20-1667

Startup-Standort in Bergedorf - ergänzte Fassung

Antrag

Sachverhalt

Antrag der BAbg. Kleszcz, Mohrenberg und SPD-Fraktion

der BAbg. Krönker und Fraktion Die Grünen

 

Die Förderung von Unternehmensgründungen bzw. Startups im wissenschaftlich-technischen Bereich ist eine Zukunftsaufgabe für den Wirtschaftsstandort Bergedorf.

In anderen Hamburger Bezirken ist die Vernetzung von Hochschulen bzw. Forschungsinstituten mit umliegenden Unternehmen bereits fortgeschritten, was sich durch erste Startups bemerkbar macht.

 

Ein hilfreiches Mittel zur erfolgreichen Förderung und Ansiedlung von Startups ist u.a. eine gezielte Cluster-Förderung. Unter einem Cluster wird eine Gruppe von Unternehmen und wissenschaftlichen Instituten in einer bestimmten geographischen Region verstanden, die sich im Laufe der Zeit miteinander verbinden, u.a. durch wechselseitigen Austausch und Bereitstellung einer verwandten Gruppe von Produkten und/oder Dienstleistungen. Solche Cluster entstehen regelmäßig entlang einer Wertschöpfungskette von großen Ankerunternehmen oder durch günstige Standortfaktoren, wie etwa Wissenstransfer, Kooperationen und Sichtbarkeit. Gerade der enge Verbund mit Ausbildungseinrichtungen oder Hochschulen erleichtert die Entstehung solcher Cluster. Wenn die passende Fakultät nah bei einem entsprechenden Unternehmensverbund liegt, kann dies ein Inkubator für Unternehmensgründungen sein.

 

Bei näherer Betrachtung des Wirtschafts- und Wissensstandorts Bergedorf drängen sich insbesondere drei Cluster auf, die Potenziale in Hinblick auf die Förderung von Unternehmensgründungen haben:

 

Durch die HAW und ihre wissenschaftliche Ausrichtung rund um Life-Science ist ein in Norddeutschland einmaliges Terrain für Gesundheitsdienstleistungen und verwandte Unternehmensmodelle entstanden. Clustern in diesem Bereich werden große Wachstumschancen zugesagt.

 

Maschinenbauunternehmen wie Hauni können in der Kooperation mit dem Bergedorfer Laserzentrum zur Entwicklung eines Clusters rund um Maschinenbau, Produktionstechnik und technische Arbeiten beitragen.

 

Mit dem Hamburger Klima-Campus, dem Betrieb und der Erforschung diverser Energieerzeugungs- und Energiespeicherformen im Bezirk Bergedorf sowie der zunehmenden Ansiedlung von Unternehmen mit Expertise im Bereich der erneuerbaren Energien kann der Standort Bergedorf zu einem bedeutenden Cluster im Bereich erneuerbare Energien/Energiespeicherung werden.

 

Solche Cluster brauchen eine Betreuung, um für Interessierte und bereits etablierte Unternehmensgründer die Vernetzung innerhalb der regionalen Branche, die Herstellung örtlicher Bezüge, etwa bei der Standortfindung einer Erstansiedlung, und eine Anschlussbetreuung bei Wachstum des Unternehmens, etwa für eine Zweitansiedlung für den sicherzustellenden Verbleib im Bezirk, anbieten zu können.

 

Unternehmensgründer sollen sich auf ihre Gründung konzentrieren können und bestehende Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen im Austausch mit ihnen Synergien und Kooperationsmöglichkeiten entdecken. Um optimale Rahmenbedingungen hierfür zu schaffen, brauchen wir einen bezirklichen Masterplan zur Umsetzung und Stärkung solcher Unternehmensgründer aus den oben beschriebenen Clustern.

 

 

Petitum/Beschluss

Wir beantragen, die Bezirksversammlung möge beschließen:

 

  1. Das Bezirksamt erstellt eine Analyse der Potenziale für Unternehmensgründungen im Bezirk Bergedorf, insbesondere mit Fokus auf die drei benannten Cluster (Life-Science, Maschinenbau/Produktionstechnik, erneuerbare Energien/Energiespeicherung), sowie eine Übersicht über bestehende Initiativen.
  2. Auf der Grundlage der Analyse sowie unter Einbeziehung der zuständigen Fachbehörde, der jeweils führenden Unternehmen der Cluster und der entsprechenden Forschungseinrichtungen stellt das Bezirksamt dar, welche Möglichkeiten der Bündelung und Förderung von Unternehmensgründungen in den entsprechenden Clustern empfohlen werden. Hierbei soll auch untersucht werden, ob die Initiierung eines Gründungszentrums diesen Prozess unterstützen kann.
  3. Die Ergebnisse sollen dem Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Verbraucherschutz unter Hinzuladung des Stadtentwicklungsausschusses vorgestellt werden.

 

 

 

Anhänge

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