21-1102

Ökologisches Bewässerungskonzept für Eimsbüttel

Beschlussempfehlung Ausschuss

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
16.07.2020
Sachverhalt

Bisherige Beratungsfolge

am

TOP

Drucksache

Ergebnis

GNUVWDi (Antrag der CDU-Fraktion und der GRÜNE-Fraktion)

17.06.2020

9.7

21-1049

Empfehlung einstimmig

 

In den vergangenen Jahren waren die Auswirkungen des Klimawandels durch außer­gewöhnliche Dürren auch in Hamburg enorm zu spüren.[1] Diese Dürren haben unter anderem negative Auswirkungen auf Grünanlagen sowie neu gepflanzte und bestehende Bäume im gesamten Bezirk gehabt. Gleichzeitig werden die bestehenden Bäume sowie zukünftige Neupflanzungen laut dem Weltklimarat als eine bedeutsame Maßnahme zur Reduzierung der Klimaerhitzung betrachtet.[2]

In der diesjährigen Pflanzperiode wurden im gesamten Bezirk 350 neue Stadtbäume gepflanzt. Doch besonders junge Straßenbäume leiden unter den starken Klimaveränderungen, weil diese auf Wasser in den oberen Bodenschichten angewiesen sind. Negativ verstärkend zu den immer häufiger und länger andauernden Hitze- und Dürrperioden kommt, dass die Baum­scheiben der Straßenbäume häufig sehr klein, versiegelt oder verdichtet sind. Die natürliche Versickerung von Regenwasser wird dadurch enorm erschwert.

Ein ökologisches Bewässerungskonzept kann in dieser Situation dazu beitragen die beschriebenen, negativen Entwicklungen abzumildern. Insgesamt hat der Bezirk Eimsbüttel ca. 26.400 Straßenbäume.[3] Die Bewässerung dieser Straßenbäume in Zeiten von extremen Trockenperioden stellt einen enormen logistischen und personellen Aufwand für die Bezirksverwaltung dar. Das Bewässerungskonzept soll dahingehend, möglichst dezentrale Bewässerungsmöglichkeiten mit individuellen Lösungen für besonders betroffene Bereiche aufzeigen. Diese Bereiche sollen regelmäßig aktualisiert und erweitert werden. Aufgrund der Komplexität eines derartig ausgestalteten Konzeptes und der notwendigen baulichen Maßnahmen wäre es denkbar unterschiedliche Modellflächen zu initiieren um Referenzwerte der Wirksamkeit zu generieren. Mögliche Bereiche könnten bspw. durch Bürgerbeteiligungen oder durch Umweltorganisationen ermittelt werden.

Unterschiedliche Ansätze der Bewässerung wurden bereits in Kooperation der Hamburger Behörde für Umwelt und Energie, der HafenCity Universität und der Universität Hamburg im „Entwicklungskonzept Stadtbäume – Anpassungsstrategien an sich verändernde urbane und klimatische Rahmenbedingungen“[4] veröffentlicht.

 

Petitum/Beschluss

Die Bezirksamtsleitung wird gebeten ein ökologisches Bewässerungskonzept für den Bezirk Eimsbüttel zu entwickeln. Darin soll zu erkennen sein, wie Stadtbäume, Pflanzen und Grünflächen während stattfindender Hitze- und Dürrperioden ökologisch mit ausreichend Wasser versorgt werden können. Im Bedarfsfall sind technische Lösungen, wie z.B. durch externe Bewässerung, aufzuzeigen. Zudem sollen mögliche prophylaktische Maßnahmen dargestellt werden.

 

  1. Als besondere Schwerpunkte sind folgende Aspekte mit zu berücksichtigen:

      Nutzung von Betriebswasser statt Trinkwasser

      Nutzung der Durchlaufwassermengen von Trinkwasserbrunnen

      Nutzung von Bewässerungsbrunnen

      Nutzung von

      Nutzung von Wasserentnahmestellen an Gewässern für Gießfahrzeuge

      Entsiegelung – besonders Vergrößerung der vorhandenen Baumscheiben

      Überirdischer und unterirdischer Wasserzufluss aus bereits vorhandenen Gewässern

      Dezentrale naturnahe Regenwasserbewirtschaftung durch bspw. Zisternen und Nutzung von Niederschlagswasser auf Dachflächen

  1. Des Weiteren soll im Rahmen der Erstellung geprüft werden, welche Bereiche im Bezirk sich als Pilotprojekte für Modell­versuche des Konzeptes eignen. Bei positiver Prüfung soll eine möglichst schnelle Umsetzung in diesen Bereichen erfolgen.
  2. Besonders bei Neu- oder Nachpflanzungen, vorzugsweise unter Verwendung von klimaresilienten Pflanzen und Gehölzen aus heimischen Regionen, sollen ökologische Bewässerungsmethoden mitberücksichtigt werden.
  3. Das Konzept soll ebenfalls die Möglichkeit bieten externe Bewässerungsdienstleister mit einzubeziehen.
  4. Das Konzept soll regelmäßig (wenigstens jährlich) anhand der Umsetzungserfahrungen überprüft und weiterentwickelt werden.
  5. In den Erarbeitungsprozess des Konzeptes sollen Umweltorganisationen mit eingebun­den werden.
  6. Es soll geprüft werden, ob Fördermittel beantragt werden können (z.B. für eine Klima­folgenanpassung).

Innerhalb diesen Jahres soll ein erster Sachstandsbericht (Bearbeitungsstand, erste Erfahrun­gen und Abschätzungen, Kostenschätzungen nach unterschiedlichen Positionen, personelle Situation) im Ausschuss für Grün, Nachhaltigkeit, Umwelt, Verbraucherschutz, Wirtschaft und Digitalisierung (GNUVWDi) vorgestellt werden.

Das vollendete Konzept soll dem GNUVWDi vorgestellt werden

 

 

Anhänge

keine