22-0526

Überlastungsanzeigen im Bezirksamt Eimsbüttel

Große Anfrage gem. § 24 BezVG

Sachverhalt

18.12.2024

Lfd. Nr. 33 (22)

 

Große Anfrage nach § 24 BezVG der Bezirksversammlung Eimsbüttel, Fraktion DIE LINKE

 

Überlastungsanzeigen im Bezirksamt Eimsbüttel

 

Die Große Anfrage wird wie folgt beantwortet:

 

Sachverhalt:

Die Arbeitsbelastungen im Bezirksamt Eimsbüttel sind bereits seit mehreren Jahren ein Thema. Im Jahr 2019 wurden sechs Überlastungsanzeigen gestellt, im Jahr 2020 waren es drei. Diese Zahlen verdeutlichen die anhaltenden Herausforderungen, mit denen das Bezirksamt durch Personalmangel konfrontiert ist.

Aufgrund des Personalmangels konnten nicht alle Anzeigen in angemessener Zeit verfolgt werden. Verfahren mussten zurückgestellt werden oder blieben ganz unbearbeitet, da es an Personal fehlte, um auch hartnäckigere Fälle weiter zu verfolgen. Zuletzt gab es sogar Beschwerden von anderen Behörden, die das Bezirksamt nicht erreichen konnten, wie im Fall des RaSe, bei dem das zuständige Polizeikommissariat keineAntwort vom Bezirksamt erhalten hat.

Zusätzlich verlassen zunehmend gut ausgebildete Fachkräfte die Bezirksverwaltung, insbesondere in Richtung Fachbehörden, die attraktivere Gehaltsstrukturen bieten. Gleichzeitig altert das bestehende Personal, und es fehlt an Nachwuchs, um die freiwerdenden Stellen nachzubesetzen.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Bezirksamtsleitung:

  1. Wie viele Überlastungsanzeigen wurden im Jahr 2024 im Bezirksamt Eimsbüttel eingereicht? Bitte eine Aufschlüsselung nach Fachämtern und Abteilungen vornehmen.
  2. Wie viele dieser Überlastungsanzeigen wurden bereits bearbeitet und als abgeschlossen betrachtet? Wie stellt das Bezirksamt sicher, dass die Bearbeitung der Anzeigen zügig und strukturiert erfolgt?
  3. Wie viele Überlastungsanzeigen wurden in den Jahren 2021 bis 2023 gestellt? Bitte ebenfalls nach Jahren sowie Fachämtern und Abteilungen aufschlüsseln.

 

Zu den Fragen 1, 2 erste Teilfrage und Frage 3 wird auf die Tabelle (siehe Anlage) verwiesen.

Zu Frage 2) zweite Teilfrage:  Zur Bearbeitung von Rückstandsanzeigen hat das Bezirksamt eine Dienstvereinbarung „DV zum Umgang mit Rückstandsanzeigen“ am 14.11.2017 in Kraft gesetzt.

 

  1. Werden die Überlastungsanzeigen in den einzelnen Fachbereichen begründet? Falls ja, welche Gründe werden am häufigsten angegeben? Bitte aufschlüsseln.

 

Als häufigste Gründe werden ungeplante Personalausfälle, temporär unbesetzte Stellen, erhöhte Arbeitsanfälle und Schwierigkeiten mit dem Umgang von neu eingeführten Fachverfahren angeführt.

 

  1. Welche Abteilungen sind besonders stark vom Personalmangel betroffen, und welche Maßnahmen werden ergriffen, um diese Abteilungen zu entlasten?

 

Wie alle Arbeitgeber im öffentlichen und privaten Sektor wird die FHH und das Bezirksamt Eimsbüttel von gesellschaftlichen Trends (u.a. Demographie, Fachkräftemangel) beeinflusst. Im Bezirksamt Eimsbüttel bestehen insbesondere in den Bereichen:

-          Grundsicherung und Soziales: Sachbearbeitung

-          Zentrum für Wirtschaftsförderung, Bauen und Umwelt: Sachbearbeitung Bauprüfung

-          Fachamt Management des öffentlichen Raums: Bauingenieure (insbesondere im Bereich Tiefbau)

zunehmend Herausforderungen geeignetes Personal zu rekrutieren.

 

  1. Wie viele Stellen sind aktuell im Bezirksamt Eimsbüttel unbesetzt? Bitte die Angaben nach Abteilungen und Fachämtern aufteilen.

 

Mit Stichtag 01.12.2024 besteht eine durchschnittliche Besetzungsquote von 92,7%, mithin einer Vakanzquote von 7,3%. Auch hier sei darauf hingewiesen, dass auch dies das Ergebnis einer taggenauen Betrachtung ist, und dass das Bezirksamt stets bestrebt ist, alle freien Stellen zügig nachzubesetzen.

 

Dezernat 1

Anzahl

IS

3,13

PS

2,96

RS

keine

RA

2,82

 

 

Dezernat 2

 

ST

0,37

 

 

Dezernat 3

 

GS

15,50

GA

1,83

JA

13,20

SR

3,34

SG

5,85

 

 

Dezernat 4

 

SL

2,75

MR

15,06

VS

1,21

WBZ

2,30

 

 

Gesamt

68,69

 

  1. hrt das Bezirksamt Befragungen zur Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen durch? Falls ja, wie sind die Ergebnisse?

 

Fehlanzeige.

 

  1. Welche Maßnahmen unternimmt das Bezirksamt Eimsbüttel, um den Braindrain zu den Fachbehörden zu stoppen, Nachwuchskräfte zu gewinnen und das bestehende Personal langfristig zu halten?

 

Die Freie und Hansestadt Hamburg ist eine Arbeitgeberin/Dienstherrin. Personalwechsel zwischen Fachbehörden, Senatsämter, Landesbetrieben etc. und Bezirksämtern sind insoweit zur Deckung des Personalbedarfs der Gesamtorganisation und den individuellen Wünschen der Beschäftigen nach alternativen und/oder höherwertigen Aufgaben im Rahmen der Personalentwicklung üblich und prinzipiell erwünscht. Das Bezirksamt Eimsbüttel hat ein lebensphasenorientiertes Personalentwicklungskonzept entwickelt und ist aktuell dabei, Maßnahmen für die jeweiligen Lebensphasen zu erarbeiten. Dabei wurden zunächst Schwerpunkte auf den Onboardingprozess für neue Mitarbeitenden gelegt, sowie die Gesunderhaltung des bestehenden Personalkörpers. Es wurden in den vergangenen zwei Jahren unterschiedliche Angebote der betrieblichen Gesundheitsförderung unterbreitet.  Bei der Bindung setzen wir neben der Möglichkeit an Fortbildungsangeboten und Teammaßnahmen teilzunehmen vorrangig auf Vernetzung durch eine Vielzahl von Eimsbüttler oder auch überbezirklichen Austauschformaten.

 

  1. Wie viele Kündigungen gab es im Bezirksamt Eimsbüttel innerhalb der letzten zwölf Monate? Und wie viele der betroffenen Mitarbeiter*innen hatten zuvor eine Überlastungsanzeige eingereicht?

 

Arbeitgeberseitig: 5, davon Rückstandsanzeigen: 0. Arbeitnehmerseitig: 16, davon Rückstandsanzeigen: 0.

 

  1. Wie viele offene Stellenausschreibungen gibt es derzeit im Bezirksamt Eimsbüttel?

 

34.

 

 

Petitum/Beschluss

 

ohne

 

 

Anhänge
Lokalisation Beta

Keine Orte erkannt.

Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.