21-2944

Alternativantrag zur Drucksache 21-2922 „Ausbau des Fahrrad-Bezirksroutennetzes in Eimsbüttel“

Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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04.05.2022
Sachverhalt

Der Bezirk Eimsbüttel versucht als Bündnispartner des Bündnisses für den Rad- und Fußverkehr den Ausbau des Radverkehrs im Rahmen der Möglichkeiten zu fördern. Als Ergänzung zu den bereits auf Abschnitten fertig gestellten Velorouten wird nun auch eine Weiterentwicklung der Eimsbütteler Bezirksrouten in Angriff genommen.

 

Bezirksrouten sollen neben einer ganzjährigen Befahrbarkeit eine direkte, konfliktfreie und komfortable Erschließung der Stadtteile für den Radverkehr bieten und dabei das Netz der Velorouten und zukünftiger Radschnellwege ergänzen, mit dem Ziel eines dichten Radroutennetzes.

 

Dabei stellen die im Bezirk befindlichen Landschaftsschutzgebiete Niendorfer Gehege und Eidelstedter Feldmark im Verlauf einiger Bezirksrouten für die Planung von Fahrradrouten eine Herausforderung dar. Bereits heute werden die Wege in diesen zentralen Grünflächen durch Fahrradfahrende genutzt. Sie sind für den Radverkehr attraktiv, weil sie eine direkte Verbindung zwischen den Stadteilen Niendorf, Eidelstedt, Stellingen, Schnelsen, Lokstedt und weiter südlich Richtung Innenstadt bieten. Die Wege in den Grünanlagen weisen für Radfahrende neben Nachteilen auch Vorzüge auf, da sie ruhig abseits des motorisierten Verkehrs verlaufen und landschaftlich attraktiv sind.

Für den Raum in den Landschaftsschutzgebieten und Park- und Grünanlagen sind allerdings Standards zu entwickeln, die den Belangen des Rad-, Fuß- und KFZ-Verkehrs, dem Bedürfnis der Naherholung sowie dem Natur- und Landschaftsschutz genügen.

 

Im Jahr 2021 begann in Eimsbüttel ein mehrstufiger Beteiligungsprozess mit interessierten Bürger:innen. Vorzugsvarianten wurden erarbeitet, untersucht und durch das Planungsbüro in Zusammenarbeit mit der Verwaltung anhand eines Bewertungsrasters bewertet. Der daraus entstandene Netzentwurf wurde dem Ausschuss für Mobilität am 02.02.2022 vorgelegt.

 

 

Petitum/Beschluss

  1. Die Bezirksversammlung unterstützt das Vorhaben, das Fahrrad-Bezirksroutennetz in Eimsbüttel zu erweitern. Sie begrüßt den bisherigen Prozess der Routenfindung unter Beteiligung interessierter Bürgerinnen und Bürger in den drei Regionalbereichen sowie der Einbindung der Bezirkspolitik. So wurden in den vorgelegten Variantenempfehlungen auch konkrete Vorschläge aus der Bevölkerung berücksichtigt.

 

  1. Die Verwaltung wird gebeten, die vom Planungsbüro im Ausschuss für Mobilität am 02.02.2022 vorgestellten Vorzugsvarianten umzusetzen. Sollte es Gründe geben, die einer Umsetzung der Vorzugsvarianten mit dem Ziel einer Förderung des Radverkehrs nicht dienlich sind oder eine Umsetzung der weiter unten genannten Erfordernisse nicht ermöglichen, dann sollen in einem zukünftigen Ausschuss für Mobilität entsprechende Alternativen vorgestellt werden.

 

  1. Fertig gestellte Bezirksrouten sollen, wie schon die Velorouten und bereits bestehende Bezirksrouten der ersten Generation, im Geoportal der Stadt Hamburg veröffentlicht werden. Eine Ausweisung der Bezirksrouten erfolgt durch Beschilderung.

 

  1. Ein einheitlicher Standard für Fahrrad-Bezirksrouten in Hamburg soll entwickelt werden, der auch auf bereits bestehende Bezirks- und Freizeitrouten anwendbar ist. Dabei sollen folgende Punkte Beachtung finden:

 

a)      Eine sichere und komfortable Führung, die eine zügige Befahrung ermöglicht.

 

b)      Rad- und Fußverkehr sollen auf den Bezirksrouten grundsätzlich getrennt geführt werden. Die Radverkehrsflächen sollen mindestens in Regelbreite ausgeführt werden. Dies dient auch der Vermeidung von Konflikten zwischen Radfahrenden und Zufußgehenden. Sofern bei konkreten Planungen im Zuge des Bezirksroutenkonzeptes Flächen des Fußverkehrs betroffen sind, kann der Verein Fuss e.V. als Interessenvertretung des Fußverkehrs beteiligt werden.

 

c)      Der Ausbau von Bezirksrouten sollte, wie der aller Verkehrsflächen, stets in Einklang mit dem Schutz von Grün- und Waldflächen stehen. Baumfällungen sind, wenn möglich, zu vermeiden. Sofern dies nicht möglich sein sollte, sind frühzeitig Umweltverbände wie der NABU zu beteiligen.

 

d)      Bezirksrouten sollen, auch unter Berücksichtigung zukünftiger Entwicklungen, bevorzugt als Fahrradstraßen geplant werden.

 

e)      Alle Kreuzungen an den Bezirksrouten sollen mit dem Ziel der Radverkehrsförderung gestaltet werden.

 

f)        Bereiche, in denen Radfahrende einer erhöhten Gefährdung durch andere Verkehrsteilnehmer ausgesetzt sind, sollen farblich, vorzugsweise durch rot eingefärbten Asphalt, gestaltet werden.

 

g)      Ein einheitlicher Standard für Fahrrad-Bezirksrouten in Parkflächen, Erholungs- und Landschaftsschutzgebieten in ganz Hamburg soll mit folgenden Vorgaben entwickelt werden:

  1. Radverkehrsanlagen sollen mindestens in Regelbreite angelegt werden. Rad- und Fußverkehr sollen dabei grundsätzlich getrennt voneinander geführt werden.
  2. Der Belag der Bezirksrouten soll jederzeit sicher und komfortabel befahr sein und vorzugsweise aus Asphalt bestehen.
  3. Für einen sicheren Radverkehr ist eine ausreichende Beleuchtung essenziell. Bei der Planung sollten von Beginn an effiziente, natur- und insektenfreundliche Beleuchtungsarten in Betracht gezogen werden.

 

Peter Gutzeit, Bernd Reipschläger und Fraktion DIE LINKE. in der Bezirksversammlung Eimsbüttel

 

 

Anhänge

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