20-2592

Referentenanforderung: Grünvolumen als Indikator in die Stadtplanung einbringen

Antrag

Sachverhalt

Der Zielkonflikt Wohnungsbauflächen versus Grünflächen ist in Hamburg speziell in Eimsbüttel virulent.

In Anbetracht der Anpassungserfordernisse an den Klimawandel kommt den Grün­flächen bzw. ihrem Potenzial aber eine entscheidende Bedeutung zu. Hierbei spielt das Grünvolumen (oder auch die Grünvolumenzahl) also das oberirdische Volumen aller auf einer Grundfläche stehenden Pflanzen die tragende Rolle und ist damit der eigentlich entscheidende Parameter unter dem Gesichtspunkt einer dem Klimawandel angepassten Stadtentwicklung! Insbesondere die stark gesundheits­gefährdende Zunahme von heißen Tagen in den Ballungsräumen mit Temperaturen über 35° wird als beachtenswerte Folgen des Klimawandels beschrieben. Längst bewiesen ist die Korrelation von Grünvolumen und Temperatur in den Städten. Temperaturunterschiede in der Nacht zwischen den dicht besiedelten Kerngebiet Eimsbüttels und den ländlich geprägten Außenbereichen unseres Bezirkes von bis zu 11° werden beschrieben und sind erwiesen.

Der Parameter Grünvolumenzahl, dessen flächenhafte Erfassung in anderen Groß­städten (z.B. Potsdam) bereits zur Routine gehört, wurde 1983 im Auftrag der Um­weltbehörde Hamburg entwickelt, mit dem Ziel, die Grünvolumenzahl als Normative in der räumlichen Planung zu etablieren. Hamburg selbst verzichtet bisher aber auf eine systematische Erfassung des Grünvolumens.

Wissenschaftler haben Verfahren entwickelt, mit denen sich das Grünvolumen sehr detailliert erfassen lässt. Mehr noch: Es gibt mittlerweile Berechnungsmethoden für die Klimafolgeabschätzung selbst für sehr kleinräumige Gebiete. So lassen sich exakte Anforderungen an das Grünvolumen in B-Plänen ableiten, so dass ent­stehende Neubaugebiete eine positive oder mindestens neutrale Wirkung in der Klimafolgeabschätzung aufweisen können.

 

 

Anhänge

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