21-3529

Den entstandenen Freiraum vor dem ehemaligen Amerikanischen Konsulat verkehrlich neu ordnen und die schönste Fahrradstraße Hamburgs vor Durch-gangsverkehr schützen!

Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
20.03.2023
06.02.2023
26.01.2023
Sachverhalt

Die Fahrradstraße Harvestehuder Weg und ihre Fortsetzung, das Alsterufer, sind ein voller Erfolg der Hamburger Radverkehrsförderung. Als Teil der Veloroute 4 bündeln beide Straßen wichtige Pendler*innenströme der Bezirke Eimsbüttel und Hamburg-Nord.  

Nach dem Auszug des Amerikanischen Konsulats hat jedoch jüngst Pressberichterstattung für Verwirrung unter Verkehrsteilnehmer*innen gesorgt. Zwar ist die Durchfahrt für Kfz per Verkehrszeichenregelung untersagt, doch wird dies lt. Abendblatt durch Autofahrende mitunter ignoriert.

Die Qualität der Strecke entlang der Alster entsteht durch möglichst geringen Durchgangs-verkehr (vgl. Abendblatt 2023). Auch die Wissenschaft attestiert, dass Fahrradstraßen beson-ders dann eine hohe Akzeptanz erfahren, wenn sie möglichst wenig Durchgangs-Kfz-Verkehr führen (vgl. Hummel und Klein 2020; Gerlach 2021). Hiervon profitiert schließlich auch der Fußverkehr, da Radfahrende folglich die Fahrbahn nutzen und die Konflikte zwischen Rad- und Fußverkehr minimiert werden. Die Bezirksversammlung hatte hierzu am 28.04.2022 bereits einen grundsätzlichen Beschluss gefasst. (Drs. 21-2879)

 

Vor diesem Hintergrund soll schnellstmöglich an einer Lösung gearbeitet werden, die für alle Verkehrsteilnehmer*innen verständlich ist und den diskutierten Bereich –  zum einen im Sinne des Alltagsradverkehrs und zum anderen für eine konfliktfreie Fortbewegung der zahlreichen Flaneur*innen und Jogger*innen – gestaltet, die jeden Tag die Alster nutzen.

 

 

 

Petitum/Beschluss

:

Die Bezirksamtsleitung wird um Folgendes gebeten:

  1. Es soll kurzfristig ein Provisorium herbeigeführt werden, das dem Radverkehr die Durch­fahrt vor dem Konsulat ermöglicht und gleichzeitig den Autoverkehr wirksam unterbindet. Dieses Provisorium soll für alle Verkehrsteilnehmenden klar verständlich sein.
  2. Auf die Weise soll der Radweg zurückgebaut werden, damit der Gehweg endlich den Platz bekommt, den der Fußverkehr mitsamt den zahlreichen Fußgänger*innen benötigt.
  3. Mittel- bis langfristig soll sie sich für einen Umbau einsetzen, um mit einem endgültigen Rückbau der Sicherheitsvorkehrungen den parkähnlichen Charakter des bereits fertig­gestellten Teils zu vollenden.
  4. Ferner ist im Sinne der durch Alltagsradelnde, die Wissenschaft und die Bezirks­versammlung angestrebten hohen Qualitätsstandards einer Fahrradstraße mit möglichst wenig Durchgangsverkehr zu prüfen, ob durch weitere sinnvolle und verständliche Maßnahmen die Durchgangsverkehre zwischen Krugkoppel und Alte Rabenstraße unterbunden werden können – hierbei soll die Erreichbarkeit der Parkplätze am Fährdamm sowie zwischen Fontenay und Konsulat erhalten bleiben. Unwägbarkeiten und Lösungsmöglichkeiten sollen identifiziert und vorgestellt werden.
  5. In diesem Zusammenhang soll insbesondere die Thematik der die Radverkehrsqualität beeinträchtigenden Touristenbusse betrachtet, mit den Betreiber*innen der entsprechen­den Linien diskutiert und gelöst werden.
  6. In Anbetracht knapper Planungs- und Umbaukapazitäten soll hierzu eine Verständigung des Bezirksamts mit der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) und dem Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) über realistische Realisierungs­zeiträume initiiert werden.
  7. Dem KGA ist über den Fortschritt in dieser Angelegenheit zu berichten.

 

Kathrin Warnecke, Carl-Maria Bohny und GRÜNE-Fraktion

 

 

Anhänge

keine