Sanierung Allende-Platz - Vorstellung Planung im KGA
Letzte Beratung: 16.04.2020 Hauptausschuss Ö 4.2
Seitens der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) wurde im Oktober 2018 beschlossen, insgesamt 10,0 Mio. € für die Sanierung von Stadtplätzen in Hamburg bereitzustellen. Das primäre Gestaltungsziel soll dabei die Erhöhung der Aufenthaltsqualität und die Verbesserung der Zugänglichkeit von überwiegend verkehrlich genutzten Plätzen sein. Des Weiteren sollen die Stadtteilzentren gestärkt und ein städtebaulicher Gewinn für den öffentlichen Raum erzielt werden. Im Bezirk Eimsbüttel fiel die Wahl auf dem Allende-Platz.
Der Allende-Platz bildet zusammen mit der Kreuzungssituation Grindelhof/Bornstraße das gegenwärtige Zentrum des Grindelviertels und stellt aufgrund seiner Lage einen wichtigen Knotenpunkt sowie Entree für den Campus Von-Melle-Park der Universität Hamburg dar. Tageszeitabhängig ist der Allende-Platz ein vor allem von Fußgängern und Radfahrern hochfrequentierter Transitraum. Die derzeitige Hauptnutzung als Parkplatzfläche wird dieser Funktion in keiner Weise gerecht. Trotz der vorhandenen städtebaulichen Rahmung durch die umgebende Bebauung und den vorhandenen Baumbestand ist die Situation auch unter gestalterischen Gesichtspunkten unbefriedigend.
Im Rahmen der Neugestaltung wird eine Umstrukturierung der Verkehrsflächen zugunsten des Fußgänger- und Radverkehrs angestrebt. Trotz der gegenwärtigen Umstände entfaltet der Allende-Platz durch die benachbarten Kultur- und Gastronomienutzungen im südlichen Bereich bereits jetzt eine gewisse Aufenthaltsqualität, die es im Sinne eines „Stadtplatzes“ weiter auszubauen gilt. Die Platzgestaltung ist zudem eng mit der zukünftige Universitäts- bzw. Campusentwicklung abzustimmen.
Für die Sanierung stehen aus o. g. Mitteln insgesamt 500.000,00 € brutto zur Verfügung. Nach Abzug von Mehrwertsteuer, des Honorars für den Landschaftsarchitekten und der Baunebenkosten werden ca. 300.000,00 € netto an reinen Baukosten zur Verfügung stehen. Diese Mittel genügen nicht, um den gesamten Platz mit über 3.000 m² Grundfläche zu sanieren. Daher wurde in Rahmen der Vorplanung eine detaillierte Bestandsanalyse durchgeführt, um zu ermitteln, welche Bereiche dringend einer Sanierung bedürfen und welche zurückgestellt werden können. Die Defizite sind in der Präsentation auf den Seiten 11 bis 17 anschaulich dargestellt. Nachfolgend werden auf den Seiten 19 bis 24 die Ziele aufgeführt, welche mit der Sanierung erreicht werden sollen.
Die Bürgerbeteiligung fand am 27.02.2020 statt und wurde gut besucht. Den interessierten Bürgerinnen und Bürger wurde die Möglichkeit gegeben sich untereinander, mit den Planern und Vertretern im Gespräch sowie in einer großen Diskussionsrunde ihre Vorstellungen und Anregungen mitzuteilen. Die Ergebnisse wurden auf Karten festgehalten und nach Themengebiete sortiert. Das Spektrum der Meinungen und Wünsche ist dabei ziemlich groß und ist auf den Seiten 26 bis 30 der Präsentation nochmal übersichtlich zusammengefasst.
Im Vorfeld wurden mehrere Varianten geprüft. Die Bestandsanalyse hatte ergeben, dass der abgesenkte Parkplatzbereich baulich im guten Zustand ist. Auch die Entwässerung funktioniert hier sehr gut. Jede Änderung an der Parkplatzsituation, z. B. eine andere Aufstellung, andere Zufahrtsituationen oder auch die Anhebung des Bereichs auf das Umgebungsniveau würde unweigerlich dazu führen, dass vorhandene Bäume entfernt werden müssten. Auf die Fällung von Bäumen wollte man im Zuge der Sanierung aber verzichten.
Anders sehen die Randbereiche aus, insbesondere im Umfeld der Baumstandorte. Es wird deutlich, dass die Baumscheiben mittlerweile für die groß gewachsenen Bäume viel zu klein sind und die Wurzeln die Natursteinstufen und das Pflaster aufwerfen und beschädigen. Aus diesen und den vorgenannten Gründen wurde der ab Seite 31 in der Präsentation vorgestellte Vorentwurf als Vorzugsvariante gewählt: Der Parkplatzbereich und die Stufenanlage vor dem Hochbunker der Universität auf der Ostseite bleiben erhalten. Hier nicht einzugreifen hat auch den Vorteil, dass man künftige Planungen im Zuge eines Synagogenneubaus nicht vorweggreift.
Die Planung konzentriert sich überwiegend auf den Westbereich des Allende-Platzes sowie auf die Stirnseiten des Platzes. Dabei sollen das schöne, hochwertige Natursteinmaterial der Stufenanlage sowie der Gehwegbelag vor dem Abaton und dem Universitätsgebäude wieder verwendet werden, wie auf Seiten 37 bis 47 der Präsentation verdeutlicht wird. Auf der Seite 48 ist die Maßnahmenfläche dargestellt.
Der Baubeginn wird derzeit für Anfang 2021 vorgesehen. Eine Beeinträchtigung von Christgrindelmarkt im Dezember und dem Filmfest in September wird nicht erwartet.
Um Kenntnisnahme wird gebeten.
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