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Anbindung von Rothenburgsort an die neue S- und U-Bahnstation Elbbrücken durch die Buslinien 111, 120 oder 124 - Beiratsempfehlung vom 28.11.2017 - Stadtteilrat Rothenburgsort

Mitteilung öffentlich

Sachverhalt

Der Ausschuss für Verkehr und Umwelt hat in seiner Sitzung am 29.11.2017 der nachfolgend aufgeführten Vorlage / Beiratsempfehlung einstimmig zugestimmt.

Die Bezirksversammlung hat diesen Beschluss in ihrer Sitzung am 21.12.2017 bestätigt.

 

 

Der Stadtteilrat Rothenburgsort hat in seiner Sitzung am 28.11.2017 folgende Empfehlung ausgesprochen:

 

Rothenburgsort rückt immer mehr ins Zentrum Hamburgs, was u. a. durch die hohe Zahl zukünftiger Bauvorhaben mit zusammen mehr als 1.500 prognostizierten neuen Wohnungen deutlich wird. Als Folge wird sich die Einwohnerzahl in den nächsten Jahren signifikant erhöhen. Dabei ist die verkehrliche Anbindung des Stadtteils, bzw. des Wohnstandortes ein wichtiger Aspekt für Bewohnerinnen und Bewohner.

Der Stadtteilrat Rothenburgsort fordert daher zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018, bzw. zur geplanten Inbetriebnahme der neuen U- und S-Bahnstation Elbbrücken, durch eine Verlängerung der Buslinie 111 bis Kraftwerk Tiefstack, Rothenburgsort verstärkt an den Öffentlichen Personennahverkehr anzuschließen. Des Weiteren fordert der Stadtteilrat Rothenburgsort, die Anbindung der Buslinien 120 oder 124 an die neue U- und S-Bahnstation Elbbrücken, sowie eine Erhöhung der Taktfrequenz auf 10 Minuten (tagsüber) zu prüfen.

 

Plenum:Ja-Stimmen: 34Nein-Stimmen: 0Enthaltungen: 0

StadtteilratJa-Stimmen: 15Nein-Stimmen: 0Enthaltungen: 0

PolitikJa-Stimmen: 4Nein-Stimmen: 0Enthaltungen: 0

 

Es sind 15 Mitglieder des Stadtteilrats anwesend.

 

Der Antrag ist somit angenommen.

 

 

Stellungnahme des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung (SL):

 

Die Beiratsempfehlung wird aus aktuellem Anlass als Nachtragstop /Tischvorlage zur heutigen Sitzung des Ausschusses für Verkehr und Umwelt zur weiteren Beratung und Befassung weitergeleitet.

 

Der Ausschuss für Wohnen und Stadtteilentwicklung erhält diese Beiratsempfehlung zur Kenntnis.

 

 

 

Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation nimmt zu dem Beschluss mit Schreiben vom 09.02.2018 wie folgt Stellung:

 

Mögliche Busverkehre zu der neuen Haltestelle unterliegen den nachfolgend aufgeführten Entwicklungen und Rahmenbedingungen:

 

Sowohl die Haltestellen selbst als auch deren Umfeld werden in den kommenden Jahren von Bautätigkeiten geprägt sein, da der Endausbau der S-Bahnhaltestelle bis Ende des Jahres 2019 andauern wird und Hochbauten auf den Grundstücken im weiteren Bereich der Haltestellen errichtet werden. Zudem werden auch die Freihafenbrücke und der östliche Abschnitt der Zweibrückenstraße saniert. Dies führt zu deutlichen Einschränkungen in der Fußwegführung und für den Busverkehr.

 

Die Anfahrt zur Bushaltestelle Elbbrücken kann aufgrund der Straßenführung nur über die Billhorner Brückenstraße unter Umgehung der Busspur und die Zweibrückenstraße geführt werden.

 

Sowohl im Bereich des Kleinen Grasbrooks als auch in Rothenburgsort entstehen neue Wohngebiete, die mit Bussen zu erschließen sind. Zudem schreitet die Entwicklung der zentralen und der östlichen Hafencity weiter voran.

 

Für die kurz- und mittelfristige Planung des Busverkehrs bedeutet dies:

 

Ein Umstieg an der Haltestelle Elbbrücken ist für Fahrgäste aus dem Bereich Rothenburgsort nicht attraktiver als an den derzeitigen Haltestellen Tiefstack, Rothenburgsort oder Burgstraße. Dies gilt in besonderem Maße für die Zeit, in der noch Bauarbeiten an der Haltestelle und den Zufahrten stattfinden.

 

Mittelfristig wird der Bedienung der Achse Elbbrücken – Rothenburgsort – Billbrook, insbesondere für Fahrgäste, die aus diesem Bereich in Richtung Wilhelmsburg – Harburg bzw. umgekehrt reisen, eine gewisse Bedeutung zukommen.

 

Eine Erschließung zwischen den Elbbrücken und dem Baakenhöft ist entsprechend der weiteren Entwicklung der Hafencity auch kurzfristig erforderlich.

 

Die im Bereich des Kleinen Grasbrooks geplanten Wohnquartiere erfordern wegen ihrer Größe eine leistungsstarke Busanbindung, wobei diese in Abhängigkeit der baulichen Entwicklung mittelfristig notwendig sein wird.

 

Dies vorausgeschickt, wird der Vorschlag der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte wie folgt bewertet:

 

Verlängerung der Buslinie 111 nach Tiefstack:

 

Die Linie 111 erfreut sich stetig wachsender Fahrgastzahlen, weswegen die Kapazitäten regelmäßig erhöht werden. Deswegen eignet sich diese Linie langfristig in besonderer Weise zur Anbindung des Quartiers Kleiner Grasbrook.

 

Zudem ist vorgesehen, die Linie 111 im kommenden Jahr im Westen bis Teufelsbrück zu verlängern. Eine weitere Verlängerung in Richtung Osten über den störungsanfälligen Bereich nördliche Elbbrücken birgt die Gefahr, dass die Betriebsstabilität dieser Linie beeinträchtigt wird. Zudem stehen in Tiefstack keine ausreichenden Überliegeplätze für eine weitere mit Gelenkbussen betriebene Linie zur Verfügung, da die vorhandenen bereits von der Linie 3 benötigt werden.

 

Verschwenkung der Linien 120 und 124 zu den Elbbrücken:

 

Die Linien 120 und 124 dienen in erster Linie dazu, die Vier- und Marschlande an die Hamburger Innenstadt direkt anzubinden. Eine Auswertung der Fahrgastzahlen hat gezeigt, dass ein relevanter Teil der Reisenden diese Verbindung bis in die Innenstadt nutzt. Derzeit wird diese Linie wegen Bauarbeiten in der Amsinckstraße nur bis Rothenburgsort geführt. Eine Führung dieser Linien zu den Elbbrücken kommt wegen der damit verbundenen Nachteile für diese Fahrgäste nicht in Betracht.

 

Wie bereits dargestellt wird die Einrichtung einer Verbindung von den Elbbrücken in Richtung Rothenburgsort – Billbrook mittelfristig verkehrlich für sinnvoll erachtet. Derzeit wird noch geprüft, welche vorhandene oder neu einzurichtende Linie langfristig den größten Nutzen auf dieser Relation bringen würde.“

 

Petitum/Beschluss

Um Kenntnisnahme wird gebeten.