet werden kann.
Die reine Lehre eines monothematischen Konzepts scheint aufgrund der heute schon vielfältigen Nutzung in den Zinnwerken aus verschiedenen Bereichen nicht geeignet, die Nutzerinnen und Nutzer vor Ort langfristig zu stärken und einen fruchtbaren Nährboden für weitere kreative Nutzung zu bereiten. Daher müssen für die einzelnen Gebäudeteile und den Außenraum Ideen sinnvoll kombiniert und in einem nächsten Schritt mit Architekten, Planern und Nutzern ausgestaltet weiterentwickelt werden. Dabei ist wichtig, dass die Kosten im Rahmen bleiben, um möglichst kostengünstige Räume anzubieten. Für alle Gebäude gilt, dass eine barrierearme Gestaltung der Flächen wünschenswert ist und die Sanierung auch unter ökologischen Gesichtspunkten und der Nachhaltigkeit erfolgt:
Im kommenden Prozess ist es sinnvoll, weitere Gruppen aus dem Stadtteil, wie zum Beispiel: die Honigfabrik, Beiräte, Freizeithaus Kirchdorf Süd, Atelierhaus und das Bürgerhaus über das entstehende Konzept in den Zinnwerken prozessbegleitend zu informieren, um so mögliche Synergien mit diesen aufzuzeigen und Kooperationen einzugehen.
Im nächsten Schritt muss ein Planer beauftragt werden, der die Nutzungsbausteine auf Ihre Umsetzbarkeit bewertet, Kosten für diese ermittelt und auch mögliche bauliche Lösungen aufzeigt, um die Halle auch kurzfristig nutzbar zu machen.
Um das Verfahren steuern und koordinieren zu können bedarfs es einer gewissen Form von Struktur und Verlässlichkeit auf allen Seiten der Beteiligten. Daher scheint eine Kooperationsvereinbarung zur praktischen Durchführung und Abstimmung des Planungs- und Durchführungsprozesses zwischen den Behörden unter geeigneter Einbindung der NutzerInnen für sinnvoll und notwendig.
Dies vorausgeschickt möge der Hauptausschuss anstelle der Bezirksversammlung beschließen:
1.Die Bezirksversammlung spricht sich für die Umsetzung der oben skizzierten Schritte aus der Zusammenführung des Nutzerkonzepts und des Konzeptes der Kreativgesellschaft aus.
2.Der Bezirksamtsleiter wird gebeten einen Träger für die Planung und Sanierung zu finden und sich bei der Bürgerschaft für die Freigabe von Planungsmitteln in Höhe von 250.000 € einzusetzen.
3.Bezirksamtsleiter wird gebeten mit den zuständigen Stellen und dem Nutzer*innenverein ein langfristiges Betreibermodell zu entwickeln.
4.Der Bezirksamtsleiter wird gebeten seitens des Bezirksamts eine zügige Umsetzung der oben genannten Maßnahmen zur Umgestaltung der Zinnwerke sicherzustellen.
5.Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, im weiteren Prozess die Information von Stadtteilinitiativen und Nachbarn sicher zu stellen und der Bezirksversammlung über den Fortgang des Verfahrens zu berichten.