Antwort: Zukünftige Nutzung der heutigen Trasse der Reichsstraße in Wilhelmsburg
Fragesteller: Ina Morgenroth, Stefan Dührkop, Steffen Leipnitz, Theresa Jakob, Christine Wolfram, Alexander Götz, Dr. Stephanie Rose, Marius Stehmeier
Mit den Plänen zur Verlegung der Reichsstraße begannen die Spekulationen über die Nutzung der heutigen Trasse. Mal wurden Pläne diskutiert, die Trasse komplett zu beseitigen um Flächen für Wohnbebauung zu gewinnen, mal wurde darüber diskutiert, die gesamte Fläche zur Erweiterung des Inselparks zu nutzen, mal wurde darüber nachgedacht, die Veloroute 11 hier entlang anzulegen, mal wurde diskutiert, ob die Trasse für den Bau der U4 genutzt werden könne und immer noch ist eine größere Bebauung von Hauland und dafür eine kleinere Zuwegung in das neue Wohnquartier über die heutige Reichsstraße möglich, und so weiter. Unklar ist in der Öffentlichkeit, welche Nutzungsart es werden wird.
Dazu fragen wir die zuständige Fachbehörde:
Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) nimmt zu den nachfolgenden Fragen wie folgt Stellung:
Der Beschluss der Hamburger Bürgerschaft zur Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße zielte darauf ab, die großflächige Verlärmung in der Mitte Wilhelmsburgs erheblich zu reduzieren und nach Rückbau der nicht mehr für den Verkehr benötigten Alttrasse Flächen für die städtebauliche Entwicklung einer zentralen Achse in Wilhelmsburg zur Verfügung zu stellen (Drs.19/7116).
Im Bereich nördlich des Wilhelmsburger Rathauses ist in den Gebieten Wilhelmsburger Rathausviertel und Elbinselquartier unter Einbeziehung der zu-rückgebauten Alttrasse der Wilhelmsburger Reichsstraße die Entwicklung von Wohnungsbau vorgesehen.
Südlich des Wilhelmsburger Rathauses wird die alte Trassenfläche rückgebaut und als Parkanlage hergerichtet. Damit werden die bisher durch die Verkehrstrasse getrennten Teile des Wilhelmsburger Inselparks zusammengefügt und der Park fertiggestellt.
Falls es um die in Wilhelmsburg am Anfang intensiv diskutierte Variante „Wohnungsbau“ geht,
In den Projektgebieten Elbinselquartier und Wilhelmsburger Rathausviertel, die durch die Alttrasse der ehemaligen Wilhelmsburger Reichsstraße durchquert werden und dem Inselparkquartier, das unmittelbar tangiert wird, entstehen im unmittelbaren Kontext der Alttrasse der Wilhemsburger Reichsstraße rund 4.400 Wohnungen. Davon liegen rund 1.100 Wohneinheiten im direkten Bereich der Alttrasse.
In den Quartieren geht es um eine größtmögliche Abdeckung verschiedener Zielgruppen. Entsprechend breit ist das Spektrum von Wohnungsgrößen – von der kleinen Studentenwohnung bis hin zur großen Wohnung für die Familie mit mehreren Kindern. Der Großteil der Wohnungen soll im Geschosswohnungsbau entstehen, wobei auch vereinzelt Reihenhäuser in die Baufelder eingestreut werden. Dementsprechend entstehen Wohneinheiten in unterschiedlichen Größen. Neben Mietangeboten besteht auch die Möglichkeit zum Erwerb von Wohneigentum.
Ausgangsbasis ist die Erstellung von einem Drittel der Wohneinheiten im geförderten Mietwohnungsbau. Die übrigen zwei Drittel sollen im freifinanzierten Mietwohnungsbau sowie im Eigentumssegment errichtet werden. Bis zu 20 % sollen zudem an Baugemeinschaften vergeben werden.
Innerhalb des Drittels des geförderten Mietwohnungsbaus sind die unterschiedlichen Förderwege der Hamburgischen Investitions- und Förderbank AöR möglich. Zudem wird ein Teil der Wohnungen mit WA-Bindung für vordringlich wohnungssuchende Haushalte realisiert (bis zu 10%).
Die Projektgebiete Wilhelmsburger Rathausviertel und das Elbinselquartier zeichnen sich durch durchschnittlich vier bis fünf Geschosse aus, die punktuell um Hochpunkte ergänzt werden.
Bei Wohneigentum liegt der Schwerpunkt auf Eigentumswohnungen, ergänzt durch Reihenhäuser. Alle Reihenhäuser haben einen eigenen Garten. Bei gestapelten Reihenhäusern verfügt die obere Einheit über eine Dachterrasse.
Die genauen Wohnungsgrößen bzw. deren Anteile stehen derzeit nicht fest, werden sich jedoch an der Spanne der Zielgruppen, vom Single-Haushalt bis hin zur Familie, orientieren. Reihenhäuser sind hinsichtlich der Größe auf Familien ausgerichtet.
Wenn es um eine Erweiterung des Inselparks geht,
Die Art der Zusammenführung beider Parkteile resultiert aus Ausgleichanforderungen des Neubaus der neuen Reichsstraße. Die Fläche wird demnach zu 98% unversiegelt sein, 40% sollen mit einheimischen Gehölzen bepflanzt werden. Es ist aber auch vorgesehen, Wegeverbindungen von Ost nach West zu schließen und die Gewässeranbindung unter der ehemaligen Reichsstraße zu öffnen. Der Großteil der Flächen sollen Rasen– und Wiesenflächen werden.
In den derzeitigen Überlegungen soll es im nahegelegenen Umfeld einen weiteren Grillplatz und eine öffentliche Toilettenanlage geben.
Die hergerichteten Flächen auf der Alttrasse der Wilhelmsburger Reichsstraße stellen keine eigenständige Parkerweiterung dar, sondern verbinden die beiden Teile des Inselparks. Sie werden als Teil des Parks rund um die Uhr öffentlich zugänglich sein.
Entfällt.
Falls die Veloroute 11 auf dieser Trasse verlaufen soll,
Im Zuge der Planungen für die Fertigstellung des Wilhelmsburger Inselparks und
der geplanten Quartiersentwicklungen nördlich des Wilhelmsburger Rathauses wurde entschieden, dass die Veloroute neben der Trasse verlaufen wird.
Wenn es eine Nutzung für die U4 geben sollte,
Die Planung der Verlängerung der U 4 in Richtung Wilhelmsburg ist aufgenommen worden.
Es gibt auch noch Bebauungspläne für das gesamte Gebiet Hauland vom Wilhelmsburger Rathaus bis zur Kornweide.
Dazu fragen wir die zuständige Fachbehörde:
Die IBA Hamburg GmbH ist mit der Entwicklung eines Wohnquartiers südlich der Straße Hauland beauftragt. Nach ersten Planungsüberlegungen könnten hier rund 650 Wohnungen entstehen. Diese konzeptionellen Planungen wurden bislang nicht weitergeführt, daher können detaillierte Fragen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantwortet werden
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