Bio- und Papiertonnen im Bezirk
05.08.2021
Lfd. Nr. 67 (21)
Anfrage nach § 27 BezVG der Mitglieder der Bezirksversammlung Eimsbüttel, Paulina Rügge, Annika Urbanski und Gabor Gottlieb (SPD-Fraktion)
Bio- und Papiertonnen im Bezirk
Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft beantwortet unter Beteiligung der Stadtreinigung Hamburg (SRH) die o.g. Anfrage wie folgt:
Sachverhalt
Mülltrennung leistet einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Neben Glascontainern, Altpapiertonnen sowie den gelben Hamburger Wertstofftonnen und -säcken für Kunststoffabfälle, spielt bei der Mülltrennung auch die grüne Biotonne eine wichtige Rolle: Rund ein Drittel des Hausmülls besteht aus organischen Abfällen, aus denen Biogas und wertvoller Kompost erzeugt werden kann.
Seit Inkrafttreten der Hamburger Wertstoff-Verordnung im Jahr 2011 sind Altpapier- und Biotonnen in Hamburg vorgeschrieben. Eine Befreiung von dieser Regelung ist für Biotonnen gemäß § 4 (1) Bioabfallverordnung lediglich möglich, wenn anfallende Bioabfälle „[…] selbst auf dem Grundstück kompostiert werden […]“ oder „[…] kein ausreichender Standplatz für Bioabfall- und andere Abfallbehälter vorhanden ist und auch nicht mit zumutbarem Aufwand geschaffen werden kann“.
Da Grundeigentümer:innen und Vermieter:innen der Pflicht zum Aufstellen von Altpapier- und Biotonnen teilweise nicht nachgekommen sind, hat die Stadtreinigung im Jahr 2017 damit begonnen, mit sogenannten Stellbescheiden verbindliche Anordnungen zu versenden. Dennoch fehlen mancherorts weiterhin Papier- und Biotonnen.
Das ist insbesondere aus Gründen des Umweltschutzes bedauerlich. Darüber hinaus führt dies aber für betroffene Mieter:innen auch zu einer finanziellen Mehrbelastung, da für die Restmülltonne höhere Gebühren anfallen als für Bio- und Papiertonnen.
Vor diesem Hintergrund fragen wir die zuständige Fachbehörde:
Zu 1. bis 4.:
Die SRH erfasst den Anschluss an die hoheitliche Abfallsammlung ausschließlich über die sogenannten Benutzungseinheiten (BE). Zum Stichtag 31. Mai 2021 waren 59 Prozent aller BE in Eimsbüttel an die Biotonne und 74 Prozent an die Papiertonne angeschlossen oder in Bearbeitung. BE können sich im Bearbeitungsprozess befinden aufgrund von Eigentümerwechseln, Neu-/Umbauten, Leerständen oder Gewerbe ohne Befreiungsantrag.
Tabelle 1: Anschlüsse der Bio- und der Papiertonne zum Stichtag 31. Mai 2021
Stadtteil |
Benutzungs-einheiten |
Biotonne |
Papiertonne |
|||||
BE direkter Anschluss |
BE in Bearbeitung |
BE mit Befreiungsgrund* |
BE direkter Anschluss |
BE in Bearbeitung |
BE mit Befreiungsgrund (*) |
|||
Eimsbüttel |
36.616 |
13.305 |
|
|
21.146 |
|
074 |
|
Rotherbaum |
11.411 |
3.006 |
|
|
7.084 |
|
|
|
Harvestehude |
11.165 |
3.706 |
|
|
7.565 |
73 |
|
|
Hoheluft-West |
8.555 |
3.600 |
|
|
5.169 |
|
|
|
Lokstedt |
15.948 |
12.186 |
|
|
13.922 |
|
|
|
Niendorf |
20.458 |
16.211 |
|
|
17.030 |
|
|
|
Schnelsen |
13.258 |
10.934 |
|
|
11.484 |
|
|
|
Eidelstedt |
16.107 |
13.488 |
|
|
14.382 |
|
|
|
Stellingen |
13.249 |
9.674 |
|
3.496 |
10.913 |
|
|
|
Bezirk Eimsbüttel |
146.767 |
86.110 |
7.262 |
53.395 |
108.695 |
4.770 |
33.302 |
|
*Gewerbe, kein Platz, Eigenkompostierer (nur bei Bio)
Eine Aufschlüsselung der BE in Bearbeitung oder mit Befreiungsgrund sowie die Angabe der einzelnen BE in den vergangenen Jahren jeweils nach Stadtteilen sind in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich.
Tabelle 2: Anschlüsse der Bio- und der Papiertonne für die Jahre 2018-2021
SRH-Benutzungseinheiten (BE) im Bezirk Eimsbüttel |
2018 |
2019 |
2020 |
31.05.2021 |
||||
BE-Anzahl Gesamt: 140.871 |
BE-Anzahl Gesamt: 142.410 |
BE-Anzahl Gesamt: 146.385 |
BE-Anzahl Gesamt: 146.767 |
|||||
Biotonne |
|
in % |
|
in % |
|
in % |
|
in % |
BE direkter Anschluss |
76.722 |
54% |
79.933 |
56% |
85.287 |
58% |
86.110 |
59% |
BE in Bearbeitung |
6.989 |
5% |
6.265 |
4% |
7.721 |
5% |
7.262 |
5% |
BE mit Befreiungsgrund* |
57.160 |
41% |
56.212 |
39% |
53.377 |
36% |
53.395 |
36% |
Papiertonne |
|
|
|
|
|
|
|
|
BE direkter Anschluss |
99.064 |
70% |
102.495 |
72% |
107.906 |
74% |
108.695 |
74% |
BE in Bearbeitung |
4.374 |
3% |
3.659 |
3% |
4.447 |
3% |
4.770 |
3% |
BE mit Befreiungsgrund* |
37.433 |
27% |
36.256 |
25% |
34.032 |
23% |
33.302 |
23% |
*Gewerbe, kein Platz, Eigenkompostierer (nur bei Bio)
Nein, alle BE, die keine Befreiung von der Aufstellpflicht haben, sind angeschlossen.
In Fällen, in denen kein Anschluss vorliegt, können sich die Mieter*innen an den Vermieter oder die Vermieterin mit Verweis auf die im Hamburger Abfallrecht verankerte Anschlusspflicht wenden. Diese muss von den Grundstückseigentümer*innen verbindlich umgesetzt werden. Dies gilt auch für Bestandsbauten. Es besteht im Weiteren die Möglichkeit, die SRH zu informieren. Diese prüft den Sachverhalt, nimmt Kontakt zu den Grundstückseigentümer*innen auf und berät sie.
Um die Mülltrennung auch dort zu gewährleisten, wo nicht genug Platz auf Privatflächen ist, stellt die SRH Depotcontainer bereit. Im Bezirk Eimsbüttel gibt es derzeit u.a. 395 Altpapier-Depotcontainer, verteilt auf 154 Standorte. Die SRH bietet saisonale Sondersammelaktionen von Laubsäcken und Tannenbäumen an. Darüber hinaus werden alle Wertstofffraktionen an den Recyclinghöfen angenommen.
keine
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