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Natur schützen – Erholungswert steigern: Niendorfer Gehege vom Durchfahrtsverkehr befreien und Buslinie zwischen Eidelstedt und Niendorf einrichten

Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
19.05.2022
Ö 9.4
Sachverhalt

Das Niendorfer Gehege ist das mit Abstand größte Waldgebiet Eimsbüttels und zusammen mit den angrenzenden Feldmarken das grüne Zentrum des Bezirks. Viele Tiere und Pflanzen können sich hier entfalten. Gleichzeitig dienen Gehege und Feldmarken sehr vielen Menschen als Naherholungsgebiet ein Kleinod mit vielerlei Nutzungsansprüchen in der Mitte Eimsbüttels.

Zu seinen Qualitäten haben zahlreiche Maßnahmen der lokalen Akteure, der Bezirksverwaltung und -politik der letzten Jahre maßgeblich beigetragen. Das 2011 verabschiedete GesamtkonzeptWie gehts weiter im Niendorfer Gehege?“ trägt in vielen Bereichen Früchte.

Besonderen Handlungsbedarf sehen zahlreiche Nutzer*innen und Akteure des Geheges allerdings in Bezug auf den Durchgangsverkehr, der die Ruhe des Waldes, der Flora und Fauna sowie der Erholungssuchenden empfindlich stört. Im Punkt 12 des Konzeptes „Verkehr“ heißt es hierzu: „Der Durchgangsverkehr sollte reduziert und die Gefahrenpunkte insbesondere für Kinder, Fußngerin­nen und Radfahrerinnen minimiert werden.“ Nach 10 Jahren Gesamtkonzept lässt sich eine Reduktion des Durchgangsverkehrs durch das Gehege nicht feststellen. Vielmehr scheint der Verkehr eher weiter gewachsen zu sein, auch jetzt, nachdem die Schnelsener A7-Arbeiten abgeschlossen sind und das Ausweichen über das Niendorfer Gehege nicht mehr regelhaft notwendig ist.

Vor diesem Hintergrund greift die Bezirkspolitik diese Forderung auf und schlägt als Maßnahmen die Einrichtung einer Buslinie durch das Gehege sowie eine Kfz-Durchfahrtssperre in der Straße Niendorfer Gehege vor. Sie soll so eingerichtet werden, dass die beiden als Parkplätze genutzten Forst-Flächen nördlich und südlich Ponyhof/Waldcafé weiterhin zu erreichen sind und dass der Bus sie ohne großen Aufwand überwinden kann. Laut HVV stellen beispielsweise funkferngesteuerte Lösungen wie versenkbare Poller technisch kein Problem mehr dar. Die Buslinie würde eine attraktive Verbindung zwischen den beiden Stadtteilen Eidelstedt und Niendorf schaffen und damit eine große bisherige Lücke schließen.

 

Petitum/Beschluss

:

1. Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, bei der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende die möglichst baldige Einrichtung einer Buslinie anzuregen, die die Strecke Tibarg über das Niendorfer Gehege bis Eidelstedter Marktplatz bedient und damit die beiden Stadtteile Eidelstedt und Niendorf gut verbindet. Fahrzeuge dieser Buslinie müssen mit der Möglichkeit ausgestattet werden, die einzurichtende Kfz-Durchfahrtssperre (Punkt 2) ohne großen Aufwand zu überwinden, indem sie bspw. funkferngesteuert einen Poller versenken.

2. Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, r die Bezirksstraße Niendorfer Gehege die rechtlichen Bedingungen zu prüfen und zu schaf­fen, damit dort baldmöglichst eine KfZ-Durchfahrtssperre eingerichtet werden kann. Zu prüfen sind dafür folgende Aspekte:

  1. umlich soll die Sperre auf Höhe Ponyhof/Waldcafé so eingerichtet werden, dass die beiden als Parkplätze genutzten Forst-Flächen nördlich und südlich Ponyhof/Waldcafé weiterhin mit dem PKW zu erreichen sind: der nördliche für Anreisende aus Richtung Niendorf, der südliche für Anreisende aus Richtung Stellingen/Eidelstedt. Für Radfahrende soll die Straße weiterhin durchfahrbar bleiben.
  2. Die Durchfahrtssperre soll so gestaltet werden, dass sie von Berechtigten wie den Busfahrer*innen der einzurichtenden Linie ohne großen Aufwand überwunden werden kann (z.B. funkferngesteuert versenkbare Poller). Ziel ist hierfür eine für den Wald angepasste Lösung, die eine geringe Störanfälligkeit und geringen Wartungs- und Unterhaltungsaufwand erfordert.
  3. Aus Stellingen/Eidelstedt kommend soll der Bereich vor dem Waldcafé so umgestaltet werden, dass auch dort eine (möglichst flächensparsame) Wendemöglichkeit für KfZ entsteht.

3. Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, bei Bedarf die zuständigen Senats­behörden (BIS, BVM, ggf. BUKEA) um Unterstützung für die Umsetzung der vorher genannten Punkte zu bitten.

Über die Ergebnisse zu den Punkten 1 und 2 sowie über den Zeitplan soll im Regionalausschuss Lokstedt, Niendorf, Schnelsen (RaLoNiS) mit Information des Regionalausschusses Stellingen, Eidelstedt (RaSE) erstmalig bis Ende 2022 berichtet werden.

Sebastian Dorsch, Dietmar Kuhlmann, Lynne Hunter, Robert Klein und GRÜNE-Fraktion

 

Anhänge

keine