21-1208.01

Welche Prüfungen werden zurzeit am Sperrwerk/Deichsiel Tatenberg durchgeführt?

Antwort

Letzte Beratung: 27.01.2022 Bezirksversammlung Bergedorf Ö 4.7

Sachverhalt

Kleine Anfrage der BAbg. Froh, Capeletti, Woller, Pelch, Garbers und CDU-Fraktion

 

 

Seit vielen Jahren beschäftigen sich Politik und Verwaltung mit dem Sperrwerk/Deichsiel Tatenberg, neben der Schleuse Tatenberg.

 

Das Sperrwerk, zwischen der Dove Elbe und Norderelbe, hat keine leistungsfähigen Pumpen, um bei Binnenhochwasser das aufgestaute Wasser der Dove-Elbe in die Norderelbe zu pumpen. Dieses ist nur hydraulisch über das Deichsiel möglich, wenn der Wasserstand unter dem Wasserstand der Dove-Elbe ist.

 

Im Rahmen vom „Forum Tide-Elbe“ wurde diskutiert, die Dove Elbe bis zu einem gewissen Wasserstand tideabhängig zu bewirtschaften. Dieses Vorhaben wurde nach Protesten der Bürger und der örtlichen Politik durch den Senat nicht weiterverfolgt, damit keine Schadstoffbelastungen und Sedimentablagerungen in die Dove Elbe gelangen.

 

Nun wurde am 14.12.2021 von Bürgern beobachtet, dass Mitarbeiter der HPA am Sperrwerk/Deichsiel Tatenberg die Sperren geöffnet haben, um bei ablaufend Wasser in der Norderelbe, Wasser aus der Dove Elbe zuzuleiten. Nach einer gewissen Zeit wurde das Sperrwerk geschlossen. Später, bei Flut in der Norderelbe, als der Wasserstand höher war als in der Dove-Elbe, wurde dann längere Zeit über das gesenkte Sperrwerk schmutziges Wasser aus der Norderelbe in die Dove-Elbe geleitet.

 

Auf Nachfrage von Bürgern bei den Mitarbeitern der HPA wurde mitgeteilt, die Aktion wäre erfolgt, um die Strömungen beim Öffnen des Sperrwerks zu beobachten, um dauerhaft einen Fischaustausch zwischen Norderelbe und Dove Elbe zu gewährleisten.

 

Das Bezirksamt beantwortet die Kleine Anfrage vom 15.12.2021 wie folgt:

 

Vor diesem Hintergrund fragen wir:

  1. Ist es richtig, dass die Dove-Elbe zum Verwaltungsbereich des Bezirksamts Bergedorf gehört?

Zu 1.:  

Ja.

 

  1. Ist es richtig, dass das Sperrwerk/Deichsiel Tatenberg zum Verwaltungsbereich des Bezirksamts Bergedorf gehört?

Zu 2.:  

Nein, die Zuständigkeit liegt bei der HPA.

 

  1. Wurden die zuständigen Stellen im Bezirksamt über die dargestellte Aktion informiert bzw. einbezogen? Wenn ja, welche Abteilung? Wenn nein, warum nicht?

Zu 3.:  

Nein. Nach Rücksprache mit der HPA wurde keine Info an andere Dienststellen oder Anlieger gegeben. Die Gründe zur Nichteinbeziehung sind dem Bezirksamt nicht bekannt.

 

  1. Was wurde am 14.12.2021, und eventuell an weiteren Tagen, am Sperrwerk/Deichsiel genau durchgeführt bzw. geprüft? (Bitte Tag genau auflisten)

Zu 4.: 

Am 14.12.2021 wurde als Probelauf der kontrollierte Zustrom von Elbwasser durch das Deichsiel m Rahmen der Umsetzung der Maßnahme zur Verbesserung des Fischaustausches zwischen Dove Elbe und Norderelbe von der Norderelbe in Richtung Dove Elbe durchgeführt. Am 7.12.2021 wurde dieser Probelauf in umgekehrter Richtung durchgeführt.

 

  1. Welche Behörden waren, neben der HPA, für die Durchführung der dargestellten Aktion verantwortlich bzw. haben den Auftrag dafür erteilt?

Zu 5.: 

Die HPA führt diese Untersuchungen im Auftrag der BUKEA - Referat Schutz und Bewirtschaftung der Oberflächengewässer - durch.

 

  1. In welchen politischen Ausschüssen wurde die dargestellte Aktion vorgestellt?

Zu 6.: 

Die Maßnahme wurde in keinem politischen Ausschuss vorgestellt. Sie wurde jedoch im Rahmen des Hamburger Beitrags zum Bewirtschaftungsplan und zum Maßnahmenprogramm der Flussgebietsgemeinschaft Elbe (FGG Elbe) für den Bewirtschaftungszeitraum bis 2021 vom Senat beschlossen und mit der Drucksache 21/2358 der Bürgerschaft mitgeteilt.

 

  1. Zum erwähnten Fischaustausch zwischen Gewässern bzw. Gewässerbereichen wäre es eigentlich üblich eine sogenannte „Fischtreppe“ herzustellen. Ist am Sperrwerk/Deichsiel Tatenberg eine Fischtreppe geplant? Wenn ja, wie ist der Sachstand? Wenn nein, warum nicht?

Zu 7.: 

Im Rahmen der im Jahr 2015 erstellten Machbarkeitsstudie wurde auch die Variante einer Fischaufstiegsanlage mit untersucht. Aufgrund der ökologischen Vorteile, des besseren Hochwasserschutzes und der Kosteneffizienz hat sich die Fisch-Schleusung durch das Deichsiel als Vorzugsvariante herausgestellt.

 

  1. Warum wurden die von der Aktion betroffenen Anlieger nicht vorab informiert?

Zu 8.: 

Dem Bezirksamt sind die Gründe für die fehlende Vorabinformation nicht bekannt.

 

 

 

 

 

 

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