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Gedenktafel für die Frauen aus dem Luruper Weg

Antrag

Letzte Beratung: 08.05.2023 Kerngebietsausschuss Ö 6.4

Sachverhalt

Im Rahmen des Monats des Gedenkens soll zum 90. Jahrestag dem Widerstand der Menschen im Luruper Weg gedankt werden, die sich bereits zu Ihrer Zeit deutlich gegen den Nationalsozialismus positioniert haben.

Dabei ist zu bedenken, dass Eimsbüttel speziell Eimsbüttel-Nord in den Zeiten der Weimarer Republik eine Hochburg der politischen und gewerkschaftlichen Arbeiterbewegung war. Ein Großteil der Bevölkerung fand sich in den Parteien der Arbeiterbewegung und den Gewerkschaften wieder.

Dies fand auch im Straßenbild seinen Ausdruck. Wie im Museum der deutschen Geschichte in Berlin zu ersehen ist, war vor allem der Luruper Weg ein Ausdruck dieses Straßenbildes.

 

Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wurden im Luruper Weg massiv in großer Menge Angehörige der Arbeiterbewegung verhaftet und gefoltert. Diese Verfolgung erfolgte systematisch. Wie die kürzlich verstorbene Zeitzeugin Elfi Buth (Jg. 1927) in ihrem Buch „Was ich Euch noch erzählen wil“ (VSA Hamburg 2013) beschreibt bauten die Nationalsozialisten auf dem Dach eines Hauses in der Methfesselstr. Scheinwerfer auf um nächtliche Razzien besser durchführen zu können. Doch es regte sich auch Widerstand. Am 01.05.1933 haben vor allem die Frauen des Luruper Wegs ihren Widerstand durch rote Bettinlets/Bettlaken gezeigt, die die Arbeiterinnen und Arbeiter von ihren Balkonen runter hängen ließen (besser herabließen), um gegen die Inhaftierung zahlreicher Mitglieder der Arbeiterbewegung Eimsbüttels zu protestieren. Dies ist bis heute eine unvergessliche und besondere Widerstandsaktion, vor allem der Frauen.

Auf diese Aktion folgte die Zunahme von Verhaftungen durch die Gestapo in dem Gebiet.

 

Petitum/Beschluss

:

Die Bezirksversammlung Eimsbüttel möchte mit der Anbringung einer Gedenktafel neben dem Spielplatz Luruper Weg/Sartoriusstraße an die Menschen Gedenken, die sich deutlich antifaschistisch positioniert haben und deren Widerstand gegen das nationalsozialistische-Regime würdigen.

 

Die Bezirksamtsleiterin wird gebeten, eine Texttafel mit folgendem Text neben dem Spielplatz Luruper Weg/Sartoriusstraße anzubringen:

 

„Zur Erinnerung an die mutigen Frauen des Luruper Wegs, die am 1. Mai 1933 im Stadtteil Eimsbüttel ein Zeichen gegen die Nationalsozialisten setzten. Sie hängten an diesem Tag aus Protest gegen die Inhaftierung zahlreicher Mitglieder der Eimsbütteler Arbeiter*innenbewegung rote Bettlaken aus den Fenstern und von den Balkonen.“

 

Für die Finanzierung werden bezirkliche Sondermittel in Aussicht gestellt.

 

 

Mikey Kleinert und die Fraktion Die LINKE. in der Bezirksversammlung Eimsbüttel

Ralf Meiburg und die SPD-Fraktion

Kathrin Warnecke, Ali mir Agha und die Grüne Fraktion

 

 

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