22-0221

Verschärfte Unfalllage am Lokstedter Steindamm: Fuß- und Radverkehr sicherer gestalten Drs. 21-4373, Beschluss der BV vom 01.02.2024

Mitteilungsvorlage der/des Vorsitzenden

Letzte Beratung: 19.09.2024 Bezirksversammlung Ö 5.3

Sachverhalt

Stellungnahme der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende:

 

Sachverhalt:

Der Lokstedter Steindamm ist eine zentrale Zubringerstraße für den Auto-, LKW- und Radverkehr gen Innenstadt. Gleichzeitig durchkreuzt er als mehrspurige Bundesstraße den Stadtteil Lokstedt. Das Corvey-Gymnasium, der nördliche Eingang des UKE sowie Sporteinrichtungen und Kitas sind von Fußnger*innen und Radfahrenden aus dem Westen kommend nur durch eine Überquerung des Steindamms zu erreichen, die Einwohner*innen östlich des Lokstedter Steindamms sind vom Rest des Stadtteils getrennt. Insbesondere vor und nach der Schule müssen sehr viele Schüler*innen, Familien und andere auf dem Schul-, Kita- und Arbeitsweg an Ampeln mit kurzen und seltenen Querungszeiten warten und sich den Gefahren des Autoverkehrs aussetzen. Am Nachmittag und in den Abendstunden sind es v.a. zahlreiche Besucher*innen der Sportanlagen. Immer wieder wird beobachtet, dass Menschen die Fahrbahn queren, da ihnen der Weg zu den wenigen Fußngerampeln mit langen Wartezeiten zu weit ist und Radfahrende, darunter viele Schüler*innen des naheliegenden Corvey-Gymnasiums sehen sich gezwungen, auf der falschen Seite auf dem schmalen Rad- und Fußweg zu fahren, da ein Umweg über die weit entfernte andere Fußngerampel nicht akzeptiert wird. Im Hinblick auf die schmalen Bushalteaufstellflächen für Personen, die auf den Bus warten oder aussteigen, gibt es von Bürger*innen regelmäßig Rückmeldungen über ein Gefühl der Unsicherheit, wenn Pkw und Lkw mit hoher bzw. erhöhter Geschwindigkeit vorbeifahren, insbesondere an den mittig gelegenen Bushaltestellen.

 

Gleichzeitig entwickelt sich der Lokstedter Steindamm nicht erst in diesem Jahr zu einem Schwerpunkt von Unfällen, bei denen nicht selten überhöhte Geschwindigkeit und/oder unaufmerksames Fahren die Ursache ist. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu schweren Unfällen mit teils mehreren Schwerverletzten, so am 21. Juli 2023, am 25. August 2022, am 25. Juni .2022, vor den Corona-Lockdowns am 29. Juli 2019, am 21. August 2018 und am 07. Oktober 2017 ein Unfall mit Todesfolge

(vgl. https://www.presseportal.de, https://.welt.de/regionales/hamburg/article172031334/Unfallopfer-in-Hamburg-Einer-stirbt-113-leiden.html). Am 21. September 2023 ereignete sich ein weiterer schwerer Unfall. Es ist zentral, neben den Autofahrer*innen die schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen, die den Lokstedter Steindamm nutzen oder queren, besser zu schützen. Die Bezirkspolitik nimmt das zum Anlass, um Verwaltung und Polizei aufzufordern, geeignete präventive Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

 

Beschluss:

Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, sich bei den zuständigen Fachbehörden und der Polizei (PK 23) dafür einzusetzen, dass präventive Maßnahmen entwickelt werden, die die schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen, die den Lokstedter Steindamm nutzen bzw. queren, besser schützen.

  1. Zu diesen Maßnahmen sollten laut Vor-Ort-Akteuren gehören:

 

  1. Prüfung der Einrichtung von Tempo 30 (generell bzw. falls nicht möglich zu bestimmten Tageszeiten und in bestimmten Abschnitten der Straße), und von weiteren Maßnahmen zur effektiven Geschwindigkeitsreduktion; (Dieser Punkt des Petitums wurde abgelehnt).

 

  1.  Prüfung einer weiteren Ampelanlage auf Höhe des neuen ETV-Vereinsheims (mit Einrichtung einer mittigen Insel auf der schon eingerichteten, nicht befahrbaren Mittelspur), um u.a. die Sportstätten auf beiden Seiten des Lokstedter Steindamms besser miteinander zu verbinden. Zudem beherbergt das Vereinsheim eine Kita und einen Gastro-Betrieb.

 

Gemäß Punkt ii wurde die Möglichkeit einer weiteren Querung mittels Fußnger-Lichtsignalanlage (FLSA) geprüft, soweit diese aus straßenverkehrsbehördlicher Sicht anordnungsfähig ist. Eine neue LSA stellt grundsätzlich ein weiteres verkehrstechnisches Hindernis dar und ist mit zusätzlichen Wartezeiten für alle Verkehrsteilnehmer:innen verbunden. Die Programmierung einer LSA-Schaltung ist stets ein Kompromiss zwischen den Verkehrsteilnehmergruppen. Es muss eine optimale Balance zwischen den Wartezeiten des Fußverkehrs und der Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) gefunden werden.

Wenn eine FLSA innerhalb einer koordinierten Strecke liegt, so wie es hier der Fall ist, soll die Schaltung im Bestfall neben dem Verkehrsfluss des motorisierten Individualverkehrs (MIV)-Pulks in einer Richtung (morgens stadteinwärts und nachmittags stadtauswärts) zusätzlich auch die Busse in beiden Fahrtrichtungen berücksichtigen. Aufgrund der verschieden langen Haltestellen-Aufenthaltszeiten treffen die Busse hier jedoch meist nicht gemeinsam mit dem Pulk des MIVs an der FLSA an. Eine Koordinierung zugunsten des MIV und der Busse ist an dieser Stelle somit schwierig ebenso wie die Findung von geeigneten Freigabefenstern für den querenden Fuß- und Radverkehr.

 

Der Lokstedter Steindamm wurde genauer geprüft. Es liegen zwar keine aktuellen Verkehrszählungen vor, aber die aVME-Daten (automatisierte Verkehrsmengenerfassung) am Siemersplatz zeigen, dass das Verkehrsaufkommen im Lokstedter Steindamm vor allem in den Spitzenstunden in den letzten Jahren spürbar abgenommen hat.

Es wird vorgeschlagen, an der gewünschten FLSA testweise sogenannte vollverkehrsabhängigen Programme einzusetzen. Diese bieten sowohl eine sehr gute Busbeschleunigung, bei der flexibel auf die variierenden Ankunftszeiten reagiert werden kann, als auch geringere Wartezeiten für den querenden Fuß- und Radverkehr, die sich unabhängig von einer festen Umlaufzeit aus dem tatsächlichen Verkehrsaufkommen des MIV und des ÖPNV ergeben. Nachteilig ist, dass sie die Koordinierung des MIV nicht beachten und es somit vereinzelt zu zusätzlichen Halten für den MIV (-Pulk) kommen kann.

Aufgrund guter Erfahrungen mit den vollverkehrsabhängigen Programmen wird davon ausgegangen, dass diese zusätzlichen Verzögerungen im MIV keine relevanten Verlustzeiten im ÖPNV hervorrufen.

 

 

 

  1.  Prüfung der Versetzung der Ampelanlage Sottorfallee auf Höhe Wiben-Peter-Straße, so dass die querenden Schüler*innen auf dem Weg aus Richtung Westen zum Corvey-Gymnasium mit dem Fahrrad auf der östlichen Seite des Steindamms nicht mehr entgegen der Fahrrichtung fahren müssen. Auf der westlichen Seite des Steindamms gibt es für den Weg in die andere Richtung verschiedene Querstraßen, auf der östlichen Seite kommt man nur über die Wiben-Peter-Straße zum Corvey-Gymnasium.

 

 

Eine Verlegung der LSA 356 (Lokstedter Steindamm / Sottorfallee) ist technisch möglich.

Der neue Standort muss vor Ort geprüft werden und hinsichtlich Kosten/ Nutzen eine Abwägung erfolgen. Der vorgeschlagene Standort ist aus LSA-Sicht nicht optimal, da sich durch den geringeren Abstand zu der südlich gelegenen LSA 359 (Lokstedter Steindamm / Brunsberg) die Rahmenbedingungen sowohl für die Anmeldung der Busse als auch für die Koordinierung verschlechtern würde. Ergänzend ist ein Überarbeitungsbedarf für die Schaltung der LSA 359 und die Koordinierung einzurechnen.

Eine Verlegung der LSA 356 müsste daher genauer auf die Querungsbedarfe geprüft werden.

 

b.  Prüfung von verbesserten Querungszeiten über den Lokstedter Steindamm an den Ampelanlagen insbesondere zu o.g. Stoßzeiten. Welche weiteren Maßnahmen erachten die angesprochenen Institutionen für sinnvoll? Dafür sollen neben den Vorschlägen der Behörden und der Polizei auch die Vorschläge der zuständigen Vereine Fuß e.V. und ADFC, der anliegenden Sportvereine Victoria und ETV mitsamt den Betreiber*innen der Kita, des Vereinsheims sowie des Corvey-Gymnasiums eingeholt werden.

 

Es handelt sich hier um eine hoch belastete Hauptverkehrsstraße mit rund 30.000 Kfz/Tag. Alle Lichtsignalanlagen (LSA) entlang des Straßenzuges Grindelallee Grindelberg Hoheluftchaussee Lokstedter Steindamm Kollaustraße werden in einer Grünen Welle koordiniert, um einen guten Verkehrsfluss zu gewährleisten. Stau und damit verbundene Lärm- und Emissionsbelastungen werden hierdurch minimiert. Der querende Fußverkehr kann daher nur zu bestimmten Zeitfenstern Grün bekommen. Wird die Anforderung des Fußverkehrs außerhalb der definierten Zeitfenster registriert, kann das Grün erst im nächstmöglichen Zeitfenster geschaltet werden. Dabei können unterschiedliche Wartezeiten entstehen, die vom Registrierungszeitpunkt der Anforderungen abhängig sind.

 

Auf diesem Streckenzug verkehrt die Metrobuslinie 5 alle drei bis fünf Minuten in beide Richtungen. Als wichtige und hochfrequentierte Metrobuslinie wird sie an den LSA besonders priorisiert. Das kann dazu führen, dass eine Freigabe des querenden Fußverkehrs erst nach der Abmeldung des Busses also nach dem Überfahren der Fußverkehrsquerung erfolgt.

 

Die Programme der LSA auf diesem Abschnitt wurden geprüft. Eine Verlängerung der Grünzeiten des Fußverkehrs würde eine grundlegende Überarbeitung der Signalprogramme an allen LSA notwendig machen.  Diesem hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand stünde nur eine sehr geringfügige Verlängerung der Grünzeit für den Fußverkehr um wenige Sekunden gegenüber. Das grundsätzliche Problem einer schnelleren Querung wird dadurch allerdings nicht beseitigt.

 

Um die Wartezeiten der zu Fuß Gehenden spürbar zu verkürzen wäre ein sogenannter Doppelanwurf (zwei Freigaben in einem Umlauf) möglich, würde jedoch zu einer massiven Verkehrsbeeinträchtigung auf dem Lokstedter Steindamm inklusive des Busverkehrs führen. Aufgrund von Verkehrseinschränkungen, drohenden Rückstaus in den davor liegenden Knotenbereichen und der Gefahr von Rotlichtfahrten wird ein Doppelanwurf für Fußnger:innen nicht befürwortet.

 

Eine weitere Möglichkeit wäre die Wahl von Signalprogrammen mit kürzeren Umlaufzeiten. Anstatt Umlaufzeiten von 90 Sekunden könnten Programme mit 75 Sekunden geschaltet werden. Allerdings sind an den beiden großen Verkehrsknoten Siemersplatz und Lokstedter Steindamm/Troplowitzstraße wegen der hohen Verkehrsmenge weiterhin 90 Sekunden-Programme erforderlich. Eine Änderung der Umlaufzeiten an den dazwischen liegenden LSA würde die Koordinierung unterbrechen und zu weiteren Staus führen, so dass von einer solchen Anpassung der LSA ebenfalls abgeraten wird.

 

 

 

c. Die verschiedenen Maßnahmen aus Punkt a und b mitsamt Realisierungsmöglichkeiten sollen dem Mobilitätsausschuss mit Information des Regionalausschuss Lokstedt, Niendorf, Schnelsen (RaLoNiS) bis Mai 2024 vorgestellt werden. Bei dieser Vorstellung soll auch die Unfalllage der letzten Jahre dargelegt werden. Dafür soll das zuständige Polizeikommissariat 23 sowie die beteiligten Akteure (aus Punkt b) in den Mobilitätsausschuss eingeladen werden.

 

Stellungnahme der Zentralen Straßenverkehrsbehörde, Verkehrsdirektion (VD) 52

 

Lag mit Drs. 21-4549 bereits vor.

 

Petitum/Beschluss

Sachverhalt:

Stellungnahme der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende:

 

Sachverhalt:

Der Lokstedter Steindamm ist eine zentrale Zubringerstraße für den Auto-, LKW- und Radverkehr gen Innenstadt. Gleichzeitig durchkreuzt er als mehrspurige Bundesstraße den Stadtteil Lokstedt. Das Corvey-Gymnasium, der nördliche Eingang des UKE sowie Sporteinrichtungen und Kitas sind von Fußnger*innen und Radfahrenden aus dem Westen kommend nur durch eine Überquerung des Steindamms zu erreichen, die Einwohner*innen östlich des Lokstedter Steindamms sind vom Rest des Stadtteils getrennt. Insbesondere vor und nach der Schule müssen sehr viele Schüler*innen, Familien und andere auf dem Schul-, Kita- und Arbeitsweg an Ampeln mit kurzen und seltenen Querungszeiten warten und sich den Gefahren des Autoverkehrs aussetzen. Am Nachmittag und in den Abendstunden sind es v.a. zahlreiche Besucher*innen der Sportanlagen. Immer wieder wird beobachtet, dass Menschen die Fahrbahn queren, da ihnen der Weg zu den wenigen Fußngerampeln mit langen Wartezeiten zu weit ist und Radfahrende, darunter viele Schüler*innen des naheliegenden Corvey-Gymnasiums sehen sich gezwungen, auf der falschen Seite auf dem schmalen Rad- und Fußweg zu fahren, da ein Umweg über die weit entfernte andere Fußngerampel nicht akzeptiert wird. Im Hinblick auf die schmalen Bushalteaufstellflächen für Personen, die auf den Bus warten oder aussteigen, gibt es von Bürger*innen regelmäßig Rückmeldungen über ein Gefühl der Unsicherheit, wenn Pkw und Lkw mit hoher bzw. erhöhter Geschwindigkeit vorbeifahren, insbesondere an den mittig gelegenen Bushaltestellen.

 

Gleichzeitig entwickelt sich der Lokstedter Steindamm nicht erst in diesem Jahr zu einem Schwerpunkt von Unfällen, bei denen nicht selten überhöhte Geschwindigkeit und/oder unaufmerksames Fahren die Ursache ist. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu schweren Unfällen mit teils mehreren Schwerverletzten, so am 21. Juli 2023, am 25. August 2022, am 25. Juni .2022, vor den Corona-Lockdowns am 29. Juli 2019, am 21. August 2018 und am 07. Oktober 2017 ein Unfall mit Todesfolge

(vgl. https://www.presseportal.de, https://.welt.de/regionales/hamburg/article172031334/Unfallopfer-in-Hamburg-Einer-stirbt-113-leiden.html). Am 21. September 2023 ereignete sich ein weiterer schwerer Unfall. Es ist zentral, neben den Autofahrer*innen die schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen, die den Lokstedter Steindamm nutzen oder queren, besser zu schützen. Die Bezirkspolitik nimmt das zum Anlass, um Verwaltung und Polizei aufzufordern, geeignete präventive Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

 

Beschluss:

Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, sich bei den zuständigen Fachbehörden und der Polizei (PK 23) dafür einzusetzen, dass präventive Maßnahmen entwickelt werden, die die schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen, die den Lokstedter Steindamm nutzen bzw. queren, besser schützen.

  1. Zu diesen Maßnahmen sollten laut Vor-Ort-Akteuren gehören:

 

  1. Prüfung der Einrichtung von Tempo 30 (generell bzw. falls nicht möglich zu bestimmten Tageszeiten und in bestimmten Abschnitten der Straße), und von weiteren Maßnahmen zur effektiven Geschwindigkeitsreduktion; (Dieser Punkt des s wurde abgelehnt).

 

  1.  Prüfung einer weiteren Ampelanlage auf Höhe des neuen ETV-Vereinsheims (mit Einrichtung einer mittigen Insel auf der schon eingerichteten, nicht befahrbaren Mittelspur), um u.a. die Sportstätten auf beiden Seiten des Lokstedter Steindamms besser miteinander zu verbinden. Zudem beherbergt das Vereinsheim eine Kita und einen Gastro-Betrieb.

 

Gemäß Punkt ii wurde die Möglichkeit einer weiteren Querung mittels Fußnger-Lichtsignalanlage (FLSA) geprüft, soweit diese aus straßenverkehrsbehördlicher Sicht anordnungsfähig ist. Eine neue LSA stellt grundsätzlich ein weiteres verkehrstechnisches Hindernis dar und ist mit zusätzlichen Wartezeiten für alle Verkehrsteilnehmer:innen verbunden. Die Programmierung einer LSA-Schaltung ist stets ein Kompromiss zwischen den Verkehrsteilnehmergruppen. Es muss eine optimale Balance zwischen den Wartezeiten des Fußverkehrs und der Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) gefunden werden.

Wenn eine FLSA innerhalb einer koordinierten Strecke liegt, so wie es hier der Fall ist, soll die Schaltung im Bestfall neben dem Verkehrsfluss des motorisierten Individualverkehrs (MIV)-Pulks in einer Richtung (morgens stadteinwärts und nachmittags stadtauswärts) zusätzlich auch die Busse in beiden Fahrtrichtungen berücksichtigen. Aufgrund der verschieden langen Haltestellen-Aufenthaltszeiten treffen die Busse hier jedoch meist nicht gemeinsam mit dem Pulk des MIVs an der FLSA an. Eine Koordinierung zugunsten des MIV und der Busse ist an dieser Stelle somit schwierig ebenso wie die Findung von geeigneten Freigabefenstern für den querenden Fuß- und Radverkehr.

 

Der Lokstedter Steindamm wurde genauer geprüft. Es liegen zwar keine aktuellen Verkehrszählungen vor, aber die aVME-Daten (automatisierte Verkehrsmengenerfassung) am Siemersplatz zeigen, dass das Verkehrsaufkommen im Lokstedter Steindamm vor allem in den Spitzenstunden in den letzten Jahren spürbar abgenommen hat.

Es wird vorgeschlagen, an der gewünschten FLSA testweise sogenannte vollverkehrsabhängigen Programme einzusetzen. Diese bieten sowohl eine sehr gute Busbeschleunigung, bei der flexibel auf die variierenden Ankunftszeiten reagiert werden kann, als auch geringere Wartezeiten für den querenden Fuß- und Radverkehr, die sich unabhängig von einer festen Umlaufzeit aus dem tatsächlichen Verkehrsaufkommen des MIV und des ÖPNV ergeben. Nachteilig ist, dass sie die Koordinierung des MIV nicht beachten und es somit vereinzelt zu zusätzlichen Halten für den MIV (-Pulk) kommen kann.

Aufgrund guter Erfahrungen mit den vollverkehrsabhängigen Programmen wird davon ausgegangen, dass diese zusätzlichen Verzögerungen im MIV keine relevanten Verlustzeiten im ÖPNV hervorrufen.

 

 

 

  1.  Prüfung der Versetzung der Ampelanlage Sottorfallee auf Höhe Wiben-Peter-Straße, so dass die querenden Schüler*innen auf dem Weg aus Richtung Westen zum Corvey-Gymnasium mit dem Fahrrad auf der östlichen Seite des Steindamms nicht mehr entgegen der Fahrrichtung fahren müssen. Auf der westlichen Seite des Steindamms gibt es für den Weg in die andere Richtung verschiedene Querstraßen, auf der östlichen Seite kommt man nur über die Wiben-Peter-Straße zum Corvey-Gymnasium.

 

 

Eine Verlegung der LSA 356 (Lokstedter Steindamm / Sottorfallee) ist technisch möglich.

Der neue Standort muss vor Ort geprüft werden und hinsichtlich Kosten/ Nutzen eine Abwägung erfolgen. Der vorgeschlagene Standort ist aus LSA-Sicht nicht optimal, da sich durch den geringeren Abstand zu der südlich gelegenen LSA 359 (Lokstedter Steindamm / Brunsberg) die Rahmenbedingungen sowohl für die Anmeldung der Busse als auch für die Koordinierung verschlechtern würde. Ergänzend ist ein Überarbeitungsbedarf für die Schaltung der LSA 359 und die Koordinierung einzurechnen.

Eine Verlegung der LSA 356 müsste daher genauer auf die Querungsbedarfe geprüft werden.

 

b.  Prüfung von verbesserten Querungszeiten über den Lokstedter Steindamm an den Ampelanlagen insbesondere zu o.g. Stoßzeiten. Welche weiteren Maßnahmen erachten die angesprochenen Institutionen für sinnvoll? Dafür sollen neben den Vorschlägen der Behörden und der Polizei auch die Vorschläge der zuständigen Vereine Fuß e.V. und ADFC, der anliegenden Sportvereine Victoria und ETV mitsamt den Betreiber*innen der Kita, des Vereinsheims sowie des Corvey-Gymnasiums eingeholt werden.

 

Es handelt sich hier um eine hoch belastete Hauptverkehrsstraße mit rund 30.000 Kfz/Tag. Alle Lichtsignalanlagen (LSA) entlang des Straßenzuges Grindelallee Grindelberg Hoheluftchaussee Lokstedter Steindamm Kollaustraße werden in einer Grünen Welle koordiniert, um einen guten Verkehrsfluss zu gewährleisten. Stau und damit verbundene Lärm- und Emissionsbelastungen werden hierdurch minimiert. Der querende Fußverkehr kann daher nur zu bestimmten Zeitfenstern Grün bekommen. Wird die Anforderung des Fußverkehrs außerhalb der definierten Zeitfenster registriert, kann das Grün erst im nächstmöglichen Zeitfenster geschaltet werden. Dabei können unterschiedliche Wartezeiten entstehen, die vom Registrierungszeitpunkt der Anforderungen abhängig sind.

 

Auf diesem Streckenzug verkehrt die Metrobuslinie 5 alle drei bis fünf Minuten in beide Richtungen. Als wichtige und hochfrequentierte Metrobuslinie wird sie an den LSA besonders priorisiert. Das kann dazu führen, dass eine Freigabe des querenden Fußverkehrs erst nach der Abmeldung des Busses also nach dem Überfahren der Fußverkehrsquerung erfolgt.

 

Die Programme der LSA auf diesem Abschnitt wurden geprüft. Eine Verlängerung der Grünzeiten des Fußverkehrs würde eine grundlegende Überarbeitung der Signalprogramme an allen LSA notwendig machen.  Diesem hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand stünde nur eine sehr geringfügige Verlängerung der Grünzeit für den Fußverkehr um wenige Sekunden gegenüber. Das grundsätzliche Problem einer schnelleren Querung wird dadurch allerdings nicht beseitigt.

 

Um die Wartezeiten der zu Fuß Gehenden spürbar zu verkürzen wäre ein sogenannter Doppelanwurf (zwei Freigaben in einem Umlauf) möglich, würde jedoch zu einer massiven Verkehrsbeeinträchtigung auf dem Lokstedter Steindamm inklusive des Busverkehrs führen. Aufgrund von Verkehrseinschränkungen, drohenden Rückstaus in den davor liegenden Knotenbereichen und der Gefahr von Rotlichtfahrten wird ein Doppelanwurf für Fußnger:innen nicht befürwortet.

 

Eine weitere Möglichkeit wäre die Wahl von Signalprogrammen mit kürzeren Umlaufzeiten. Anstatt Umlaufzeiten von 90 Sekunden könnten Programme mit 75 Sekunden geschaltet werden. Allerdings sind an den beiden großen Verkehrsknoten Siemersplatz und Lokstedter Steindamm/Troplowitzstraße wegen der hohen Verkehrsmenge weiterhin 90 Sekunden-Programme erforderlich. Eine Änderung der Umlaufzeiten an den dazwischen liegenden LSA würde die Koordinierung unterbrechen und zu weiteren Staus führen, so dass von einer solchen Anpassung der LSA ebenfalls abgeraten wird.

 

 

 

c. Die verschiedenen Maßnahmen aus Punkt a und b mitsamt Realisierungsmöglichkeiten sollen dem Mobilitätsausschuss mit Information des Regionalausschuss Lokstedt, Niendorf, Schnelsen (RaLoNiS) bis Mai 2024 vorgestellt werden. Bei dieser Vorstellung soll auch die Unfalllage der letzten Jahre dargelegt werden. Dafür soll das zuständige Polizeikommissariat 23 sowie die beteiligten Akteure (aus Punkt b) in den Mobilitätsausschuss eingeladen werden.

 

Stellungnahme der Zentralen Straßenverkehrsbehörde, Verkehrsdirektion (VD) 52

 

Lag mit Drs. 21-4549 bereits vor.

 

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Datum/Gremium
TOP
19.09.2024
Ö 5.3
Anhänge

keine

     

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