Fußwegekonzept für den Bezirk Eimsbüttel
Das anhaltende Bevölkerungswachstum im Bezirk Eimsbüttel bringt nicht nur im hochverdichteten Eimsbütteler Kerngebiet, sondern auch in der sogenannten Urbanisierungszone (Stellingen, Lokstedt) sowie in den äußeren Stadtteilen eine intensivierte Nutzung der öffentlichen Flächen mit sich, die im Zuge von baulicher Nachverdichtung zugleich knapper werden. Besonders der Fußgängerverkehr gewinnt in diesem Zusammenhang zunehmend an Bedeutung.
Der bauliche Zustand vieler Gehwege in Eimsbüttel entspricht dem jedoch in zunehmendem Maße nicht: viele Nebenflächen sind sanierungsbedürftig und weisen Mängel sowohl in Punkto Barrierefreiheit als auch Mindestbreite auf. Auch das Miteinander der verschiedenen Verkehrsmittel ist ausbaufähig. Fußgängerinnen und Fußgänger beklagen fehlende Querungsmöglichkeiten, zugeparkte Wege, teilweise nicht ausreichende Beleuchtung und Konflikte mit einzelnen Radfahrerinnen und Radfahrern.
Das Bezirksamt Eimsbüttel beseitigt regelhaft Gefahrenstellen und hat seine Aktivitäten zur Sanierung von Gehwegen intensiviert. Dazu hat der Hamburger Senat dem Bezirk für die Haushaltsjahre 2017/2018 zusätzliche Mittel von jeweils 116.000 Euro zur Förderung des Fußverkehrs sowie der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum zur Verfügung gestellt.
Um künftige Maßnahmen sinnvoll koordinieren zu können, sollte darüber hinaus eine bezirkliche Strategie zur Förderung des Fußverkehrs entwickelt werden. Ziele sind die Entwicklung von Strategien für eine verbesserte Verkehrssicherheit, eine Stärkung der Attraktivität des bestehenden Wegenetzes sowie die Erstellung eines Plans für die schrittweise Instandsetzung der Fußwege.
Unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sollten dazu zunächst die Wege, die in einem zu bestimmenden Untersuchungsgebiet zu Fuß zurückgelegt werden, analysiert und Verbesserungspotenziale identifiziert werden. Im weiteren Verfahren sollte eine Priorisierung der einzelnen Maßnahmen vorgenommen werden.
Im Vorfeld des Beteiligungsprozesses sind von Politik und Verwaltung gemeinsam mit den Trägern öffentlicher Belange die Rahmenbedingungen für die Erstellung eines Fußwegekonzeptes festzulegen.
Als Untersuchungsgebiet eignet sich der Stadtraum um den Eppendorfer Weg, der in näherer Zukunft neugestaltet werden soll. Gewonnene Erkenntnisse hinsichtlich der Fußwege könnten so in die laufenden Planungen einfließen und die Baumaßnahmen koordiniert werden.
Ähnlich geeignet ist die Frohmestraße in Schnelsen. Hier bereitet der Bezirk Eimsbüttel ein Konzept zur Zentrumsentwicklung vor, in das erarbeitete Maßnahmen zur Förderung des Fußverkehrs direkt einfließen könnten.
Als drittes Untersuchungsgebiet sollte eine Zone im Regionalbereich Stellingen/Eidelstedt ausgewählt werden.
Für den Fall, dass für die Bürgerbeteiligung und die Konzepterstellung ein externes Planungsbüro beauftragt werden soll, stellt die Bezirksversammlung eine Unterstützung aus bezirklichen Sondermitteln in Aussicht.
Mit dem Anstoß für die Erarbeitung eines Fußwegekonzepts bekennt sich die Bezirksversammlung Eimsbüttel zu einer Förderung des Fußverkehrs als gesunde, umweltschonende und kostengünstige Mobilität.
In der Sitzung des Eimsbütteler Ausschusses für Verkehr (AV) hat der Verein FUSS e.V. - Fachverband Fußverkehr Deutschland seine Arbeit vorgestellt. Seitens der Mitglieder des AV wurde eine stärkere Einbeziehung des Vereins als Interessenvertretung des Fußverkehrs bei städtischen und bezirklichen Planungen angeregt. Es ist außerdem sinnvoll, dass FUSS e.V./Landesgruppe Hamburg bei der Erarbeitung einer Fußverkehrsstrategie beteiligt wird.
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