Entsiegelungsoffensive in Eimsbüttel starten
Bisherige Beratungsfolge |
am |
TOP |
Drucksache |
Ergebnis |
BV (Antrag der Fraktion DIE LINKE) |
31.03.2022 |
9.12 |
überwiesen in GNUVWDi |
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GNUVWDI (gemeinsamer Antrag der Fraktion DIE LINKE und der GRÜNE-Fraktion) |
20.04.2022 |
8.2 |
s.o. |
Empfehlung mit Änderungen einstimmig bei Stimmenenthaltung der FDP-Fraktion |
Eimsbüttel hat ein Bodenversiegelungsproblem. Im Kerngebiet sind an manchen Straßen kaum Stellen zu finden, die nicht asphaltiert sind. Auch in anderen Stadtteilen wird mit steigender Verdichtung und mehr Platzverbrauch die Versiegelung der Stadt voranschreiten.
Insgesamt sind bereits 39 % des Stadtgebiets versiegelt.
Der Vergleich zwischen den digitalen Bodenkarten von 1999 und 2017 zeigt wie ein Großteil des Hamburger Nordens versiegelt wurde. Der Trend geht sogar zur Zunahme von Flächen mit hohem Versiegelungsgrad, wie Unschwer am Vergleich von 2012 und 2017 zu erkennen ist.
Folgen der vermehrten Bodenversiegelung sind zum Beispiel eine schnellere Erhitzung der Stadt, Probleme für städtisches Grün oder höheres Risiko für Schäden bei starkem Regen.
Letzteres erkennt man bereits auf der Starkregenkarte im Kerngebiet. Hier sind Grünflächen generell und Parks rar gesät. Mit weitere Bebauung und Verdichtung in anderen Eimsbütteler Stadtteilen wird aber auch dort Handlungsbedarf nötig und Entsiegelung und alle Formen der Begrünung sind angesichts der jetzt schon spürbaren Aufheizung urbaner Räume das Gebot der Stunde.
Das in Eimsbüttel noch großes Potenzial steckt, zeigt beispielsweise der Wehbers Park. Die Parkanlage ist als kleines Erholungsgebiet mitten im verdichteten Kerngebiet gedacht. Umso unverständlicher ist es, wenn eine wertvolle Anlage wie der Wehbers Park einen derartig unnötig großen Anteil an asphaltierten Flächen und Wegen aufweist. Großräumig sind mehrere Meter breite Wege und Flächen asphaltiert, obwohl es gute Alternativen gibt.
Auch in den Außenbezirken sind in Anlagen wie dem Sola-Bona Park noch Potentiale versteckt: Während die Wege bereits entsiegelt sind, sind einige Sitzflächen noch großräumig asphaltiert.
Das Bezirksamt muss dringend die Entsiegelungspotentiale bezirklicher Grundflächen und Parks identifizieren, einen ambitionierten Plan für ihre Entsiegelung vorlegen und umsetzen.
:
1. Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, Entsiegelungspotenziale in bezirklichen Grünflächen zu identifizieren. Es soll jeweils dargestellt werden, ob eine Begrünung erfolgen soll oder die Reduzierung der Versiegelung durch einen neuen Belag erfolgen soll.
2. Flächen, für die ein Zielkonflikt besteht, sollen gesondert aufgeführt und der Zielkonflikt erläutert werden. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn durch die Entsiegelung die verkehrliche Nutzbarkeit für den Fußverkehr eingeschränkt, die Barrierefreiheit nicht mehr gewährleistet oder eine Freizeitnutzung beschränkt wird (z.B. Nutzbarkeit zum Skaten).
3. Als Resultat soll ein Vorschlag gemacht werden, welche Flächen mit welchem personellen und finanziellen Mittelaufwand in den nächsten Jahren realisiert werden können. Die Ergebnisse sollen im GNUVWDi vorgestellt werden.
keine