21-3401

QR-Codes auf Spielplätzen - Kinderschutz in sozialen Netzwerken fängt auf dem Spielplatz an

Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
30.11.2022
24.11.2022
Ö 9.2
Sachverhalt

Gemäß Artikel 16 der UN-Kinderrechtskonvention haben Kinder ein Recht auf Privatsphäre. Dies schließt ebenso das Recht am eigenen Bild und das Recht auf Selbstbestimmung ein. Vor diesem Hintergrund hat die Stiftung "Kinderschutz Schweiz" QR-Codes für Spielplätze entwickelt. Diese QR-Codes kleben auf Rutschen, Schaukeln sowie Klettergerüsten und sollen dem Verbreiten von Kinderbildern im Internet entgegenwirken. Fotos des eigenen Kindes sind schnell gemacht - als Erinnerung, für die Großeltern oder eben auch als Beitrag auf sozialen Netzwerken. Die möglichen Folgen und die Reichweite eines im sozialen Netzwerk geteilten Fotos sind kaum jemandem bewusst. Über E-Stalking, dem Darknet, Cyber-Mobbing oder Pädokriminalität wird im Zusammenhang mit solchen vermeintlich harmlosen Fotos kaum nachgedacht.

 

Um Eltern für das Thema Kinderschutz zu sensibilisieren und Kinder nicht schutzlos darzustellen, soll zukünftig beim Foto-Knipsen auf dem Spielplatz eine Warnung erscheinen. Dies geschieht durch auf dem Spielplatz aufgeklebte QR-Codes, die beim Foto-Knipsen automatisch erfasst werden. Über den QRCode erhält man einen kurzen eingeblendeten Warnhinweis und wird, wenn man das aktiviert, auf eine Präventionswebsite weitergeleitet, die rund um das Thema Kinderfotos im Netz informiert.

 

Hamburgweit gibt es noch keine Spielplätze, die mit QR-Codes auf das Thema Kinderschutz aufmerksam machen. Daher soll ein Modellprojekt ins Leben gerufen werden, wo je ein gut frequentierter Spielplatz in den Stadtteilen Eimsbüttel, Hoheluft-West, Rotherbaum, Harvestehude und Lokstedt gefunden wird, um dort QR-Codes auf Spielgeräten anzubringen. Zusätzlich sollen auch Schilder im Aufenthaltsbereich der begleitenden Betreuungspersonen angebracht werden.

 

Während des Modellprojekts sollen verlässliche Daten gesammelt werden, um eine Evaluation durchführen zu können. Dazu müssen die Besucherzahlen und die Zahl der QR-Code Aufrufe erfasst werden.

 

Petitum/Beschluss

:

 

  1. Die Bezirksversammlung Eimsbüttel setzt sich für ein Modellprojekt zum Schutz der Kinderrechte auf vier Spielplätzen im Bezirk Eimsbüttel ein.

 

  1. Es sollen Spielplätze in den Stadtteilen Eimsbüttel, Hoheluft-West, Rotherbaum, Harvestehude und Lokstedt in Absprache mit dem Ausschuss für Soziales ausgewählt werden. Es sollen möglichst gut frequentierte Spielplätze mit lokaler Bedeutung ausgesucht werden. Nach einer Evaluation, sollen auch die Spielplätze in Stellingen, Eidelstedt, Niendorf und Schnelsen

 

  1. Während des Modellprojekts soll die Zahl der QR-Code Aufrufe registriert werden.

 

  1. Die Verwaltung wird gebeten zu prüfen, wie viel das Modellprojekt kosten und über welche Mittel dies finanziert werden könnte.

 

  1. Dem Ausschuss für Soziales wird regelmäßig über den Fortschritt des Modellprojekts berichtet.

 

 

Anhänge

keine