20-2449

Rattenvorkommen im Bezirk Eimsbüttel

Anfrage gem. § 27 BezVG

Sachverhalt

24.03.2017

Lfd. Nr. 56 (20)

 

Anfrage nach § 27 BezVG der Mitglieder der Bezirksversammlung Eimsbüttel, Hans-Hinrich Brunckhorst, Niels Böttcher und Rüdiger Kuhn (CDU-Fraktion)

 

Rattenvorkommen im Bezirk Eimsbüttel

 

Die Anfrage wird – von der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz – wie folgt beantwortet:

 

 

 

Im Bereich des Wördemanns Wegs in Stellingen ist es vor kurzem durch eine extrem hohe Rattenpopulation und der damit verbundenen Rattenbauten zu einer Fahrbahnabsenkung gekommen.

 

Vor diesem Hintergrund fragen wir die zuständige Fachbehörde:

 

  1. Im Jahr 2008 teilte das Fachamt Management des öffentlichen Raumes des Bezirksamtes Eimsbüttel auf Anfrage mit, dass es im Bezirk Eimsbüttel nach Kenntnis der Verwaltung gegenüber anderen Jahren kein vermehrtes Rattenaufkommen gibt.

Wie hat sich nach Kenntnis der Behörde das Rattenaufkommen seit 2008 im Bezirk Eimsbüttel entwickelt?

 

Die Rattenvorkommen in Eimsbüttel halten sich seit 2008 weitgehend stabil; durchschnittlich gibt es ca. 190 Meldungen pro Jahr (siehe auch Antwort zu 7.). Die Anzahl der Meldungen lässt in der Regel aber keinen sicheren Rückschluss auf die Populationsdichte zu. Die Schwankungen über die Jahre hinweg sind hauptsächlich durch die Witterung bzw. durch das Nahrungsangebot bedingt (siehe auch Antwort zu 11.).

 

  1. Gab es Orte im Bezirk Eimsbüttel, wo vermehrt Ratten gesichtet wurden und wenn ja, wo?

 

Vermehrt wurden Ratten an folgenden Orten im Bezirk Eimsbüttel gesichtet:

  • Isebekkanal (Kaiser-Friedrich-Ufer, Bismarckstraße)
  • Holsteiner Chaussee
  • Tibarg / Niendorf Markt
  • Osterstraße
  • Schnackenburgallee.

 

  1. Gehen von den bekannten Populationen im Bezirk Eimsbüttel Gefahren für den Straßenraum, wie im Wördemanns Weg, aus?

 

Soweit bekannt, nein. Fahrbahnabsenkungen durch Rattenbefall sind eher selten. Hauptsächlich betroffenes Gelände sind meistens die Grünflächen.

 

  1. Gemäß § 7 (3) der Verordnung über Rattenbekämpfung in Hamburg sind, wenn Rattenbefall festgestellt worden ist, unverzüglich bauliche Mängel, die den Aufenthalt von Ratten begünstigen oder den Zugang der Ratten in Gebäude erleichtern, zu beseitigen, Keller- und Dachluken durch engmaschige Gitter zu sichern, Lücken und Löcher im Mauerwerk abzudichten sowie schadhafte Sielleitungen instand zu setzen.

Welche Maßnahmen wurden getroffen, um die Rattenpopulation im Wördemanns Weg zu bekämpfen, eine neue Ausbreitung zu verhindern und den Straßenraum zu schützen? Bitte detailliert aufführen.

 

Eine Rattenmeldung zum Wördemanns Weg liegt dem Institut für Hygiene und Umwelt (HU) nicht vor. Der Sachverhalt einer Fahrbahnabsenkung im Wördemanns Weg auf Grund von hohem Rattenvorkommen wurde bisher dem HU nicht gemeldet oder zur Kenntnis gegeben. Ohne genaue Ortsangabe ist ein Tätigwerden nicht möglich. Schadensbeseitigung oder Verhinderung obliegen in diesen Fällen grundsätzlich den Fachbehörden für Tief- oder Straßenbau.

Andere sichtbare Schäden durch Rattenbefall werden vom HU den entsprechend zuständigen Stellen gemeldet, z. B. Gehwegabsenkungen (Wegewart)  oder Sielschäden (Hamburg Wasser).

 

  1. In wie vielen Wohnungen, Kellerräumen bzw. Wohnhäusern mussten seit dem Jahr 2008  bauliche Mängel (vgl. Frage 4) im Bezirk Eimsbüttel beseitigt werden?
  1. Wie viele davon betroffene Gebäude waren öffentlich, z.B. Verwaltungsgebäude, Kitas, Schulen?
  2. Um welche Gebäude genau handelte es sich dabei?

 

Hierzu liegen keine Zahlen oder Erkenntnisse vor.

 

  1. Ist der Fachbehörde bekannt, ob es durch Rattenvorkommen im Bezirk Eimsbüttel zu Gesundheitsgefährdungen gekommen ist? Wenn ja, in wie vielen Fällen? Was für Gefährdungen, z.B. Rattenbisse o.ä., waren das im Einzelnen?

 

Hierzu liegen keine Zahlen oder Erkenntnisse vor.

 

  1. Wie viele Rattenvorkommen im Bezirk Eimsbüttel wurden gemeldet
  1. im Jahr 2008
  2. im Jahr 2009
  3. im Jahr 2010
  4. im Jahr 2011
  5. im Jahr 2012
  6. im Jahr 2013
  7. im Jahr 2014
  8. im Jahr 2015
  9. und im Jahr 2016?

 

2008: 370

2009: 174

2010: 216

2011: 121

2012: 214

2013: 123

2014: 176

2015: 150

2016: 235

 

  1. Gab es Orte im Bezirk Eimsbüttel, wo vermehrt Ratten gesichtet wurden und wenn ja, wo?

 

Siehe Antwort zu 2.

 

  1. Wie oft wurden dabei Ratten in sensiblen Bereichen gemeldet, z.B. im Umfeld von Restaurants, Kindergärten, Krankenhäusern?

 

Die Rattenmeldungen werden durch das HU nach Straßennamen und ggf. nach Hausnummern erfasst. Weitergehende Informationen zu den betroffenen Gebäuden und Liegenschaften werden systematisch nicht erhoben.

 

  1. Werden Meldungen über Rattenbefall in sensiblen Bereichen (siehe Frage 8) bevorzugt bearbeitet und wenn ja, inwiefern? Wenn nein, warum nicht?

 

Meldungen aus Schulen, Kitas und Spielplätzen werden in der Regel vorrangig bearbeitet (schnellere Reaktionszeiten, höhere Kontrollfrequenzen).

 

  1. Welches sind die häufigsten Ursachen, die im Bezirk Eimsbüttel für den Rattenbefall festgestellt wurden und welche Maßnahmen wurden getroffen, um einen erneuten Rattenbefall zu verhindern? Bitte detailliert aufführen.

 

Die Ursachen für ein erhöhtes Rattenvorkommen unterscheiden sich in Eimsbüttel nicht von denen in anderen Bezirken. Grundsätzlich spielen die Witterungsbedingungen und das Nahrungsangebot eine entscheidende Rolle. Dazu zählt vor allem das Müllvorkommen auf öffentlichen Grünflächen und Straßen sowie die unsachgemäße Handhabung von Müll auch auf Privatgrundstücken (übervolle Müllstände mit Essensresten, unsachgemäße Kompostieranlagen etc.). Hinzu kommen Vogel- bzw. Tierfütterungen auf privatem und öffentlichem Grund. Diese Missstände bzw. Sachverhalte werden vom HU den zuständigen Fachämtern „Management des öffentlichen Raumes“ der Bezirke zur Beseitigung bzw. Nachverfolgung übermittelt.

 

Petitum/Beschluss

ohne

 

Anhänge

keine

 

Lokalisation Beta

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