21-1640

Veloroutenausbau in Schnelsen: Baumfällungen entlang der Veloroute 14

Anfrage gem. § 27 BezVG

Sachverhalt

19.01.2021

Lfd. Nr. 54 (21)

 

Anfrage nach § 27 BezVG der Mitglieder der Bezirksversammlung Eimsbüttel, Koorosh Armi, Ines Schwarzarius und Torge Urbanski (SPD-Fraktion)

 

Veloroutenausbau in Schnelsen: Baumfällungen entlang der Veloroute 14

 

Die Anfrage wird von der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende wie folgt beantwortet:

 

Sachverhalt

Der Hamburger Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) plant den Ausbau der Veloroute 14 im Abschnitt zwischen Holsteiner Chaussee/Spanische Furt und Heidlohstraße. Die der Bezirksversammlung vorgestellte Planung sieht die Fällung von 14 Bäumen vor. Dabei handelt es sich zum Teil um sehr alte Bäume.

Mit Mitteilung vom 14. Mai 2020 (Drs. 21-0939) hat der LSBG auf die Stellungnahme der Bezirksversammlung geantwortet. Dabei sind jedoch einige Fragen unbeantwortet geblieben. Diese betreffen insbesondere die geplante Fällung von zwei Linden im westlichen Bereich des Knotens Heidlohstraße/Graf-Johann-Weg/Wählingsweg, die aufgrund ihres Standortes die Funktionalität der in süd- bzw. östliche Richtung verlaufenden Veloroute nicht beeinträchtigen.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die zuständige Fachbehörde:

  1. Welche Bäume sollen nach aktuellem Planungsstand im Rahmen des Ausbaus der Veloroute 14 im o.g. Abschnitt gefällt werden? (Bitte einzeln nach Art und mit Jahr der Pflanzung sowie Stammdurchmesser auflisten).

 

Nr.

Straße

Baumart

Jahr der Pflanzung

Stammdurchmesser [m]

Anzahl Ersatz- und Zusatzpflanzungen

1

Holsteiner Chaussee

Winterlinde

1995

0,3

1

2

Spanische Furt/ Graf-Johann-Weg

Stieleiche

1987

0,35

5

3

Ahornblättrige Platane

1980

0,5

4

Stieleiche

1987

0,3

5

Knoten Heidlohstraße/ Graf-Johann-Weg

Winterlinde

1970

0,4

6

6

Holländische Linde

1935

0,6

7

Vogelkirsche

1987

0,15

8

Vogelkirsche

1987

0,25

9

Heidloh-straße

Winterlinde

1950

0,5

16

10

Winterlinde

1980

0,3

11

Stieleiche

1980

0,3

12

Stieleiche

1980

0,35

13

Winterlinde

1985

0,3

14

Winterlinde

1992

0,25

15

Winterlinde

2000

0,25

16

Winterlinde

1980

0,3

17

Spitzahorn

1980

0,25

18

Spitzahorn

1985

0,25

19

Winterlinde

1980

0,3

20

Sandbirke

1960

0,5

21

Krimlinde

1960

0,4

22

Winterlinde

2000

0,3

23

Winterlinde

1985

0,25

24

Winterlinde

1985

0,25

 

  1. Wann ist eine Fällung der genannten Bäume geplant?

 

Eine Fällung der Bäume ist nach aktuellem Stand in der Periode vom 01.10.2021 28.02.2022 vor Baubeginn geplant.

 

  1. Wie wird die Fällung von zwei Linden im westlichen Bereich des Knotens Heidlohstraße/Graf-Johann-Weg/Wählingsweg begründet?

 

Im Rahmen des Veloroutenausbaus wird der Radverkehr von der Nebenfläche auf die Fahrbahn verlegt und jeweils auf einem Radfahrstreifen geführt. Hierfür muss der Fahrbahnquerschnitt auch im Kreuzungsbereich verbreitert werden. Eine Auf- bzw. Ableitung des Radverkehrs auf die bzw. von der Nebenfläche erfolgt in westliche Richtung erst hinter der Kreuzung. Dies ist unter Erhalt der Linden leider nicht möglich.

 

Auf der Südseite nicht, weil dann eine spätere Ableitung erfolgen müsste. In diesem Fall jedoch wären die Sichtbeziehungen zu stark eingeschränkt: Der rechtsabbiegende Kfz-Verkehr sähe den von Westen kommenden Radverkehr aufgrund der kurzen Ableitung und des Baumes zu spät.

 

Auf der Nordseite wäre eine frühere Aufleitung nur direkt im Kreuzungsbereich denkbar. Da jedoch im weiteren Verlauf der Heidlohstraße keine Radwegbenutzungspflicht mehr besteht und auch auf der Fahrbahn gefahren werden kann, würde sich bei einer Aufleitung in der Kreuzung Rad- und Kfz-Verkehr direkt im Kreuzungsbereich mischen. Dies führt zu einer erhöhten Unfallgefahr.

 

Außerdem stünde nicht mehr ausreichend Platz zur Verfügung für den Aufstellbereich für indirekt linksabbiegenden Radverkehr, eine sogenannte Linksabbiegetasche. Diese müsste dann entfallen, und Linksabbiegen für den Radverkehr wäre lediglich noch direkt über die Linksabbiegespur des Kfz-Verkehrs möglich. Insbesondere für junge und unsichere Verkehrsteilnehmende kann dies nicht im Sinne der Mobilitätswende sein, die den Umstieg auf das Fahrrad und die Benutzung des Fahrrades erleichtern soll.

 

  1. Wurden Alternativen geprüft, die einen Verzicht auf die Fällung ermöglichen, beispielsweise die Verschwenkung der Radverkehrsführung?

 

Ja, es wurden Alternativen zum Verzicht auf eine Fällung geprüft. Im Übrigen siehe Antwort zu 3.

 

Petitum/Beschluss

 

ohne

 

Anhänge

 

keine