Vogelschutz an Glasflächen im Bezirk Eimsbüttel stärken
Glasfassaden, großflächige Fenster und transparente Schallschutz- oder Wartehäuschen sind für Vögel oft unsichtbare Hindernisse: Spiegelungen oder Durchsichten werden als „freier Flugraum“ fehlinterpretiert. In Deutschland sterben Schätzungen zufolge jährlich rund 100–115 Millionen Vögel an Kollisionen mit Glas – damit zählt der Faktor „Glas“ zu den bedeutendsten menschengemachten Todesursachen für Wildvögel.
Wirksamer Schutz ist technisch verfügbar und praxiserprobt: hochkontrastige Punkt- oder Linienmuster (innen- oder vorzugsweise außenseitig), Siebdruck, Ätzungen oder strukturierte Gläser, die den Durchflug optisch erkennbar begrenzen, gelten als wirksam; Greifvogelsilhouetten ohne Flächenmuster sind hingegen ungeeignet.
Hamburgs Lage an Elbe- und Alsterachsen sowie die dichten Quartiere mit vielen verglasten Fassaden führen zu besonderen Konfliktlagen. Für Eimsbüttel sind insbesondere Standorte im Umfeld von Isebek-/Alstergrünzügen, größeren Schulcampusflächen und stark frequentierten ÖPNV-Knoten relevant. Präventive Maßnahmen an identifizierten Hotspots können hier mit überschaubarem Aufwand hohe Wirkung entfalten.
Vor dem Hintergrund des Artenrückgangs und der Hamburger Biodiversitäts- und Klimaziele sollte der Bezirk Eimsbüttel seine eigenen Gebäude und Infrastrukturen vorsorglich prüfen und bei künftigen Vorhaben vogelverträgliche Glasgestaltungen von Anfang an mitdenken.
Der Ausschuss Grün, Nachhaltigkeit und Umwelt (GNU) möge beschließen:
Luise Rosemeier, Nina Schübel, Juliane Papendorf und GRÜNE-Fraktion
Ann-Kathrin Riegel und Roland Oehlmann und SPD-Fraktion
keine
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