20-3004

Taktfolge und Kapazitäten von AKN und Bussen um das Quartier am Hörgensweg überprüfen Drs. 20-2806, Beschluss der BV vom 29.03.2018

Mitteilungsvorlage der/des Vorsitzenden

Sachverhalt

Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation nimmt wie folg Stellung:

 

Die neuen Expresswohnungen im Hörgensweg sind grundsätzlich sehr gut durch den bestehenden öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) erschlossen. Im Südosten des Baugebiets liegt der AKN-Haltepunkt Hörgensweg der Linie A1, welcher mit Fußwegen von ca. 300-500m erreicht werden kann. Folgt man dem Hörgensweg weiter bis zur Holsteiner Chaussee, wird nach insgesamt ca. 600-800m die Haltestelle Wiebischenkamp erreicht, welche durch die MetroBus-Linie 21, die StadtBus-Linien 183 und 283 sowie den NachtBus 603 bedient wird.

Im Nordwesten an das Baugebiet grenzend in der Straße Heidacker befindet sich die Haltestelle Baumacker, welche mit ca. 200-400m Weg fußläufig erreichbar ist. Diese wird in beiden Fahrtrichtungen von der StadtBus-Linie 284 und der NachtBus-Linie 603 bedient. Die MetroBus-Linie 4 bedient diese Haltestelle aufgrund der getrennt geführten Richtungen nur in stadteinwärtiger Richtung. In stadtauswärtiger Richtung müssen die benachbarten Haltestellen Furchenacker, Dallbregen oder Grenzacker benutzt werden, um von dort mit ca. 500-700m Fußweg ins Gebiet zu gelangen.

Mit nur ca. 250m Fußweg aus dem Gebiet ist die NachtBus-Haltestelle Rebenacker erreichbar, welche von der NachtBus-Linie 603 bedient wird.

Den Bewohnerinnen und Bewohnern bietet sich somit ein vielfältiges Angebot verschiedener ÖPNV-Linien, mit denen sie sowohl Ziele in der Hamburger Innenstadt wie auch im Nahbereich (z.B. Eidelstedter Platz) auf unterschiedlichen Wegen erreichen können.

Auf welche Linien letztlich zurückgegriffen wird, ist daher abhängig von den jeweiligen Fahrzielen und persönlichen Präferenzen. Lediglich über die Schülerinnen und Schüler kann angenommen werden, dass diese auch Schulen außerhalb des Stadtteils besuchen werden, da Eidelstedt mit zwei Expresswohnungs-Standorten viele zuziehende Flüchtlinge verzeichnet, welche auf begrenzte Aufnahmekapazitäten an den örtlichen Schulen treffen.

 

 

 

Anpassungen der Taktfolgen/Beförderungskapazitäten im Busbereich:

Grundsätzlich sind ausreichend Kapazitätsreserven auf den betroffenen Linien vorhanden. Aufgrund der vielfältigen Fahrtmöglichkeiten jenseits der Umsteigepunkte Eidelstedt, Elbgaustraße und Eidelstedter Platz können wegen der derzeit nicht bekannten Ziele der künftigen Fahrgäste keine Aussagen darüber getroffen werden, auf welchen Linien und zu welchen Zeiten die zusätzliche Nachfrage eintreten wird.

Es kann derzeit nicht ausgeschlossen werden, dass durch die hohe Zahl von neuen ÖPNV-Nutzerinnen und -nutzern im Neubaugebiet punktuelle Engpässe durch Überlastung einzelner Fahrten entstehen. Dies gilt insbesondere für Schülerinnen und Schüler, die sich häufig auf den jeweils am besten zu den Schulzeiten passenden Bus konzentrieren. Da einerseits sowohl Grund- als auch weiterführende Schulen in Fußwege- und Fahrraddistanz zum Quartier vorhanden sind und keine Benutzung von Bussen erfordern, andererseits die Verteilung der zuziehenden Schülerinnen und Schüler auf die Schulen nicht bekannt ist, lassen sich genaue Aussagen zur Verteilung nicht treffen. Vielmehr muss mit dem derzeitigen Erkenntnisstand davon ausgegangen werden, dass eine Verteilung auf unterschiedliche Schulen die Nutzung mehrerer Linien und Fahrten zur Folge hat und somit extreme Nachfragespitzen vermieden werden können.

Es wird daher nach dem Bezug und einer gewissen Eingewöhnungsphase festzustellen sein, wo und auf welchen Linien und Fahrten sich tatsächlich dauerhaft zusätzliche Nachfrage einstellt.

Eine Anpassung der Kapazität wird dann anhand der tatsächlichen Bedarfe erfolgen.

 

Anpassungen der Taktfolgen/Beförderungskapazitäten im Bereich der AKN:

Auf dem Abschnitt zwischen Hamburg-Eidelstedt und Burgwedel der AKN-Linie A1 ist das Aufkommen in den Hauptverkehrszeiten vor allem morgens in Lastrichtung Hamburg so hoch, dass die hier verkehrenden Züge der A1 gut ausgelastet sind und der angebotene 10-Minuten-Takt gerechtfertigt ist. Die für die Bestellung der Leistungen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) auf der A1 verantwortlichen Aufgabenträger, d.h. die Freie und Hansestadt Hamburg auf Hamburger Gebiet sowie das Land Schleswig-Holstein für den nördlich angrenzenden Abschnitt, werden die Nachfrageentwicklung mit Unterstützung des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) permanent analysieren und insbesondere hinsichtlich der Einhaltung sogenannter Werte zur Messung der Betriebsqualität, die z.B. den in den Hauptverkehrszeiten maximal in Anspruch zu nehmenden Stehplatzanteile in den Zügen definieren, überprüfen. Bei anhaltender Überschreitung dieser Werte werden ggf. entsprechende Gegenmaßnahmen (z.B. Verlängerung der Züge, Taktverdichtungen) vorgenommen. Derzeit sind keine Fahrplanmaßnahmen (z.B. weitere Ausdehnung des 10-Minuten-Taktes, Ausweitung des 20-Minuten-Taktes in den Neben- und Schwachverkehrszeiten vor 6 Uhr oder am Wochenende) erforderlich.

Kapazitätsverstärkungen im Fahrplanangebot auf der Strecke Hamburg-Eidelstedt – Burgwedel – Quickborn – Kaltenkirchen sind mittelfristig ab Inbetriebnahme der geplanten S-Bahn-Verlängerung (S21) Aumühle – Hamburg Hbf – Eidelstedt über die heutige A1-Strecke bis Kaltenkirchen geplant. Durch den Einsatz längerer Fahrzeuge sowie Einführung eines ganztägigen 20-Minuten-Taktes außerhalb der Hauptverkehrszeiten wird die Kapazität auf der Strecke deutlich erhöht.

 

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