21-2285

Verkehrssicherheit im Schulcluster erhöhen

Gemeinsamer Antrag

Letzte Beratung: 18.10.2021 Kerngebietsausschuss Ö 6.4

Sachverhalt

Das Viertel östlich des Isebekkanal ist geprägt von Wohnbebauung, Sportvereinen, Parkanlagen, verschiedenen Einrichtungen der Gesundheitsversorgung aber vor allem von einer hohen Dichte an Schulen: Das Emilie-Wüstenfeld Gymnasium, die Ida-Ehre Schule, das Helene-Lange Gymnasium oder die Berufliche Schule für Wirtschaft Hamburg-Eimsbüttel sind nur einige Beispiele für diese in Hamburg einmalige Situation vieler Bildungseinrichtungen auf engem Raum. Entsprechend besonders ist auch die verkehrliche Situation im Viertel.

Viele dieser Schulen werden von Schüler*innen, Lehrer*innen und Mitarbeiter*innen überwiegend und zunehmend zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht, was besonders in den Stoßzeiten zu einem entsprechend hohen Aufkommen führt. Hinzu kommen Gebäudewechsel und der Besuch von Sportstätten während und nach der Unterrichtszeit. Die vielfältigen Veränderungen der Mobilitätswende in und um das Viertel rücken auch eine ganzheitliche Verbesserung der Sicherheit insbesondere für die zahlreichen jungen Verkehrsteilnehmer*innen ins Blickfeld.

Verschiedene Initiativen und engagierte Schüler*innen haben bereits systematisch kritische Stellen und Gefahrenherde identifiziert und sich an die Bezirkspolitik gewandt, um Lösungen zu erarbeiten. Dabei wurde die Verbesserung der Querung der Bogenstraße als zentralem Nadelöhr mit ihrem relativ hohen Verkehrsaufkommen und Geschwindigkeiten bereits in einem Antrag im Kerngebietsausschuss aufgegriffen. Daran anknüpfend gilt es nun, weitere sinnvolle Schritte mit dem Ziel der Verbesserung der Verkehrssicherheit im Sinne der Vision Zero gemeinsam mit der Verwaltung in die Wege zu leiten. Dabei kann die Reduzierung der Durchgangsverkehre ebenso ein Ziel sein, wie das Schaffen neuer Querungsmöglichkeiten, die Verbesserung der Sichtverhältnisse und die Begehbarkeit der Gehwege.

 

 

Petitum/Beschluss

Mit besonderem Blick auf die nachhaltige Verbesserung der Situation im Schulcluster insbesondere für jüngere Verkehrsteilnehmer*innen wird die Bezirksamtsleitung gebeten:

  1. Ein Verkehrsführungskonzept für das beschriebene Gebiet zu erstellen (Karte siehe Anhang). Hierbei können verschiedene Maßnahmen zur Steigerung der Verkehrssicherheit ergriffen werden, wie vorgezogene Seitenräume, Einbahnstraßen, – Diagonalsperren, Durchfahrtssperren (vornehmlich nicht auf den Hauptachsen Bundesstraße, Bogenstraße und Schlankreye) – neue Radinfrastruktur und neue Mittelinseln ebenso wie Auf­pflasterungen. Zudem soll die Einrichtung einer oder mehrerer Fahrradzonen nach §45 1I StVO geprüft werden.
  2. Ein Schwerpunkt soll dabei auf folgende Bereiche gelegt werden:
    1. Deutliche und verbesserte Beschilderung und Hinweise auf Schulen;
    2. Verlängerung der Ampelphasen für Fußgänger*innen, wie bereits für die Querung der Bogenstraße Höhe Gustav-Falke Straße angestrebt;
    3. Optimierung der Situation in der Gustav-Falke Straße unter Prüfung:
  1. des Kreuzungsbereichs Gustav-Falke-Straße/Heymannstraße zur Verbesserung der Querung für den Fuß- und Radverkehr;
  2. der Situation des ruhenden Verkehrs zwischen Heymannstraße und Bogenstraße in Bezug auf Baumschutz und Ausweitung der Gehwege;
  3. der Nutzung und (Neu-)Aufteilung der Verkehrs- und Nebenflächen im Abschnitt zwischen Beim Schlump und Bundesstraße einschließlich möglicher Entsieglungs­optionen.
    1. Verbesserung der Situation der Kielortallee und an anderen einschlägigen Stellen in Bezug auf die Steuerung des motorisierten Verkehrs zu Schulbeginn (‘Elterntaxis’) durch Prüfung einer Neuordnung des ruhenden Verkehrs oder temporärer Schließungen zu Stoßzeiten beispielsweise im Sinne der britischen „School Streets“.
  1. In diesem Zuge sollen die örtlichen Bildungseinrichtungen, insbesondere die Kinder, Schüler*innen, Eltern und weitere lokale Interessensvertretungen über geeignete Beteiligungsformate und Gespräche in den Prozess einbezogen und einschlägige Beschlüsse (wie Drucksache 21-0299) berücksichtigt werden.

Zunächst soll der finanzielle und personelle Aufwand, sowie die jeweils für Beteiligung, Planung und Umsetzung realistischen Zeiträume im Kerngebietsausschuss erläutert werden.

Carl-Maria Bohny, Kathrin Warnecke und GRÜNE-Fraktion
Andreas Birnbaum, Sascha Greshake, Thomas Thomsen und CDU-Fraktion

 

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