21-1012

Obdachlosenbetreuung in Corona-Zeiten

Kleine Anfrage gem. § 24 BezVG

Sachverhalt

26.05.2020

Lfd. Nr. 68 (21)

 

Kleine Anfrage nach § 24 BezVG des Mitglieds der Bezirksversammlung Eimsbüttel, Jutta Höflich (CDU-Fraktion)

 

Obdachlosenbetreuung in Corona-Zeiten

 

Die Kleine Anfrage wird wie folgt beantwortet:

 

 

 

Für die Menschen in Hamburg, die keine eigene Bleibe haben und auf der Straße oder in Notunterkünften übernachten, bringt die Corona-Pandemie große Schwierigkeiten mit sich. Aufgrund der Tatsache, dass es weniger Passanten und Touristen gibt, zahlreiche Geschäfte geschlossen sind bzw. waren und Restaurants geschlossen sind, sind die Möglichkeiten für Obdachlose Geld- oder Sachspenden zu bekommen sehr begrenzt.

Zudem wird nur an wenigen Orten Essen an Obdachlose ausgegeben. An den geöffneten Essensausgaben müssen die Bedürftigen beim Stehen in der Warteschlange die Abstandsgebote einhalten. 

Medienberichten zufolge sind zunehmende Spannungen in den Unterkünften zu beobachten. Die Aggressivität und auch die Gewalt unter den Bewohnern, die teils auf engem Raum zusammenleben, würden steigen. Sowohl an den Schlafplätzen als auch auf der Straße sei es schwierig, den geforderten Abstand einzuhalten.

Mittlerweile bieten einige Hamburger Hotels, finanziert durch Spenden, Zimmer für Obdachlose an. Parallel dazu steigt die Hilfsbereitschaft vieler Hamburgerinnen und Hamburger: Passanten hängen Spenden für Obdachlose an Gabenzäune, auch in Eimsbüttel, um Menschen auf der Straße zu unterstützen. Trotz des städtischen Notunterbringungs- und Versorgungsprogramms (NUVP) ist ein erhöhtes Aufkommen an Obdachlosen im Grindelviertel, an der Hoheluftchaussee und am Isebekkanal zu beobachten. Vor Super- und Drogeriemärkten bitten Obdachlose, meist ohne Mund- und Nasenschutz, oder mit Maske, jedoch unter dem Kinn hängend, um Unterstützung. Es gab auch Vorfälle, in denen Passanten von Obdachlosen angehaucht oder angehustet wurden. Es ist darüber hinaus zu beobachten, dass Obdachlose, welche sich ohne Mund- und Nasenschutz in den Vorräumen von Banken aufhalten, dazu beitragen, dass die Anzahl der erlaubten Personen in dem Bereich überschritten wird, sodass Kundinnen und Kunden ihre Bankgeschäfte nicht tätigen können. Im Bereich der Grindelallee ist es teilweise so eng, dass im öffentlichen Raum befindliche Obdachlose die Wege blockieren. Bei erhöhtem Fußgängeraufkommen ist es nicht möglich, den gesetzlichen Mindestabstand einzuhalten. Zurzeit schlafen auffällig viel Obdachlose in Haus- oder Geschäftseingängen und im Grindelhof werden gesperrte Bänke zum Verweilen genutzt.

 

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Bezirksverwaltung:

 

  1. Sind die beschriebenen Umstände der Verwaltung bekannt und decken sich mit den allgemeinen Erkenntnissen über die Gesamtsituation von Obdachlosen in Eimsbüttel?

 

Die Einschätzung kann seitens des Bezirksamtes nicht geteilt werden. Es sind in der Fachstelle für Wohnungsnotfälle nicht mehr Meldungen durch das Fachamt Management des öffentlichen Raumes als vor der Corona Pandemie zu verzeichnen.

 

  1. Wurden Maßnahmen unternommen, um Obdachlose über zahlreiche bestehende Hilfsangebote zu informieren? Wenn ja, in welcher Form ist dies geschehen?

 

Die Straßensozialarbeit der Sozialen Beratungsstelle Eimsbüttel sucht regelmäßig die obdachlosen Personen im Bezirk auf und informiert über bestehende Hilfeangebote.

 

  1. Wie wurde das Projekt „Visite Sozial“ in die aufsuchende Straßensozialarbeit eingebunden?

 

Die Straßensozialarbeit der Sozialen Beratungsstelle Eimsbüttel und das Projekt „Visite Sozial“ kooperieren miteinander. Die Kolleg*innen des Projektes unterstützen vor allem in Hinblick auf die sprachliche Verständigung.

 

  1. Sind der Verwaltung Auffälligkeiten / Beschwerden seitens der Bevölkerung gemeldet worden und wenn ja, welche Maßnahmen wurden getroffen?

 

Durch das Fachamt Management des öffentlichen Raumes wurde ein Fall gemeldet. Die Straßensozialarbeiter der Sozialen Beratungsstelle Eimsbüttel wurden informiert und haben den Klienten aufgesucht und über weitere Hilfen informiert.

 

Petitum/Beschluss

 

ohne

 

Anhänge

 

keine