Corona und die schwierige Lage für junge Menschen (III): Aktuelle Ergebnisse der Krankenkassen zu pandemiebedingten Gesundheitseffekten bei Kindern und Jugendlichen
Die Corona-Pandemie hat den Alltag von Kindern und Jugendlichen nachhaltig verändert. Wie bereits durch mehrere Studien bestätigt (stellvertretend dafür sei die „COPSY“-Studie des Universitätsklinikums Eppendorf genannt), haben sich der pandemiebedingte Lockdown und zeitweise Schulschließungen negativ auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Hamburg ausgewirkt.
Ein besorgniserregendes Bild der Belastungen in der Corona-Pandemie zeichnet auch die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK). Neueste Zahlen der DAK für das Jahr 2020 zeigen nun, dass in Hamburg seelische Erkrankungen, wie erstmalig aufgetretene depressive Phasen oder Depressionen, in der Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen um 5,3 Prozent gestiegen sind. Bei den 15- bis 17-Jährigen ist im Gegensatz dazu bei diesen Krankheitsbildern ein Rückgang um 7,8 Prozent feststellbar. Es scheinen also gerade jüngere Jugendliche überdurchschnittlich stärker betroffen zu sein.
Es haben jedoch nicht nur Seele und Psyche gelitten. So waren wegen Adipositas 20 Prozent mehr Grundschulkinder in ärztlicher Behandlung und gegen Gebärmutterhalskrebs (HPV) haben sich rund ein Viertel weniger junge Mädchen vorbeugend impfen lassen. Die Entwicklung bei der HPV-Impfung läuft demnach analog zu der von Vorsorgeuntersuchungen bei Erwachsenen.
Der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses wird gebeten, eine(n) Referent*in der DAK in den Jugendhilfeausschuss einzuladen, um auf Basis der gewonnenen Fakten (Zahlen und Statistiken) für 2020 und vorhergehende Jahre über die Situation für Kinder und Jugendliche in Hamburg und insbesondere in Eimsbüttel zu berichten sowie im Austausch mit der Politik Handlungsoptionen für eine Verbesserung der Kinder- und Jugendgesundheit in Eimsbüttel zu erörtern.
Janina Satzer und SPD-Fraktion
keine