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Turbo für Verkehrssicherheit: Kreuzungen pragmatisch und schnell sichern!

Antrag

Letzte Beratung: 30.05.2024 Bezirksversammlung Ö 9.13

Sachverhalt

In Hinsicht auf die Verkehrssicherheit stellen Kreuzungen und Einmündungen, die nicht durch eine Lichtsignalanlage (Ampel) geregelt sind, große Herausforderungen dar. Häufig sind Sicht­beziehungen aus verschiedenen Gründen eingeschränkt.

Auf dem Weg zur Vision Zero birgt dies eine große Chance: Mit verhältnismäßig wenig Aufwand lassen sich Defizite schnell beheben. Das Mittel der Wahl ist in diesem Fall die Markierung von Sperrflächen, ggf. in Kombination mit Einbauten, die in diesen installiert werden. Einbauten können je nach Situation wahlweise Absperrpfosten, Absperrbügel, Fahrradbügel, Grünbeete oder Blumenkübel sein. Sogar Motorrad-, Roller- oder gar Scooterplätze sind denkbar, wie es sogar bereits praktiziert wird. Auch Kombinationen sind möglich.

Im Sinne von Sofortmaßnahmen entstehen auf diese Weise sogenannte vorgezogene Seiten­ume. Im Falle von überbreiten Fahrbahnen lassen sich sogar Mittelinseln herstellen.

Auf diese Seite tragen mehrere Faktoren zu mehr Verkehrssicherheit bei:

  1. Die aus Verkehrssicherheitssicht gebotenen sogenannten Sichtdreiecke können herge­stellt werden.
    1. Querende Fußnger*innen sind auf diese Weise besser von Fahrzeuglenkenden zu sehen.
    2. Querende Fußnger*innen haben selber einen besseren Überblick, wenn ihre Sicht nicht länger zugestellt ist.
  2. Durch eine Verschmälerung der Fahrbahn sinkt die Zeit, die sich Fußnger*innen auf der Fahrbahn aufhalten und potentiellen Unfallgegner*innen ausgesetzt sind.
  3. Engere Kurvenradien wirken verkehrsberuhigend. Die Geschwindigkeit, mit der Fahrzeug­lenkende abbiegen, wird reduziert.
    1. Auf diese Weise werden querende Fußnger*innen mit einer höheren Wahrscheinlich­keit wahrgenommen.
    2. Durch eine reduzierte Geschwindigkeit sinkt zudem der Bremsweg, wodurch Kollisionen unwahrscheinlicher werden.

Ein vergleichbares Konzept wird bereits im Berliner Bezirk Mitte verfolgt. Doch auch in Eims­ttel finden sich vergleichbare Ansätze, etwa die Kreuzung Wiesinger Weg Christian-Förster-Straße.

Im Berliner Bezirk Mitte wurden auf diese Weise innerhalb von zwei Jahren einhundert Kreu­zungen verkehrssicherer gestaltet. Ein solcher Turbo für die Verkehrssicherheit soll auch in Eimsbüttel eingelegt werden.

 

 

Petitum/Beschluss

:

Die Bezirksamtsleitung wird um Folgendes gebeten:

  1. Es soll ein Programm für sichere Kreuzungen für den Bezirk Eimsbüttel eingeführt werden.
  2. Hierzu sollen je Regionalbereich 50 Kreuzungen und Einmündungen ohne Ampelanlage identifiziert werden,
  1. die in Hinsicht auf Personenschäden die höchste Unfallhäufigkeit aufweisen und
  2. die für Sofortmaßnahmen im Sinne des Sachverhalts geeignet sind.
    1. Von diesen 50 Kreuzungen pro Regionalbereich sollen pro Jahr mindestens 10 im Sinne der Verkehrssicherheit neu geordnet werden.
    2. Es geprüft werden, ob eine zusätzliche Temporeduzierung ausgeschildert werden sollte.
    3. Es soll geprüft werden, ob sogenannten Haifischzähne zur Verdeutlichung der Vorfahrts­regelung markiert werden sollten.
    4. Es soll geprüft werden, ob Fußngerüberwege (Zebrastreifen) eingerichtet werden können.
    5. Nach Möglichkeit sollen Synergien zum Erhaltungsmanagement und dem bezirklichen Radverkehrskonzept sowie Maßnahmen von Leitungsträgern generiert werden.

Sollten sich für die Verwaltung Fragen ergeben, bei deren Beantwortung die Expertise z.B. des Bezirkes Berlin-Mitte nützlich sein könnte, wird der Vorsitzende der Bezirksversammlung ge­beten, diese Fragen an die jeweiligen Verwaltungen zu übermitteln.

Kathrin Warnecke und GRÜNE-Bezirksfraktion
 

 

Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
30.05.2024
Ö 9.13
Anhänge

keine

 

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