22-1329

Amsinck-Villa endlich für den Stadtteil öffnen

Kleine Anfrage gem. § 24 BezVG

Sachverhalt

31.07.2025

Lfd. Nr. 105 (22)

Kleine Anfrage nach § 24 BezVG der Mitglieder der Bezirksversammlung Eimsbüttel, Ernst Christian Schütt und Ines Schwarzarius (SPD-Fraktion)

Amsinck-Villa endlich für den Stadtteil öffnen

Die Kleine Anfrage wird vom Bezirksamt Eimsbüttel beantwortet wie folgt:

Sachverhalt:

Seit 2018 ist die repräsentative Villa im Amsinckpark, erbaut zwischen 1868 und 1870 in Lokstedt von dem Rathaus-Architekten Martin Haller als Sommerresidenz für den Hamburger Kaufmann Wilhelm Amsinck, ein Ort für Kinder. In den Räumen der Kindertagesstätte der Ballin-Stiftung können nun bis zu 90 Kinder spielen und sich entwickeln.

Die Villa befindet sich in dem 5,9 Hektar großen Amsinck-Park, der als Landschaftsgarten im englischen Stil 1868 - 1870 vom Gartenbauingenieur Friedrich Joachim Christian Jürgens angelegt wurde. Der Park wurde 1956 von der Stadt erworben und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Park und Villa stehen seit 1993 unter Denkmalschutz.

Dennoch drohte dem Gebäude zur Jahrhundertwende nach jahrlangem Leerstand ein unrühmliches Ende mit Verfall und Abriss. Vor allem dank der Politik vor Ort konnten ein Verkauf an ungeeignete Interessenten und der Verfall der Villa abgewendet werden.

Erst im April 2012 wurde mit der Rudolf-Ballin-Stiftung eine geeignete Nutzerin gefunden. Bei den Gesprächen über eine künftige Nutzung ging es vorrangig um die Sanierung und den Umbau des Gebäudes für eine Nutzung durch eine Kita, aber auch um die Überlassung von Räumlichkeiten an die Öffentlichkeit und die enge Kooperation mit Einrichtungen und Akteuren aus dem umliegenden Sozialraum.

Der damalige Ortsausschuss Lokstedt hatte mehrfach sein Interesse daran deutlich gemacht, dass ein künftiges Nutzungskonzept der Amsinck-Villa der Öffentlichkeit einen Zugang zur Villa und Umgebung langfristig garantieren soll.

Hinsichtlich der Kosten für den Umbau hat die Bezirksversammlung Eimsbüttel mit BV-Drs. 0864/XIX am 13. Dezember 2012 einstimmig beschlossen, bis zu 150.000 Euro für die Sanierung der Amsinck-Villa zur Verfügung zu stellen. Den Erhalt der Amsinck-Villa und die Realisierung des bezirklichen Nutzungskonzeptes stellte die Hamburgische Bürgerschaft durch die Bereitstellung von Mitteln aus dem „Sanierungsfonds Hamburg 2020“ in Höhe von bis zu 500.000 € sicher.

Angesichts des enormen Aufwands an öffentlichen Mitteln für den Erhalt, die Sanierung und die Neunutzung mutet es eigentümlich an, dass der Wunsch der Politik vor Ort, die Amsinck-Villa in angemessener Weise der Stadtgesellschaft zu öffnen, bislang so stiefmütterlich beschieden worden ist.

In der Sitzung des damaligen Regionalausschusses Lokstedt am 15.10.2018 wurde von Seiten der Rudolf-Ballin-Stiftung ausgeführt, dass im ehemaligen Gesellschaftsraum der Amsinck-Villa für kleinere Veranstaltungen mit einer Bestuhlung für 30 bis 35 Personen Platz sei. Zwar sei die Amsinck-Villa kein Veranstaltungszentrum, Anmeldungen für die Durchführung von Veranstaltungen seien jedoch an die Kita-Leitung möglich und würden ggf. nach Rücksprache mit der Stiftung als Betreiber der Einrichtung entschieden.

Am 27.2.2020 beschloss die Bezirksversammlung auf Antrag der SPD-Fraktion (DrucksachenNr.: 21-0757), einen Vertreter bzw. eine Vertreterin der Rudolf-Ballin-Stiftung in den Regionalausschusses Lokstedt Niendorf Schnelsen einzuladen, um zu erläutern, „wie geeignete Räumlichkeiten der Villa neben dem Kita-Betrieb der Öffentlichkeit in einem angemessenen Rahmen zur Verfügung gestellt werden können.

Bei dieser Gelegenheit soll möglichst auch der bereits in der Sitzung des damaligen Regionalausschusses Lokstedt am 15.10.2018 besprochene Leitfaden für die räumliche Nutzung außerhalb des Kita-Betriebes vorgestellt sowie Nutzungsentgelte und Ansprechpartner erläutert werden“.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Bezirksamtsleiterin:

  1. Ist der Bezirksamtsleitung bekannt, in welcher Form und bei welchen Anlässen einzelne Räumlichkeiten der Amsinckvilla seit dem Jahr 2018 zu welchen Anlässen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden sind?

Das Bezirksamt Eimsbüttel meldet Fehlanzeige.

  1. Liegt der Bezirksamtsleitung ein Leitfaden für die räumliche Nutzung der Amsinckvillla außerhalb des Kita-Betriebes vor?

Das Bezirksamt Eimsbüttel meldet Fehlanzeige.

  1. Wenn nein, welche Anstrengungen hat die Bezirksamtsleitung unternommen, um den mehrfach erhobenen Wunsch der Bezirksversammlung nach einer angemessenen Öffnung der Amsinckvilla für die Öffentlichkeit außerhalb der Kita-Nutzungszeiten Geltung zu verschaffen

Das Bezirksamt Eimsbüttel meldet Fehlanzeige.

  1. Hat die Bezirksamtsleitung die am 27.02.2020 beschlossene Einladung eines Vertreters bzw. einer Vertreterin der Rudolf-Ballin-Stiftung in den Regionalausschusses Lokstedt Niendorf Schnelsen zur Klärung der in dem Beschluss genannten Fragen ausgesprochen? Wenn ja, was war das Ergebnis, wenn nein, warum nicht?

Der genannte Beschluss war nicht an die Bezirksamtsleitung, sondern an den Vorsitzenden der Bezirksversammlung adressiert. Von der Geschäftsstelle der Bezirksversammlung wurde die Ballin-Stiftung mit Schreiben vom 11.03.2020 per E-Mail um Entsendung einer oder eines Referierenden gebeten. Eine Rückmeldung bzw. Vorsprache der Ballinstiftung im gewünschten Ausschuss konnte nicht ermittelt werden. Zu beidem war die Ballin-Stiftung auch nicht gesetzlich verpflichtet.

Petitum/Beschluss

Beschluss: ohne

Anhänge

keine

Lokalisation Beta
Amsinckpark Lokstedt

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