Ein integriertes Konzept für Sport im Freien im Bezirk Eimsbüttel: Zielgruppengerechte Gestaltung der Bewegungsinseln
Sogenannte Bewegungsinseln stellen in Hamburg eine beliebte und sehr soziale Möglichkeit dar, im Freien Sport zu treiben: Unabhängig vom eigenen Geldbeutel können sich Eimsbüttelerinnen und Eimsbütteler fit halten. Sie kommen miteinander ins Gespräch und beleben nebenbei dort, wo sie aktiv sind, den öffentlichen Raum. Im Vergleich zu anderen Städten verfügt Hamburg jedoch über ein vergleichsweise geringes Angebot an Sportgeräten im Freien, die noch dazu von einer zu beschränkten Zielgruppe genutzt werden. Beschwerden – vor allem von älteren Bürgerinnen und Bürgern – legen nahe, dass sie sich von den bestehenden Anlagen nicht angesprochen fühlen. Durch Beobachtungen vor Ort lässt sich feststellen, dass tatsächlich ältere Menschen diese relativ selten annehmen.
Dabei zeigen andere Städte, wie es besser geht. Beispielsweise gibt es in Stockholm Geräte, die von Menschen jederlei Geschlechts und Alters gleichermaßen angenommen werden. Auch für Menschen im Rollstuhl gibt es ein Angebot. Es werden Übungen ermöglicht, die auch für Einsteigerinnen und Einsteiger geeignet sind. Ebenso wichtig für den Erfolg in Stockholm ist: Es gibt über die Stadt verteilt ein wachsendes und immer enger werdendes Netz von Bewegungsinseln sodass man häufig nur ein kurzes Stück weiterlaufen muss, um einen nahegelegenen Ausweichparcours vorzufinden, wenn ein anderer einmal überfüllt sein sollte.
Ein weiteres relevantes Merkmal der Anlagen in Stockholm ist die Materialwahl: Sie bestehen aus Holz, was insbesondere in der kalten Jahreszeit thermische Vorteile bei der Nutzung hat. Des Weiteren wird auf diese Weise CO2 gebunden, was einen ökologisch vorteilhaften Nebenaspekt darstellt. Die Hamburger Geräte sind aus Metall. Dies birgt den Nachteil, dass sie in sengender Sommerhitze aufgeheizt werden und im Winter sehr kalt sind. Auch gestalterisch birgt das Material Metall Probleme: Der neue Steg im Eimsbütteler Park („Am Weiher“) ist in den Augen der Öffentlichkeit, bzw. den sozialen Medien im Vergleich zum alten Holzmodell stark kritisiert worden. Stadtmöbel aus Holz fügen sich gestalterisch besser in Grünanlagen ein.
Die Eimsbütteler Öffentlichkeit soll in den Selektionsprozess einbezogen werden. Dies soll sowohl online als auch durch Dialogmöglichkeiten im öffentlichen Raum geschehen. Auch sollen die in Eimsbüttel ansässigen Sportvereine, der Seniorenbeirat und Verbände konsultiert werden, die sich dem Thema Inklusion widmen. Um schließlich – unter Einhaltung geltenden Vergaberechts – zu einer Entscheidung über konkrete Produkte zu kommen, sollen die Geräte nach Möglichkeit im Sinne eines Kokreations-Workshops ausgewählt werden.
Die Bezirksversammlung bittet die Bezirksamtsleitung, für die Ausarbeitung eines Beteiligungskonzeptes Sorge zu tragen, das folgende Punkte beinhaltet:
Es sind verschiedene Gründe denkbar, weswegen die Präferenz der Öffentlichkeit für einzelne Geräte nicht bindend sein kann. Der finale Auswahlprozess soll daher transparent dargelegt werden, um die Entscheidung für die Öffentlichkeit nachvollziehbar zu machen.
Nico Thies und GRÜNE-Fraktion
Jutta Höflich, Bernd Hoffmann und CDU-Fraktion
keine