Aufstellung von Freundschaftsbänken
Die Bezirksversammlung hat in ihrer Sitzung am 23.03.2023 den Antrag der GRÜNE-Fraktion Drs. Nr. 22-3683 einstimmig zur Beratung und Abgabe einer Beschlussempfehlung für die Bezirksversammlung in den Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität und Stadtnatur überwiesen.
Der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität und Stadtnatur hat in seiner Sitzung am 29.03.2023 die einstimmige Empfehlung ausgesprochen, dem Antrag in der nachfolgend aufgeführten Fassung zuzustimmen.
Bänke erfüllen vielfältige Aufgaben im öffentlichen Raum. Sie sind Ort der Erholung für Menschen in urbanen Stadt- und Geschäftsvierteln.
Für Menschen, denen längeres Gehen schwer fällt sind sie notwendiger Ort des Ausruhens und Kraftschöpfens. Die Zahl derer, die auf Bänke zum kurzen Ausruhen angewiesen sind, steigt in einer älter werdenden Gesellschaft. So sind für viele Menschen etwa zwei Kilometer Fußweg problemlos zu bewältigen. Im Alter sinkt diese Zahl auf einen Kilometer oder weniger. Bänke erfüllen somit eine wichtige Aufgabe in der Aufrechterhaltung der Mobilität und Selbstständigkeit mobilitätseingeschränkter oder älterer Menschen.
Bänke ermöglichen so Teilhabe am öffentlichen Leben. Doch darüber hinaus können an geeigneten Orten aufgestellte Bänke auch gegen Einsamkeit helfen. Aus Zimbabwe kommt die Idee der Freundschaftsbänke. Freundschaftsbänke stehen an belebten Orten an Plätzen, Fußwegen oder vor Läden, Praxen und anderen viel besuchten Einrichtungen. Sie laden Menschen dazu ein miteinander ins Gespräch zu kommen. Sie heben sich durch bunte Farbe von der Masse ab und werden gekennzeichnet, um Menschen dazu zu animieren, sie nicht nur zu kontemplativer Ruhe, sondern auch zum netten Gespräch mit neuen Bekannten zu nutzen. Dies ist wichtig, da Einsamkeit ein wachsendes Problem unserer Gesellschaft ist.
Das sozio-ökonomische Panel¹ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen & Jugend ergab im Jahr 2021, dass sich 42 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen einsam fühlen. Mehr als jede fünfte Seniorin und jeder fünfte Senior ab 75 Jahren fühlt sich häufig oder zumindest hin und wieder einsam. (https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/engagement-und-gesellschaft/strategie-gegen-einsamkeit#:~:text=Wissen%20zu%20Einsamkeit&text=So%20gaben%20im%20SOEP%202021,sehr%20alten%20Menschen%20am%20h%C3%B6chsten)
Freundschaftsbänke können in einsamen Momenten Linderung verschaffen. Die Hamburgische Bürgerschaft hat daher für die Aufstellung und den Erhalt von Freundschaftsbänken Haushaltsmittel bewilligt, welche die Bezirksämter bei der zuständigen Fachbehörde abrufen können. Um auch für mobilitätseingeschränkte Menschen geeignet zu komfortabel zu sein, sollten Bänke mit einer aufstehfreundlichen Sitzhöhe und Rücken- und Armlehnen gewählt werden.
Die Bezirksamtsleitung wird gebeten,
1. den Inklusionsbeirat, den Seniorenbeirat und den Integrationsbeirat über die Möglichkeit der Aufstellung von Freundschaftsbänken zu informieren.
2. den Inklusionsbeirat, den Seniorenbeirat und den Integrationsbeirat zu bitten, geeignete Vorschläge für die Aufstellung von Freundschaftsbänken zu machen.
3. den Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität und Stadtnatur über den Fortgang und die Vorschläge zu informieren.
Die Bezirksversammlung wird um Bestätigung des Beschlusses gebeten.