Benennung einer Grünanlage in "Ruth-Niehaus-Park"
Letzte Beratung: 24.10.2022 Kerngebietsausschuss Ö 5.3
Ein Bürger schlägt vor die Grünfläche zwischen den Straßen Brahmsallee und dem Grindelhochhaus Oberstraße 18a-f (Flurstück 2550 teilweise, Gemarkung Harvestehude) nach Ruth Niehaus zu benennen. Die Grünanlage soll „Ruth-Niehaus-Park“ heißen.
Ruth Niehaus
Ihre Eltern waren Elisabeth Niehaus, geb. Nettesheim, und der Ingenieur Fritz Niehaus. Ihr Bruder war der Münchener Chirurg Helmut Niehaus (1928–1994). Ruth Niehaus wuchs in der Gartenstadt Meererbusch, heute Meerbusch, auf.
Nach dem Abitur an der Luisenschule in Düsseldorf besuchte sie die dortige Schauspielschule unter Peter Esser, der sie 2 Jahre unterrichtete und ihr ein erstklassiges Abschlusszeugnis ausstellte. Sie erhielt Bühnenengagements unter anderem in Krefeld, Oldenburg, Berlin, Basel, Düsseldorf (bei Gustaf Gründgens), München, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg (bei Oscar Fritz Schuh) und am Burgtheater in Wien. Sie war eine Charakterdarstellerin des klassischen und modernen Theaters.
Ruth Niehaus wurde „die Rita Hayworth des deutschen Films der 1950er Jahre“ genannt und galt als Fräuleinwunder.[2] Sie war einer der großen Kinostars der 1950er Jahre und war auf den Titelseiten von „Stern“ und „Film und Frau“. 1950 lernte sie in Hamburg den US-Schauspieler Orson Welles kennen, der ihr drei Filmhauptrollen in Hollywood anbot und einen Heiratsantrag machte. Zu seinem Erstaunen lehnte sie sein Angebot ab und blieb in Deutschland. 1964 wurde sie vom Fotografen Peter Basch in seinem Atelier in New York fotografiert und in seinem Buch „Junge Schönheit“ abgebildet.
Außerdem wirkte Niehaus bei Hörspielproduktionen wie „Die drei Fragezeichen und das Narbengesicht“ mit sowie in „Der Bastian“ als Sprecherin von Barbara Noack. Gastauftritte hatte sie auch in Fernsehshows, u. a. in „Je später der Abend“ bei Dietmar Schönherr (1974), „Einer wird gewinnen“ bei Hans-Joachim Kulenkampff (1985) oder „Zum Blauen Bock“ bei Heinz Schenk (1982). Als Werbeträgerin sah man sie bei Rosenthal Porzellan, Lux Seife oder Ergee Strumpfhosen.
1988 und 1990 begab sie sich auf Spurensuche nach China, um dort mehr über das Leben ihres verstorbenen Mannes, des Journalisten und langjährigen Chefredakteurs der Illustrierten „Kristall“, Ivar Lissner, zu erfahren. Sie schrieb ein Drehbuch über sein Leben, das sie kurz vor ihrem Tod noch fertigstellen konnte. 1994 wollte sie wieder eine Fernsehrolle übernehmen; dazu kam es aufgrund ihrer Erkrankung jedoch nicht mehr.
Ruth Niehaus war die Großtante der Schauspielerin Valerie Niehaus.
Ihre Tante, Agnes Niehaus, heiratete den Bruder von Otto Lagerfeld, Karl Lagerfeld war ein Cousin.
2022 wurde der künstlerische Nachlass von Ruth Niehaus an die Theaterwissenschaftliche Sammlung der Universität zu Köln übergeben.
Ruth Niehaus hat in der Oberstraße 18, in einem der Grindelhochhäuser, gewohnt.
Die Verwaltung bittet den Ausschuss um Zustimmung.
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