Selbstverständnis der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) in Bergedorf
Auf Beschluss des Jugendhilfeausschusses (JHA) Bergedorf wurde in Zusammenarbeit zwischen den Bergedorfer Trägern der OKJA, politischen Vertreter des JHA und dem Fachbereich der Verwaltung ein Konzept zum Selbstverständnis und der Weiterentwicklung der offenen Kinder und Jugendarbeit im Bezirk entwickelt.
Grundlagen
Grundlage für die Arbeit der OKJA sind die Paragraphen 11 bis 14 SGB VIII und der darauf basierenden Globalrichtlinie der Hansestadt Hamburg.
Aus den §§ 11 und 13 SGBVIII ergibt sich der für die OKJA spezifizierte Arbeitsauftrag in der Kinder und Jugendhilfe. Die Globalrichtlinie differenziert diese Vorgaben für die Träger der Jugendhilfe weiter aus und setzt Schwerpunkte.
Die Einrichtungen der OKJA in Bergedorf greifen dabei die in der Globalrichtlinie beschriebenen Arbeitsprinzipien[1] aktiv auf und wenden sie in der täglichen Arbeit mit jungen Menschen an:
Die Bergedorfer Träger ergänzen das Repertoire der Arbeitsprinzipien um das Merkmal der Parteilichkeit für die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Neben den oben genannten Paragraphen hat der Schutzauftrag gemäß § 8a, Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung, einen hohen Stellenwert für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Die Träger der OKJA handeln dabei entsprechend ihrer Kinderschutzkonzepte.
Bezirk Bergedorf
Der Bezirk Bergedorf ist geprägt von einem dicht bewohnten städtischen Kerngebiet mit den Stadteilen Bergedorf, Lohbrügge und Neuallermöhe, sowie den eher ländlich geprägten Räumen, Billwerder, Moorfleet, Tatenberg, Spadenland, Allermöhe, Ochsenwerder, Reitbrook, Kirchwerder, Neuengamme, Curslack und Altengamme.
Den Kindern und Jugendlichen aus beiden Gebieten soll in der OKJA angemessen Rechnung getragen werden. Die Einrichtungen der OKJA bieten dabei den Kindern, Jugendlichen und jungen Menschen ein breit gefächertes Spektrum von Angeboten und Einrichtungstypen entsprechend des festgestellten Bedarfes und der zur Verfügung stehenden Ressourcen.
Innerhalb eines diskursiven Prozesses zwischen JHA, Verwaltung und freien Trägern der Jugendhilfe werden für Bergedorf die Rahmenbedingungen für die Kinder- und Jugendarbeit gesetzt, Ziel und Leistungsvereinbarungen getroffen, sowie ggf. Veränderungen fachlicher und infrastruktureller Art vorgenommen.
Selbstverständnis:
Die OKJA stellt im Kontext der Jugendhilfe einen eigenständigen Arbeitsbereich mit gesetzlich formuliertem Auftrag dar. Ihr kommt aufgrund ihrer Arbeitsprinzipien im Bereich der Jugendhilfe, der Bildung und des gesellschaftlichen Miteinanders eine besondere Bedeutung zu.
Die Einrichtungen der OKJA stehen grundsätzlich allen Kindern und Jugendlichen offen. Dabei ist der Besuch nicht an eine Mitgliedschaft oder Vorbedingungen geknüpft[2]. Sie bieten als außerschulischer Lernort einen geschützten Raum für die Besucher, sich altersgemäß auszuprobieren und sich zu entfalten. Die OKJA bietet ein Alternativangebot zum Elternhaus und der Schule in einer Umgebung, die sich die Besucher aneignen und gestalten können. Die Stärkung der sozialen Kompetenzen und das Lernen in der Peergroup nehmen dabei eine herausragende Rolle ein. So leistet die OKJA einen wichtigen Beitrag für die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen.
Die Einrichtungen in Bergedorf stellen eine Vielfalt verschiedener Arbeitsbereiche und Ausrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit bereit.
Die Fachkräfte stehen den jungen Menschen während ihres Aufenthalts in der Einrichtung oder der Teilnahme an einem Programm jederzeit für Gespräche und spezifische Beratungsarbeit zur Verfügung, wenn dies gewünscht wird. Die Fachkräfte sind dabei im Sozialraum und der Fachwelt vernetzt und damit in der Lage bei Bedarf Kontakte zu spezialisierten Einrichtungen und Institutionen herzustellen und ggf. auch dorthin zu begleiten.
Die Angebote der OKJA zeichnen sich dadurch aus, dass sie neben dem niedrigschwelligen offenen Treff auch vertiefende Gruppen- und Interessenangebote bereitstellen. Die Freiwilligkeit der Teilnahme bleibt dabei ein Grundprinzip der Arbeit mit den Teilnehmern. Über diese Freiwilligkeit wird eine besondere Vertrauensbasis und Beziehung hergestellt, die sich über andere pädagogische Formen nur schwer erreichen lässt.
Die Offene Kinder- und Jugendarbeit ist somit ein Beziehungsangebot von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern Sie leistet damit einen unverzichtbaren Beitrag für die persönliche Entwicklung junger Menschen und dem gesellschaftlichen Miteinander.
Grundprinzip der Offenen Kinder- und Jugendarbeit ist die Orientierung an den Interessen, Bedürfnissen und Lebenslagen junger Menschen.
Lebenslage bezeichnet die allgemeinen Umstände und den Rahmen der Möglichkeiten, unter denen einzelne Personen oder Gruppen in einer Gesellschaft leben, einschließlich der dabei eingenommenen sozialen Position. Lebenslagen umfassen unterschiedliche Aspekte und Dimensionen, beispielsweise die Familiensituation, die Arbeitssituation, die Einkommens- und Vermögenssituation, der Gesundheitszustand, die Wohnverhältnisse oder die Bildung. Als zentrale Lebenslagendimensionen gelten außerdem die soziale Einbindung und Partizipation.[3]
Der Großteil der Besucher kommt aus einer sozial schwierigen und belasteten Umgebung[4]. Gerade für diese jungen Menschen bietet die OKJA mit ihren größtenteils kostenfreien oder –günstigen Angeboten eine Möglichkeit der Teilhabe, die ihnen sonst vorenthalten bliebe.
Häufig ist die familiäre oder individuelle Situation der OKJA- Besucher auch geprägt von Migrations- und/ oder Fluchterfahrung und der daraus resultierenden kulturellen Identifikationsfindung. In dieser Konstellation leisten die Einrichtungen einen wertvollen Beitrag zur Integration, sowohl unter dem persönlichen als auch gesamtgesellschaftlichen Aspekt.
Unabhängig von den gerade beschriebenen Aspekten spielen Gewalterfahrungen - teils seit früher Kindheit – eine ernstzunehmende Rolle in der biografischen Entwicklung.
Jeder Mensch reagiert dabei unterschiedlich auf die Herausforderungen und der ihn betreffenden Lebenslagen. Er entwickelt entsprechend seines Alters, seiner Erfahrungen und persönlichen Entwicklung individuelle Lösungsstrategien für vorhandene Herausforderungen. Die Bedarfe für diese Entwicklung werden von den Einrichtungen aufgegriffen.
Fachthemen
Geschlechtsspezifische Arbeit
Zwei Bergedorfer OKJA- Einrichtungen haben sich auf die Arbeit mit weiblichen jungen Menschen spezialisiert, ein Angebot auf die Arbeit mit männlichen.[5] In den koedukativen Einrichtungen ist es Standard spezifische Angebote für Mädchen oder Jungen vorzuhalten und entsprechend den Bedürfnissen der Besucher neu einzurichten oder zu verändern. Dazu werden Entwicklungen in der Besucherstruktur bei der Planung von Angeboten berücksichtigt.
Die Entwicklungen im Bereich des Gendergedankens werden von den Fachkräften in der Einrichtung aufgenommen und in die tägliche Arbeit integriert.
Entsprechend der Globalrichtlinie[6] werden die jungen Menschen darin bestärkt, sich mit geschlechtsspezifischen Rollenbildern auseinanderzusetzen und ihren eigenen Lebensentwurf zu entwickeln.
OKJA im Ganztag
Arbeit mit Geflüchteten
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Gemäß Agenda noch anzufügende Bausteine:
A) Die Themen:
B) Konzeptionelle Darstellung der Einrichtungen (s. Muster im Anhang):
C) Karte mit Einrichtungen
D) Selbstkritische Überprüfung – wo stehen wir, wo wollen wir hin, wo/ was könnte ggf. verbessert werden.
Muster Einrichtungssteckbrief
Muster Infrastrukturkarten
Leitfragen zum Selbstverständnis
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