Referentenanforderung über die Herausforderungen der Eimsbütteler Tafeln
Bisherige Beratungsfolge |
am |
TOP |
Drucksache |
Ergebnis |
SAIGG (gemeinsamer Antrag GRÜNE/SPD) |
05.06.2018 |
6.2 |
Empfehlung einstimmig beschlossen |
Erst nachdem die Essener Tafel Mitte Januar mitgeteilt hatte, nur noch Bedürftige mit deutschem Pass neu in ihre Kartei aufzunehmen und dadurch die Migrantinnen und Migranten auszuschließen, wurde öffentlich wahrgenommen, mit welchen Anforderungen die meisten Tafeln
in Deutschland schon seit Längerem konfrontiert sind.
Die gemeinnützigen Tafeln, deren Erste sich 1993 gegründet hat, sind eine bürgerliche Bewegung,die die extreme Armut bundesweit zu lindern versucht, gerade dort wo die Sozialpolitik
Mängel aufweist. Inzwischen versorgen Insgesamt 936 Tafeln mit über 2.000 Ausgabestellen,
unterstützt von 60.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, circa 1,5 Millionen bedürftige
Menschen mit Lebensmittelspenden. Ca. 60 % der Tafeln sind Projekte in Trägerschaft unterschiedlicher gemeinnütziger Organisationen (Diakonie, Caritas, DRK, AWO etc.), die übrigen
ungefähr 40 % der Tafeln sind eingetragene Vereine (e.V.).
Trotz dieses starken sozialen Engagements unserer Bürgerinnen und Bürger haben die sich rapide verstärkende Kluft zwischen Arm und Reich zusammen mit der Migrationswelle von 2015 und 2016 bundesweit die Tafeln vor enorme Herausforderungen gestellt. Hamburg ist darin keine Ausnahme. Vertreterinnen und Vertreter der Hamburger Tafeln haben seit Herbst 2017 signalisiert, dass sie vor wachsenden Problemen stehen, auch im Bezirk Eimsbüttel, trotz besserer sozialer Daten. So wurde etwa von der Hamburger Tafel seit kurzem ein allgemeiner Aufnahmestopp in Lokstedt und Eimsbüttel wegen fehlender geeigneter Räumlichkeiten verhängt, die Menge an gespendeten Lebensmitteln, insbesondere Frischwaren wie Obst, Gemüse und Milchprodukte, geht zurück und die überlasteten Einrichtungen können mit dem vorhandenen Personal nicht mehr effizient arbeiten.
Wir wissen, dass die Arbeit und die Spenden der Bürgerinnen und Bürger auf ehrenamtlicher
Basis kein Ersatz für eine solide staatliche Sozialpolitik sind. Nichtsdestotrotz sind sie derzeit
schwer zu ersetzen, weshalb wir die Eimsbütteler Tafeln gerne unterstützen möchten. Dazu gehört es, sich mit den Problemen auseinanderzusetzen, mit denen sie in ihrer täglichen Arbeit
konfrontiert sind.
Die Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten Referentinnen bzw. Referenten der
Hamburger Tafel, als der größten Einrichtung ihrer Art in unserer Stadt, einzuladen, um folgende Fragen zu klären:
Wie viele Ausgabestellen existieren in Eimsbüttel?
Wie ist hier der Alltag?
Wie kann die Tafel genutzt werden, um niedrigschwellige Angebote für Sozialberatung anzusiedeln? Wie kann man, einschließlich der Mithilfe vom Bezirksamt, den Menschen nachhaltiger
helfen?
keine
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