Fischsterben in Eimsbüttel
07.07.2023
Lfd. Nr. 222 (21)
Kleine Anfrage nach § 24 BezVG des Mitglieds der Bezirksversammlung Eimsbüttel, Mikey Kleinert (Fraktion DIE LINKE)
Fischsterben in Eimsbüttel
Die Kleine Anfrage wird wie folgt beantwortet:
In der letzten Woche gab es in Hamburg mehrere Fälle von Fischsterben. In mehreren Kanälen und Teichen wurden tote Fische aufgefunden. Auch Eimsbüttel war davon betroffen. Grund hierfür seien fehlender Sauerstoff in den aufgehitzten Gewässern.
Mit dem Fortschreiten des Klimakollaps wird es vermehrt zu hohen Temperaturen und Starkregenereignissen kommen. Mit den Erfahrungen der letzten Wochen sind die Maßnahmen zum Erhalt der Fischbestände offensichtlich nicht ausreichend. Was also tun?
Vor diesem Hintergrund frage ich die Verwaltung:
- Für die Jahre 2020 – 2022 ist kein relevantes Fischsterben bekannt.
- 2023 25.+26. Kw im Bereich Isebekkanal (mehrere Hundert aber genaue Anzahl unbekannt); Kollauteich etwa 50 tote Fische; Rückhaltebecken Langenhorstgraben etwa 5 tote Fische.
Das Funktionsprinzip der Sauerstoffanreicherunsanlage im Isebekkanal ist, dass aus einem Sauerstofftank unter Druck über ein Schlauchsystem ab der Unterschreitung bestimmter Sauerstoffgehalte im Kanal Sauerstoff in den Isebekkanal eingetragen wird mit dem Ziel einen Mindestsauerstoffgehalt von 2 mg/l zu halten. Nach den Starkregenereignissen und einem Mischwasserüberlauf im Zeitraum 20./21.6. und 22.6./23.6. konnte dieses Ziel nicht mehr erreicht werden, obwohl die Anlage einwandfrei arbeitete.
Die Anlage wurde bei der diesjährigen Inbetriebnahme am 12.05.2023 überprüft und unterliegt einer laufenden Funktionsüberwachung.
Grundsätzlich ist die Sauerstoffanreicherungsanlage für den Isebekkanal ausreichend und hat in den letzten über 30 Jahren maßgeblich dazu beigetragen, dass in letzten Jahren kein Fischsterben im Isebekkanal aufgetreten ist. Die Anlage ist darauf ausgelegt, die Sauerstoffsituation von Mai – September bei längeren Trockenperioden in Verbindung mit hohen Temperaturen stabil zu halten. Die Auslegung der Anlage auf ein Extremereignis ist nicht wirtschaftlich/zielführend.
Generell sind Gewässer hier im urbanen Bereich umso gefährdeter je flacher und unbeschatteter sie sind, da dadurch die Erwärmung der Gewässer gefördert wird und im Zusammenhang mit sinkenden Wasserständen die Fische zunehmend unter Stress stehen. Dazu kommen noch Faktoren wie derzeitiger Besatz, Regenwassereinläufe, Fütterung von Wasservögeln etc.. Daher ist Heraushebung von einzelnen Gewässern nicht möglich.
Allgemeine Maßnahmen: Zur allgemeinen Erhaltung und Förderung der Fischbestände in den Eimsbütteler Gewässern werden seit vielen Jahren im Zuge der Umsetzung der EG-Wassserrahmenrichtlinie Maßnahmen wie Gewässerrenaturierungen, Schaffung von Sekundärauen etc. durchgeführt. Auch ist der Bezirk in seiner Funktion als Wasserbehörde an der Umsetzung von Regenwasserbehandlungsanlagen, Verringerung von Mischwasserüberläufen und Erteilung von Einleitmengenbegrenzungen zur Vermeidung von hydraulischem Stress beteiligt.
Zu 1. Hamburg Wasser hat in den letzten Jahren diverse Maßnahmen zur Vermeidung von Mischwasserüberläufen umgesetzt.
Neben der bereits erwähnten Umsetzung von Maßnahmen in den Gewässern zur Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie (siehe IV.) ist es vorrangiges Ziel mit anderen Dienststellen der Stadt, vor allem BUKEA und Hamburg Wasser, den Bau von Regenwasserbehandlungsanlagen zu fördern, damit Regenwasser erst nach entsprechender Reinigung von sauerstoffzehrenden Substanzen in die Gewässer gelangt.
ohne
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