21-0832

Sachstandsberichte der BSB

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29.03.2021
Sachverhalt

 

Zu den Fragen des Ausschusses für Bildung und Sport nimmt die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) unter Beteiligung von SBH | Schulbau Hamburg wie folgt Stellung:

 

  1. Sachstandsbericht bezüglich der Machbarkeitsstudie für eine Stadtteilschule am Standort Lohbrügger Markt

 

Die Machbarkeitsstudie für eine Stadtteilschule am Standort Lohbrügger Markt ist noch nicht final abgestimmt. Die BSB schlägt den Ausschussmitgliedern vor, bei der nächsten Sitzung Referentinnen bzw. Referenten von SBH | Schulbau Hamburg und der BSB in die nächste Sitzung des Ausschusses für Bildung und Sport zu entsenden, um über die Studie zu berichten.

 

  1. Sachstandsbericht zur Corona-Situation an Bergedorfer Schulen
    1. Allgemeines zu allen Hamburger Schulen

 

Die positive Entwicklung des Infektionsgeschehens im Sommer hatte dafür gesorgt, dass alle Bundesländer den Regelbetrieb zunächst wieder aufnehmen konnten. Mit Beginn des Schuljahres 2020/21 hatte in Hamburg in allen Schulformen und Jahrgangsstufen der Präsenzunterricht wieder begonnen. Aufgrund der deutschlandweiten Infektionslage war dies aber seit Dezember 2020 nicht mehr möglich. Der Hamburger Senat hatte entschieden, dass die Präsenzpflicht für alle Schülerinnen und Schüler der allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen sowie der Schulen der Erwachsenenbildung bis zum Ende der Hamburger Märzferien aufgehoben und an allen Schulen bis zum Beginn der Ferien Distanzunterricht angeboten wurde.

In diesem Zusammenhang waren die Sorgeberechtigten gebeten, ihre Kinder zu Hause zu betreuen. Gleichwohl haben sie die Möglichkeit, ein kostenloses Lern- und Betreuunngsangebot der Schule zu nutzen. Die Schulen halten ein Lern- und Betreuungsangebot von 8 bis 16 Uhr vor, bei dem unter pädagogischer Anleitung Kinder die für den Distanzunterricht vorgesehenen Aufgaben bearbeiten konnten. Kein Kind sollte bzw. soll von den Schulen abgewiesen werden. Das Lernen in der Schule findet in kleinen Lerngruppen von maximal zwölf Schülerinnen und Schülern statt und es werden innerhalb der Jahrgangsstufen bzw. der von der Schule festgelegten Kohorten feste, unveränderliche Lerngruppen gebildet.

 

Die Betreuungsquote an den Hamburg Grundschulen betrug mit Stand 19. Januar 2021 rund 25 %, an den weiterführenden Schulen lag sie bei 3 % an den Gymnasien und bei 7 % an den Stadtteilschulen.

Die Angebote für die Ganztags-, Früh-, Spät- und Ferienbetreuung im GBS- und GTS-Modell blieben im Grundsatz erhalten, wenn es die Sorgeberechtigten wünschen. Wenn Sorgeberechtigte im Einzelfall eine Früh- und Spätbetreuung benötigen, hat die BSB die Schulen gebeten, dieses in Abstimmung mit den GBS-Trägern bzw. den Kooperationspartnern im Ganztag zu ermöglichen. Das Betreuungsangebot gilt für Kinder bis 14 Jahre sowie für die kleine Gruppe älterer Jugendlicher mit speziellem sonderpädagogischem Förderbedarf. Grundsätzliche Voraussetzung für die Teilnahme an der Notbetreuung ist, dass die Kinder gesund sind.

 

Für den Betrieb in der Schule gelten weiterhin die Vorgaben des Muster-Corona-Hygieneplans. Ergänzend dazu sollen alle Schülerinnen und Schüler sowie Schulbeschäftigten und alle weiteren Erwachsenen einen Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten.

 

Unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen findet seit Ende der Märzferien behutsam die schrittweise Öffnung der Schulen statt. In einem ersten Schritt dürfen rund zwei Drittel aller Schülerinnen und Schüler zurück in die Schule: Zunächst alle Erst- bis Viertklässler sowie alle Schülerinnen und Schüler der Vorschule, außerdem die Klassenstufen 9, 10 und 13 der Stadtteilschulen, die Klassenstufen 6, 10 und 12 der Gymnasien sowie der Abschlussklassen der berufsbildenden Bildungsgänge. Alle Schülerinnen und Schüler lernen dabei mit großen Sicherheitsabständen in halbierten Klassen tageweise im Wechselunterricht. Die speziellen Sonderschulen und die Regionalen Bildungs- und Beratungszentren (ReBBZ) können mit den Eltern und der BSB flexible Modelle vereinbaren.

 

Die Freie und Hansestadt Hamburg setzt zum aktuellen Stand der Pandemie auf ein umfassendes Testkonzept für alle Bereiche der Stadt. Im Zuge dessen hat sie über 4, 7 Millionen qualitativ hochwertige Schnelltests für Laien erhalten. Es ist geplant, den überwiegenden Anteil zur Ergänzung der bestehenden Hygienemaßnahmen in Schulen und Kitas einzusetzen, um die Sicherheit in diesen Bereichen nachhaltig zu verstärken. Ab dem 15. März 2021 wird allen Personen, die an einer Schule tätig sind, unabhängig von ihrem Beschäftigungsverhältnis, dreimal in der Woche eine anlasslose Schnelltestung angeboten. Ergänzend können Schnelltests anlassbezogen beispielsweise bei Auftreten von Erkältungssymptomen vorgenommen werden. Darüber hinaus besteht für das an den Schulen beschäftigte Personal das in 2020 eingeführte Angebot der dreimaligen anlass- und kostenlosen PCR-Testung bis zum Juni 2021 fort. Die Ausweitung der Selbsttestungen auf die an den Schulen am Präsenzunterricht teilnehmenden Schülerinnen und Schüler erfolgt sukzessive ab dem 22. März 2021.

 

Bereits in den Ferien ist der Startschuss für die Impfung aller Beschäftigten an den Grundschulen, den speziellen Sonderschulen, den Regionalen Bildungs- und Beratungszentren und dem Bildungs- und beratungszentrum erfolgt. Angesichts der weiter anhaltenden Knappheit an Impfstoffen ist das ein großer Gewinn für die Beschäftigten. Viele Schulbeschäftigte haben bereits Impftermine vereinbaren können. Die BSB setzt sich dafür ein, dass dieses Angebot in absehbarer Zeit auch auf alle anderen Schulformen ausgeweitet werden kann.

 

Mit der Schulöffnung nach den Märzferien wurde die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske auf alle Jahrgänge an den Schulen ausgeweitet. Ausgenommen bleiben allein die Schülerinnen und Schülern in den Vorschulklassen. Im Falle der Schülerinnen und Schüler gilt als Standard die sogenannte OP-Maske als medizinische Maske. Die BSB hat seit Beginn des Jahres fast eine Millionen medizinische Masken an die Schulen ausliefern lassen. Während der Märzferien wurden allein 600.000 Masken an die Schulen geliefert.

 

Die BSB hat im Rahmen der Zusatzvereinbarung „Sofortausstattungsprogramm“ zum DigitalPakt Schule über 41.000 digitale Endgeräte (Tablets und Laptops) für die Schulen beschafft. Hiermit und mit den bereits an den Schulen vorhandenen mobilen digitalen Endgeräten erhalten diejenigen Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit zur Teilnahme an den digitalen Anteilen des Distanz- bzw. Hybridunterrichts , denen in ihrem häuslichen Umfeld ansonsten kein digitales Endgerät zur Verfügung steht. Alle beschafften Endgeräte sind internetfähig und können sich auch mittels eines mobilen LTE-WLAN-Hotspots mit dem Internet verbinden. Allen Schulen stehen hierfür ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung.

 

Sollte eine Verleihung digitaler Endgeräte nicht möglich sein, besteht – aufgrund eines zwischen der BSB, der Sozialbehörde und den Jobcentern abgestimmten Verfahrens – die Möglichkeit, dass Schülerinnen und Schüler eine einmalige Leistung bis zu 350 € für digitale Endgeräte, Drucker oder sonstige Zubehör erhalten können.

 

Die Anzahl der Schulen mit WLAN in den Unterrichtsräumen wurde von März 2020 bis Ende 2020 von 61 auf 266 staatliche Schulen mehr als vervierfacht. 130 Schulen haben bereits ein sehr leistungsfähiges WLAN in allen Klassenräumen mit einer Übertragungsmöglichkeit von 1 GBit/s.

 

In den Märzferien bestand erneut das erfolgreiche Angebot der Hamburger Lernferien, in denen Schülerinnen und Schüler Lernrückstände aus der Zeit der Schulschließungen aufholen konnten. Aufgrund der erfreulich hohen Nachfrage durch Sorgeberechtigte sowie Schülerinnen und Schüler erhöhte die BSB die Anzahl der finanzierten Lernferienkurse in den Märzferien. Die Schulen konnten dadurch Lernförderangebote für durchschnittlich 20 % ihrer Schülerinnen und Schüler in allen Schulformen und allen Jahrgängen, auch der Oberstufenjahrgänge, durchführen. Erweitert wurde dieses Angebot durch spezielle Kurse zur Prüfungsvorbereitung in den Abschlussklassen 10, 12 und 13.

Die Schülerinnen und Schüler lernten in der Regel eine Woche lang jeden Tag drei Schulstunden in einer Lerngruppe mit rund acht bis zehn Schülerinnen und Schülern.

 

Auf Initiative Hamburgs hat die Kultusministerkonferenz am 21. Januar 2021 beschlossen, dass den Schülerinnen und Schülern aus der pandemiebedingten Ausnahmesituation keine Nachteile erwachsen dürfen. Die Kultusministerinnen und Kultusminister stellen daher sicher, dass die 2021 erworbenen Abschlüsse denen früherer und späterer Jahrgänge gleichwertig sind und von allen Ländern gegenseitig anerkannt werden. Die Länder können dazu in bestimmten Prüfungsbereichen Anpassungen vornehmen.

Hamburg hat auf der Grundlage dieses Beschlusses mit den Sprecherinnen und Sprechern der Schulleitungen sowie mit Vertreterinnen und Vertretern der SchülerInnen-, Eltern- und Lehrerkammer über Anpassungen der Abiturprüfungen im Schuljahr 2020/21 beraten. Ziel war es, Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrerinnen und Lehrer in dieser besonderen Lage nicht zu überfordern und zugleich sicherzustellen, dass die Abiturprüfungen den vereinbarten Bildungsstandards und den Beschlüssen der Kultusministerkonferenz entsprechen. Folgende Maßnahmen wurden beschlossen:

 

1. Erhöhung der Arbeitszeit für die schriftlichen Abiturprüfung um 30 Minuten

2. Präzisierung der Schwerpunktthemen

3. Auswahl im Fach Mathematik

4. Mehr Vorbereitungszeit, weniger Korrekturaufgaben

5. Aushändigung der Operatorenlisten

6. Rücksichtsvolle Korrektur

7. Sportpraktische Abiturprüfung wie 2019/20

8. Weniger Klausuren im 4. Semester

9. Prüfungsvorbereitungen für alle Abschlussjahrgänge in der Schule

 

2.2.  Spezielles zu den Bergedorfer Schulen

 

Im ersten Schulhalbjahr 2020/21 hat das Infektionsgeschehen alle Bergedorfer Schulen vor viele Herausforderungen gestellt. Mit gemeinsamen Kraftanstrengungen aller Schulbeteiligten konnten diese bewältigt werden.

Hervorzuheben ist hierbei die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Bergedorf. Es ist im Laufe des Infektionsgeschehens gelungen, klare transparente Vorgehensweisen zu etablieren, um somit ein schnelles Durchbrechen der Infektionsketten zu erreichen. 

 

Die dauernde Infektionslage brachte auch Einschränkungen für das Anmeldeverfahren der kommenden Klassenstufen 1 und 5 mit sich, das aber sowohl auf Basis einer guten Information der Sorgeberechtigten durch die BSB als auch durch die jeweiligen aufnehmenden Schulen in Bergedorf, vielfach in Online-Formaten, erfolgreich durchgeführt wurde.

Für die 18 Grundschulen in Bergedorf liegen 1193 Anmeldungen vor, 99 mehr als im Vorjahr. Das ist im Vergleich zur Lage in der gesamten Stadt nur ein sehr moderates Wachstum. Es scheint auch im diesjährigen Anmeldeverfahren eine über 90 % Erstwunscherfüllung in Bergedorf umsetzbar.

Die Anmeldezahlen für den kommenden Jahrgang 5 waren nahezu identisch zur Anmeldesituation des letzten Jahres. 1302 angemeldete Fünftklässler – 32 mehr als im Vorjahr – werden nach den Sommerferien eingeschult. Anders als in anderen Bezirken ist dabei die Zahl der Anmeldungen an den Stadtteilschulen (rund 53,5 %) in Bergdorf höher als an den Gymnasien (46,5 %).

 

  1. Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die in Bergedorf 2020 von Grundschule auf weiterführende Schulen gewechselt sind

 

Für die Anzahl der Schülerinnen und Schüler in Jahrgangsstufe 5 auf einer weiterführenden Schule, die vorher Jahrgangsstufe 4 einer Grundschule im Bezirk Bergedorf besucht haben, sortiert nach Rechtsform und Schulform siehe die nachfolgende Übersicht:

 

 

 

Rechtsform der Schule

Schulform 

Anzahl Schülerinnen und Schüler*

 

staatlich

Stadtteilschule

647

 

Gymnasium

491

 

Sonderschule

<5

 

insgesamt

≥1139

 

nicht-staatlich

Stadtteilschule

77

 

Gymnasium

9

 

insgesamt

86

 

staatlich und nicht staatlich

Stadtteilschule

724

 

Gymnasium

500

 

Sonderschule

<5

 

insgesamt

≥1225

 

Quelle: Schuljahresstatistik 2020

 

*aus datenschutzrechtlichen Gründen wurden die Werte <5 ersetzt. Deshalb sind auch Summenangaben von ≥ X anstelle exakter Zahlen zu finden

 

Petitum/Beschluss

Der Fachausschuss nimmt Kenntnis.

 

Anhänge

keine