Antwort: Kakerlaken in Hamburg Mitte (Anfrage der AfD-Fraktion)
Fragestellerinnen und Fragesteller: Marc-M. Kunstmann, Nicole Jordan und Norbert Jordan
Die Berichte von verzweifelten Menschen, die in ihren Mietwohnungen in Hamburg-Mitte von Kakerlaken terrorisiert werden, häufen sich.
Aus dem Fokus vom 02.08.2021:
„Kakerlaken-Alarm in Hamburger Haus: Bewohner und Bewohnerinnen des Saga-Mehrfamilienhauses am Audorfring im Stadtteil Horn kommen nicht mehr zur Ruhe, weil Kakerlaken durch die Betten krabbeln. Die Maßnahmen der Saga zeigen bisher nur wenig Erfolg.“
Hamburger Kakerlaken-Haus unerträglich: Bewohner schreien nach Hilfe - FOCUS Online
Erst Anfang des Jahres gab es in Billstedt einen ähnlichen Fall (Bild.de):
„Hinter den Vorhängen, unterm Bett – einfach überall krabbeln unzählige Kakerlaken! Seit Oktober 2019 plagen ihn die Scharen von Schaben, der Rentner aus dem Ojendörfer Weg wollte ihnen schon mit Insektenspray, Fallen und Gel den Garaus machen. Laut seinem Vermieter, der SAGA, gab es im Februar 2019 den ersten Kakerlaken-Fall im Mietshaus. Ein Sprecher zu BILD: „Die SAGA Unternehmensgruppe hat umgehend einen Kammerjäger mit der Schädlingsbekämpfung beauftragt.“
Alle zwei Monate kommt der Kammerjäger: Das Kakerlaken-Haus von Billstedt | Regional | BILD.de
Es ist ein häufig verbreiteter Irrtum, das Auftreten von Schaben hätte ausschließlich hygienische Gründe. Hygiene ist nur ein Teilaspekt. Tatsächlich brauchen Schaben Dunkelheit und Wärme. Daher leben Kakerlaken auch oft in Lüftungsanlagen von Krankenhäusern.
Schaben sind Überträger einiger sehr gefährlicher Krankheiten, darunter Tuberkulose und Salmonellose. Deshalb ist die strikte Meldung beim Gesundheitsamt und die Bekämpfung des Ungeziefers in Gesetzen und in diversen Hygienevorschriften bezüglich Gastronomie, Lebensmittelerzeugung und Krankenhäusern ausdrücklich vorgeschrieben.
Nicht so aber im privaten Bereich. Hier gibt es keine eindeutige Regelung. Es gibt keine Meldepflicht.
Vor diesem Hintergrund stellen sich uns einige Fragen:
Nein.
Das Bezirksamt Hamburg-Mitte bewertet die Entscheidungen von Senat und Bürgerschaft nicht.
Eine Zunahme der Tuberkulose-Fallzahlen in Hamburg im Verlauf der letzten 20 Jahre lässt sich aus den offiziellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) nicht ableiten.
Tuberkulose ist eine Krankheit, die üblicherweise direkt durch bakterienhaltige Aerosole von Person zu Person übertragen wird und bei der der Mensch das relevante Erregerreservoir darstellt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellt fest, dass ein definitiver Beweis, dass Kakerlaken Vektoren für menschliche Krankheiten sind, bisher fehlt (Quelle: Public Health Significance of Urban Pests, X. Bonnefoy, H. Kampen, K. Sweeney, WHO). Somit findet auch keine Übertragung von Salmonellen statt.
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