21-3712

Wunde schließen, Straße „Alsterufer“ durch Fahrradstraße mit Autos öffnen

Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
20.03.2023
Sachverhalt

Das Hamburger Generalkonsulat der Vereinigten Staaten von Amerika in der Straße Alsterufer wurde nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 umfangreich gesichert und im Ergebnis einer Sicherheitslage auch gesperrt. Selbst der Fahrrad- und Fußverkehr wurde 20 Meter nach Osten verlagert.

 

Es wurde bei einer Bürgeranhörung vor zehn Jahren, als die Sicherheitslage neu bewertet worden ist, von Bürgerinnen und Bürgern in Frage gestellt, ob die Sperrung der ganzen Straße weiterhin nötig sei, wo doch das Gebäude selbst durch die größten Sicherheitsmaßnahmen gesichert wurde, die sonst in keinem Generalkonsulat in Europa, z.B. in Straßburg oder anderswo getroffen worden sind. Es wurde von Seiten des Senats den Bürgern ausdrücklich versprochen, die Straßensperre nach Wegfall der Bedrohung aufzuheben. Besucher und Anwohner des Alstervorlandes werden trotzdem großräumig mit Fahrstreckenverlängerung auf den Mittelweg, Rothenbaumchaussee und andere Straßen im Stadtteil Rotherbaum umgeleitet.

 

Die Sperrung diente allein dem Zweck, unsere Solidarität gegenüber den Vereinigten Staaten von Amerika und den teilweise vorher in Hamburg lebenden Terroristen in größtem Maße zum Ausdruck zu bringen.

 

Es verbietet sich, diesen internationalen Akt der Solidarität jetzt banal nach dem frivolen autofeindlichen Motto umzuwidmen, „dann nehmen wir halt die schon vorhandene Sperrung und die tumbe Gewöhnung der Hamburgerinnen und Hamburger an diese Sperrung und widmen den Grund in eine Straßensperre für Autos einfach um.“

 

Darüber hinaus hat die Vollsperrung der Straße für den Autoverkehr den Millionärsvillen am Alsterufer quasi eine autofreie „Privatstraße“ spendiert. Ein Zustand, der selbst am gesamten Ostufer der Bezirks Hamburg-Nord und Hamburg-Mitte nicht eingeführt worden ist, also einmalig in der ganzen Außenalster ist.

 

Das ehemalige Objekt Alsterufer 27 steht leer und wird nicht mehr zu konsularischen Zwecken genutzt. Dementsprechend wurde die Sicherheitslage auch neu bewertet und es machen jetzt „nur“ noch drei Polizeibeamte im Schichtdienst nur auf der Ostseite des Gebäudes (also zur Außenalster hin) Wachdienst.

 

Die Polizei hatte die gesperrte Durchfahrt, die allerdings noch durch die massiv in den Straßendurchschnitt stehenden Sicherheitszäune verengt ist, nach Aufhebung der Sperrung frei gegeben. Offenbar auf politischen Protest einer Senatspartei, weil man das Moment der Gewöhnung an die Sperrung nutzen wollte, wurden nach wenigen Tagen wieder hektisch Schilder aufgestellt und die Sicherheitssperrgitter wieder geschlossen. - Q.e.d.

 

 

Petitum/Beschluss

 

Die Bezirksamtsleiterin wird aufgefordert,

 

den vor dem 11. September 2001 bestehenden Zustand auf der Straße, unter Wegfall des „alten“ Fahrradstreifens und damit Vergrößerung des Fußweges am Alstervorland wieder herzustellen und die Fahrradstraße im Alsterufer bis zum Alsterglacis/Kennedybrücke mit Zulassung des Kfz.-Verkehrs zu verlängern.

 

 

Anhänge

keine