Verkehrslabor Grelckstraße: Auswertung der ersten Versuchsphase
Die Grelckstraße ist als Einkaufs- und Wohnstraße im Herzen Lokstedts ein Ort vielfältiger Möglichkeiten und Begegnungen. Gleichzeitig ist es richtig und wichtig, darüber nachzudenken, wie die Straße weiter aufgewertet werden kann.
Dies ist insbesondere im Rahmen des „Runden Tisches Grelckstraße“ geschehen, der im Jahr 2019 auf Initiative der Bezirkspolitik (Drucksache 20-3637) ins Leben gerufen wurde, und über den interessierte und betroffene Bürgerinnen und Bürger sowie die örtlichen Gewerbetreibenden im Rahmen von Workshops Ideen und Positionen zur zukünftigen Ausgestaltung der Straße entwickelt haben.
Sowohl die beiden Workshops vom 19.09. und 13.11.2019 als auch die Kinder- und Jugendbeteiligung im Gymnasium Corveystraße und in der Schule Vizelinstraße haben die Themen Verkehr – insbesondere Durchgangsverkehr – und Aufenthaltsqualität in den Mittelpunkt gerückt.
Mit dem auf Antrag der Fraktionen von Grünen und CDU eingesetzten „Verkehrslabor Grelckstraße“ werden in dem Straßenzug seit Herbst 2021 neue Regelungen für den Verkehr erprobt – in der aktuell angesetzten ersten Versuchsphase eine Einbahnstraßenregelung sowie am Wochenende eine Durchfahrtssperre auf Höhe Grelckstraße 4-8.
Das „Verkehrslabor Grelckstraße“ hat zuletzt allerdings viel Kritik erfahren – sowohl von den unmittelbar betroffenen Bürgerinnen und Bürgern als auch von den dort ansässigen Gewerbetreibenden, die in einem offenen Brief die negativen Auswirkungen des aktuellen Verkehrsversuchs beklagen und sich gegen eine Fortführung des „Verkehrslabors Grelckstraße“ in Form einer Fußgängerzone aussprechen, die nach Abschluss der aktuellen Versuchsanordnung die zweite fünf-monatige Versuchsphase darstellen soll.
Diese Bedenken müssen ernst genommen und im Hinblick auf die weiteren Planungen für die Grelckstraße berücksichtigt werden.
Vor diesem Hintergrund sollten nach Beendigung der ersten Versuchsphase – und vor einem möglichen Beginn einer zweiten langwierigen und aufwendigen Phase – die daraus gewonnenen Erfahrungen und Ergebnisse unter gleichberechtigter Einbindung der Bewohnerinnen und Bürger des Stadtteils, der Anwohnerinnen und Anwohner der Grelckstraße sowie der örtlichen Gewerbetreibenden ausgewertet werden. Dabei soll auch einmal grundsätzlich darüber gesprochen werden, welchen Zweck und Charakter der Grelckstraße zukünftig haben soll und ob und ggf. welche konkreten Veränderungen dafür erforderlich sind.
Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, das „Verkehrslabor Grelckstraße“ nach Beendigung der ersten Versuchsphase – einschließlich der in diesem Zusammenhang vorgesehenen Beteiligungsverfahren – zunächst nicht weiter fortzuführen und gemeinsam mit den interessierten sowie von Veränderungen der Verkehrsführung betroffenen Bürgerinnen und Bürgern sowie den Gewerbetreibenden, zum Beispiel in Form einer Neuauflage des Runden Tisches Grelckstraße, eine Auswertung der daraus gewonnenen Ergebnisse und Erfahrungen zu ermöglichen.
Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, sich hinsichtlich der für die Finalisierung und Evaluation der ersten Versuchsphase noch benötigten Mittel mit der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende in Verbindung zu setzen, um etwaige Finanzierungsmöglichkeiten auszuloten.
Auf Grundlage der Evaluation können die in den vom Bezirksamt organisierten Beteiligungsprozess einbezogenen regionalen Akteure dem Regionalausschuss Lokstedt/Niendorf/Schnelsen unter Berücksichtigung aller Gegebenheiten einen Vorschlag hinsichtlich einer positiven Entwicklung als beliebter Einkaufs- und Verweilort in Lokstedt mitteilen.
Ines Schwarzarius, Koorosh Armi, Ernst Christian Schütt und SPD-Fraktion
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