Frauentoiletten müssen Frauentoiletten bleiben. Basta! Keine Unisex-Regelung für die Frauentoilette am Alsteranleger Alte Rabenstraße
Die Behörde für Umwelt und Energie beabsichtigte 2019, die öffentliche WC-Anlage an der Alster (Alte Rabenstraße/Bodos Bootssteg) zu sanieren und barrierefrei umzugestalten. Nach monatelanger Diskussion in der Bezirksversammlung Eimsbüttel um den Standort der Behindertentoilette, wurde diese plötzlich und überraschend in die Räumlichkeiten des nebenan neu errichteten Wasserrettungszentrum verlagert. Die Bezirksversammlung Eimsbüttel wurde darüber informiert, nicht aber über die jetzt ausgeführte Sanierung mit dem völlig „neuem“ Konzept einer gemeinsamen Toilette für alle Geschlechter in einem von außen nichteinsehbaren Raum in der ehemaligen Frauentoilette und einer zusätzlichen nur-Urinal-Toilette in der einstigen Männertoilette (mit Sitztoilette und Pissoir). Eines der Urinale ist für kleine Männer, ein zweites der drei Porzellanbecken gar für Jungs konzipiert. Dabei bleibt auch unberücksichtigt, dass viele Männer für das „kleine Geschäft“ keine Urinale benutzen, sondern dieses (im Stehen) auf der Unisex-Sitztoilette verrichten. Das hat starke Urin-Verschmutzungen zur Folge. Durch solche Maßnahmen werden schon kleine Jungs zu unhygienischen „Stehpinklern“ erzogen.
Es ist zu hinterfragen, wer entscheidet ausgerechnet Frauentoiletten zu einem Treffpunkt für alle zu machen. Wer dem Gedanken der Unisex-Toilette folgt, die ja die Diskriminierung nicht-binärer Menschen beenden möchte, kann dies selbstverständlich nicht auf Kosten von Frauen machen. Für Frauen stehen fast überall weniger Toilettenplätze zur Verfügung als für Männer. Dieses Problem wird jetzt nicht nur nicht behoben, was 2021 von einer Rot-Grünen Regierung erwarten werden könnte, sondern verstärkt.
Grundlage für die Entscheidung der BUKEA ist offensichtlich ein Satz aus Drucksache 21/5143. Unter Punkt 4.4 auf Seite 4 steht: „Aus gleichstellungspolitischen Gründen wird im Rahmen von zukünftigen Planungen beim Umbau oder Neubau von öffentlichen Toiletten stets der Gedanke von Unisex-Toiletten in die Prüfung mit einbezogen.“
Dieser Gedanke ist nicht grundlegend falsch, ist allerdings nur anwendbar bei Einraum-Toiletten, Automatiktoiletten, oder besonders eingerichteten Gendertoiletten (wie im Bezirksamt Eimsbüttel) bei Beibehaltung der bisherigen Frauen- und Männertoiletten.
In einer nichtrepräsentativen Umfrage am 11.07.21 unter 20 Benutzerinnen, sprachen sich alle gegen diese neue Unisextoilette aus.
Es ist lange erklärtes Ziel der Frauenpolitik als Querschnittsaufgabe, Angsträume zu reduzierten. Die Entscheidung, im öffentlichen Raum eine Frauentoilette für Männer zu öffnen, kann nur von Männern getroffen worden sein, ohne Konsultation von Frauen. Die hier angestrebte Form von Unisextoiletten kann es erst dann geben, wenn es keine Gewalt1 mehr gegen Frauen gibt. Doch davon sind wir leider noch weit entfernt. Diese Toiletten-Genderpolitik bedeutet letztendlich auch eine Diskreditierung der berechtigten Forderungen von Frauen und LGBTIQ-Angehörigen und führt zum Erstarken rückwärtsgerichteter politischer Kreise.
Vor diesem Hintergrund fordern wir den Bezirksamtsleiter auf, sich mit der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft in Verbindung zu setzen, mit dem Ziel, die Unisex-Toilette:
- sofort wieder zu einer ausschließlich für Frauen benutzbaren Toilette wiederherzustellen,
- die Männertoilette zurückzubauen, mit Sitztoilette und Pissoir,
- eine „Toilette für alle“ in der neuen Toilette für Menschen mit Handicap im Wasserrettungszentrum einzurichten.
Peter Gutzeit, Manuela Pagels und Fraktion DIE LINKE.
Keine
1 Gesundheitliche Gefährdung von Frauen und Mädchen
Mädchen verspüren insbesondere während der Periode Scham vor der gemeinsamen Toilettenbenutzung mit Männern, insbesondere männlichen Jugendlichen. Dies führt auf Schulen dazu, dass sie auf Urinieren und Trinken verzichten und hierdurch ihre Gesundheit gefährden, warnte eine britische Ärztin[25].
In zahlreichen Kulturen ist es für Frauen nicht akzeptabel, beim Verrichten ihrer Notdurft gesehen zu werden, weshalb sie dies nur während der Dunkelheit tun können. Dies hat Verzicht auf Trinken und daraus resultierende Gesundheitsschäden sowie Erkrankungen der Harnwege zur Folge. Darauf weist ein Bericht der UNDESA zur Umsetzung der Ziele der Water for Life Decade im Abschnitt „Gender and water“ hin. Die UNDESA warnt hier ausdrücklich auf die Notwendigkeit separater Toiletten für Jungen hin, damit diese nicht die Mädchentoiletten benutzen:
“Moreover, it is important that separate sanitary latrines are constructed for boys, in order to prevent boys
from taking over the latrines that are meant for the girls.”
„Darüber hinaus ist es wichtig, dass separate Toiletten für Jungen errichtet werden, damit diese nicht die
Toiletten benutzen, die für Mädchen vorgesehen sind.“
– UNDESA: Water for Life Decade>>Gender and water, 23. Oktober 2014[26]
Zunahme von Gewalt gegen Frauen und Mädchen
Nahezu 90 % der auf Toiletten vorkommenden Fälle von gegen Frauen gerichteten sexuellen Übergriffen, von Voyeurismus und sexueller Belästigung ereignen sich auf Unisex-Toiletten. Dies ergab eine Nachfrage der Times nach dem britischen Freedom of Information Act[27]. Auch 120 von 134 angezeigten Vorfällen von sexueller Belästigung in Umkleidekabinen fanden in geschlechtsneutralen Einrichtungen statt[28].
Der britische Abgeordnete David Davies warnte in Anbetracht dieser Zahlen vor der Magnetwirkung von Unisex-Toiletten und Umkleideräumen für sexuelle Belästiger und plädierte dafür, Frauen und Mädchen durch geschlechtsgetrennte Räume zu schützen. Er sprach sich auch dafür aus, bei der Einrichtung von Unisex-Toiletten in Schulen auf die ablehnenden Gefühle von Mädchen Rücksicht zu nehmen, ihre Ängste nicht für ihr persönliches Problem zu halten und sie dafür anzuklagen[25][28].
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Unisex-Toilette
Unisextoilette für alle – statt eigene Frauentoilette
Pissoirs nur für Männer: Ehemaliges Männerklo
Fotos: Alle privat