Es sind keine Fragen von Bürgern an den Ausschuss eingegangen.
Die Tagesordnung wird in der aufgestellten Form einhellig unverändert beschlossen.
Frau Schilde stellt die Prognose zur Bevölkerungsentwicklung bis 2035 im Bezirk Bergedorf, einschließlich den geplanten Wohnungsbauvorhaben sowie die damit einhergehenden Überlegungen zur Anpassung der sozialen Infrastruktur vor. Die Präsentation und zusätzlich ein ausführliches Handout werden den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses und des Stadtentwicklungsausschusses im Nachgang zugesandt.
Frau Petersen-Griem stellt fest, dass häufig die soziale Infrastruktur in den Neubaugebieten erst im Nachhinein hergestellt wird. Sie hält es für erstrebenswert, dass z.B. Spielplätze zur Verfügung stehen, sobald mit dem Bezug neuer Wohngebiete begonnen wird.
Herr Froh pflichtet ihr bei, ihm fehlen beispielsweise der Spielplatz am Schilfpark oder die Brücke dort über den Schleusengraben, obwohl die Investoren für Projekte dieser Art Gelder zur Verfügung stellten.
Herr Trute weist daraufhin, dass der im Zusammenhang mit dem Neubau des Jugendzentrums Am Hohen Stege (Jugendclub im Quartier) abgebaute Spielplatz an anderer Stelle auf dem Grundstück wieder errichtet werden wird. Die im Zusammenhang mit der Schaffung sozialer Infrastruktur betroffenen Fachbereiche werden zur Optimierung künftig intensiver zusammen arbeiten. Als Beispiele guter Sozialplanung nennt er das Gebiet Bergedorf Süd-Ost und das Gleisdreieck, in Oberbillwerder gibt es für diese Aufgabe einen Sozialplaner.
Herr Krönker findet die sozialen Aspekte Schule, Sportstätten, Kindertagesstätten, Jugendarbeit und Grünanlagen in Oberbillwerder bisher gut durchdacht, er weist darauf hin, dass auch die Gruppe der Senioren in die Planung einbezogen werden muss. Er wünscht sich zudem eine noch bessere Vernetzung der einzelnen Zuständigkeitsbereiche in der Verwaltung.
Frau Steffen antwortet, Angebote müssen für viele verschiedene Zielgruppen definiert werden. Dazu bedarf es bei Bauvorhaben /Bebauungsplänen der Berücksichtigung von Flächen für den Gemeinbedarf und entsprechender investiver und konsumtiver Mittel, die im Zusammenhang mit der Haushaltsplanung der Stadt eingeworben werden müssen. Dies gilt auch für Angebote der Stadtteilkultur.
Frau Frieß möchte wissen, wie in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und der Familienförderung bei neuen Bedarfen die Finanzplanung angepasst wird.
Die erforderlichen Mittel werden mithilfe einer vorausschauenden Planung im zweijährigen Rhythmus der Haushaltsberatungen angemeldet, antwortet Frau Steffen.
Herr Thomsen plädiert abschließend dafür, den Jugendhilfeausschuss auch in diesen Belangen rechtzeitig fachlich zu beteiligen.
Frau Portmann vom Regionalen Bildungs- und Beratungszentrum sowie Frau Hupka vom Jugendamt stellen sich und ihre Arbeit im Bezirk Bergedorf als Fachkräfte für Gewaltprävention im Kindesalter vor.
Die Zielgruppe der Fachkräfte für Gewalt im Kindesalter sind Kinder im Alter zwischen drei und dreizehn Jahren mit aggressivem, antisozialem Verhalten, die noch nicht als laufende Fälle im Jugendamt geführt werden und bei denen keine Kindeswohlgefährdung vorliegt.
Frau Elsner möchte wissen, ob aus Sicht der Fachkräfte die Gewalt unter Kindern zugenommen hat. Frau Portmann antwortet, dass für eine objektive Beantwortung dieser Frage kein Zahlenmaterial vorliegt.
Auf Nachfrage von Frau Meyns antwortet Frau Portmann, dass während der Coronakrise insgesamt weniger, aber vermehrt Meldungen von Nachbarn eingingen. Sie bedauert, dass die Präventionsangebote teilweise gestoppt werden mussten.
Frau Petersen-Griem fragt, ob unter gleichzeitiger Einbeziehung von Eltern und Lehrern überhaupt ein Vertrauensverhältnis entstehen kann, dies bejaht Frau Hupka mit dem Hinweis, dass es sich um ein freiwilliges Beratungsangebot handelt.
Herr Thomsen bedankt sich bei Frau Hupka und Frau Portmann für die Vorstellung ihrer Arbeit.
Herr Danelzig erläutert die Planungen zur Umsteuerung für das Spielhaus am Kurt-Adams-Platz. Die dazu vorgestellte Präsentation wird dem Protokoll als Anlage beigefügt.
Frau Przybylski äußert ihr Unverständnis über die aktuellen Absichten und darüber, als direkt von den Veränderungen Betroffene nicht vorab in die Überlegungen mit einbezogen worden zu sein. Aus ihrer Sicht würden die Nutzerzahlen ein anderes Bild ergeben. Nach ihrer Auffassung resultiere der Besucherrückgang daraus, dass seinerzeit keine Vertretung für die in Elternzeit gegangene Mitarbeiterin eingesetzt wurde. Frau Przybylski vertritt die Ansicht, dass sich mit den nun noch vorhandenen Kapazitäten gegenwärtig kein größeres Angebot verwirklichen ließe. „Mobilo“ könne die Ausfälle durch die Schließung des Spielhauses nicht auffangen, zumal in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit immer weniger Mittel zur Verfügung stünden. Sie hätte sich im Vorfeld solcher Planungen einen runden Tisch mit allen Beteiligten gewünscht.
Herr Danelzig erwidert, dass das Spielhaus eine kommunale Einrichtung sei und dass das betroffene Personal in die Überlegungen mit einbezogen wurde. Der Besucherrückgang im Spielhaus resultiert aus dem Ausbau der Angebote der Kindertagesstätten und der Ganztagesschulen, es besteht dadurch so gut wie keine Nachfrage mehr nach Vormittagsangeboten, dies spiegeln auch die Zahlen wider.
Frau Elsner spricht sich dafür aus, rasch Gespräche mit „Mobilo“ zu führen, damit deren Angebot wie bisher erhalten werden kann. Auch braucht „Mobilo“ ein adäquates Raumangebot, wenn die bisher genutzten Räume wegfallen sowie weitere finanzielle Ausstattung, um Teile des entfallenden Spielausangebots aufzufangen.
Herr Danelzig antwortet, dass avisiert ist, vor Ort eine Stärkung der freien Träger vorzunehmen, zudem sollen nun weitere Gespräche zum geplanten Vorgehen geführt werden.
Herr Böckenholt hält das Vorhaben grundsätzlich für plausibel, dennoch bemängelt er den nicht partizipativen Umgang mit den Betroffenen. Er möchte ad-hoc auch keine Entscheidung fällen.
Dem schließt sich Herr Thomsen an, er schlägt als Vorsitzender vor, das Thema nochmals in der nächsten Sitzung auf die Tagesordnung zu setzen und lässt darüber abstimmen.
Der Vertagungsvorschlag wird einhellig ohne Enthaltungen und Gegenstimmen angenommen.
Herr Thomsen schlägt eine Änderung des mit der Drucksache 21-0769 vorgelegten neuen Zeitplans für den Bergedorfer Präventionspreis dahingehend vor, dass der Ausschreibungstermin bereits am 1. Juni 2021 erfolgen soll.
Der Jugendhilfeausschuss stimmt der vorgelegten Zeitplanung mit der oben genannten Änderung einstimmig zu, der Bezirksversammlung wird entsprechend berichtet.
Der Jugendhilfeausschuss stimmt der mit der Drucksache 21-0768 vorgelegten Zeitschiene Kindertag 2022 ohne Wortbeiträge einhellig zu.
Herr Danelzig berichtet, dass die AG 78 OKJA/FamFö sich getroffen und zum Thema „Situation unter Corona“ ausgetauscht hat.
Frau Schulze berichtet, dass sich die AG 78 HzE/SHJF sich ebenfalls getroffen hat, Ergebnisse zu diesem Treffen werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
Es gibt keine Mitteilung der freien Träger.
Frau Elsner hofft, dass Lehrer und Erzieher baldmöglichst geimpft werden können.
Der öffentliche Teil der Niederschrift vom 26.01.2021 wird einstimmig ohne Enthaltung genehmigt.