Hamburger Energienetze in Eimsbüttel zuverlässig?
04.07.2025
Lfd. Nr. 43 (22)
Anfrage nach § 27 BezVG
der Mitglieder der Bezirksversammlung Eimsbüttel
Benjamin Schwanke, Camilla Joyce-Thiele und Lea Fricke
(FDP-Fraktion)
Hamburger Energienetze in Eimsbüttel zuverlässig?
Vorbemerkung der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft
Die der Anfrage zugrunde liegenden Daten sind nach Auskunft der Hamburger Energie Netze GmbH (HNE) nicht korrekt und werden im Folgenden richtiggestellt: Am 27. Mai 2025 kam es um 10:46 Uhr im Bezirk Eimsbüttel zu einer Versorgungsunterbrechung, von der 291Gewerbe- und 4.565 Haushaltskunden betroffen waren. Im Stadtteil Hoheluft konnte die Wiederversorgung bereits zwischen 11:05 Uhr und 11:11 Uhr erfolgen, sodass 219 Gewerbe- und 4.117 Haushaltskunden wieder mit Strom versorgt wurden. In Lokstedt wurde die Störung um 12:08 Uhr behoben, sodass zu diesem Zeitpunkt die verbleibenden 72 Gewerbe- und 448 Haushaltskunden wieder versorgt waren. Die Gesamtdauer der Versorgungsunterbrechung betrug 82 Minuten (10:46 Uhr bis 12:08 Uhr)
Dies vorausgeschickt, beantwortet die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft unter Beteiligung der HNE die o.g. Anfrage wie folgt:
Sachverhalt
Am 27. Mai 2025, morgens, fiel in mehreren Stadtteilen im Bezirk Eimsbüttel, u.a. Hoheluft-West und Lokstedt der Strom aus.
Gegen 11.30 Uhr konnten das städtische Unternehmen „Hamburger Energienetze GmbH“ zunächst für Hoheluft die Stromlieferung wieder gewährleisten. Erst gegen 12.20 Uhr konnte auch in Lokstedt die Störung behoben werden.
Ausgang für die mehrstündige Versorgungsunterbrechungen soll das Umspannwerk Siemersplatz gewesen sein. Laut Hamburg Energienetze GmbH sollen vier „Schaltfelder“ betroffen gewesen sein. Infolgedessen sollen insgesamt 373 Gewerbekunden und gut 6.540 Haushalte plötzlich ohne Stromversorgung gewesen sein.
Gegen 11.30 Uhr hieß es, der Fehler konnte in drei der betroffenen Schaltfelder behoben werden. Für die verbliebenen 120 Gewerbekunden und 1.800 Haushaltskunden sollte die Störung bis 12.30 Uhr behoben sein.
Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat:
Fragen
Siehe Anlage.
Der erste Fehlerort befand sich in der Vizelinstraße 7. Hier lag ein technischer Defekt (defekte Kabelmuffe im 10-kV-Netz) vor, der zu einem Mehrfach-Erdschluss im Stromnetz führte. Der zweite Fehlerort lag in der Vogt-Wells-Straße 15a. Auch hier handelte es sich um einen technischen Defekt (defekte Kabelmuffe im 10-kV-Netz), der ebenfalls einen Mehrfach-Erdschluss verursachte. Der dritte Fehlerort befand sich im 10-kV-Schaltfeld des Umspannwerks Siemersplatz. An dieses Schaltfeld sind die beiden zuvor genannten Kabelstränge angeschlossen
Eine Auswertung der Kosten in diesem Zusammenhang ist nicht möglich. Die HNE systematisiert Störungen mit den zugehörigen Kosten in ihrem SAP-System nach den betroffenen Betriebsmitteln sowie teilweise zusätzlich nach der zugeordneten Region (Ost/Süd/West). Weitere Merkmale, wie beispielsweise die Unterscheidung zwischen Störung und Versorgungsunterbrechung oder die Zuordnung zu einem Bezirk bzw. Stadtteil, werden nicht vorgenommen.
Die Bereitstellung eines Stromnetzes mit hoher Versorgungssicherheit ist eine gesetzliche Aufgabe der Verteilnetzbetreiber und damit der HNE. Die HNE erfüllt diese Verantwortung mit einem hohen Anspruch an Qualität und Zuverlässigkeit und arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung der Versorgungsqualität.
Darüber hinaus verfolgt die HNE eine zukunftsorientierte Instandhaltungs- und Erneuerungsstrategie: Die Netzelemente werden systematisch überwacht, instandgehalten oder rechtzeitig erneuert, bevor sie einen kritischen Zustand erreichen. Diese Maßnahmen werden fortlaufend an die zukünftigen Anforderungen angepasst und weiterentwickelt.
So wird ein stabiler Netzbetrieb gewährleistet, ohne dass wirtschaftlich nicht vertretbare Zusatzsysteme erforderlich sind.
Das Hamburger Mittelspannungsnetz (10 kV) wird bereits als Halbringsystem betrieben und verfügt somit über Reserven. Dieses System ermöglicht es, im Störungsfall die betroffenen Bereiche durch eine n-1-Reserve zuverlässig weiter zu versorgen.
Auch bei Umsetzung dieser Maßnahmen kann ein technischer Fehler jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Der Senat verfolgt das Ziel, Stromausfälle so weit wie möglich zu vermeiden. Im bundesweiten Vergleich schneidet Hamburg sehr gut ab: Die Versorgungsqualität im Netzgebiet der HNE lag in den vergangenen Jahren auf einem hohen Niveau. Ein wichtiger Indikator hierfür ist der sogenannte SAIDI-Wert (System Average Interruption Duration Index), der angibt, wie lange Kundinnen und Kunden durchschnittlich pro Jahr von Stromausfällen betroffen sind. In Hamburg lag dieser Wert für die Mittelspannung im Jahr 2023 bei 4,97 Minuten und ist damit der beste Wert bundesweit. Die Werte für 2024 liegen noch nicht abschließend vor.
Im Übrigen siehe Antwort zu 5.
Siehe Antwort zu 5.
Beschluss: ohne
Datensätze zur Beantwortung der Fragen 1 und 2
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